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Zugeordnete Kategorien: Finanzielles & Juristisches

dominicn Profilseite von dominicn, 26.10.2006, 17:21:14
SAM Versicherung - ein Erfahrungsbericht
Hallo alle zusammen,

ich möchte hier mal meine Erfahrungen mit der SAM Versicherung schildern.

Ich habe eine Versicherung für meinen Kontrabass abgeschlossen (12.000€). Mit Selbstbeteiligung von 125€ im Schadenfall. Versicherungsbeginn war der 22.04.06. Den Antrag konnte ich per eMail schicken und ich bekam dann (mindestens zwei Wochen später) einen Versicherungsschein mit allen Daten zugeschickt. Am 24.05.2006 wurde dann endlich die erste Rate (ich habe halbjährliche Zahlung gewählt) abgebucht.

Just an diesem Tag ereilte mich schon das Schicksal: Beim Ablegen meines Basses rutschte mir dieser aus der Hand und knallte auf die Zarge. Die Oberzarge war dadurch ordentlich eingedrückt und ich war sehr traurig. Aber: Ich habe ja eine Versicherung. Ich habe den Schaden dann recht schnell gemeldet und einen Kostenvoranschlag bei meinem Geigenbauer machen lassen. Diesen habe ich dem Versicherungsvertreter zugeschickt und auf Antwort gewartet. Nach einer reichlichen Woche rief ich an, ob jetzt alles klar sei und ich die Reparatur starten könne. Er bejahte dies und meinte, er warte dann nur noch auf die Rechnung und dann geht alles klar.

Also habe ich die Reparatur in Auftrag gegeben, die auch sehr ordentlich ausgeführt wurde. Am 23.06.2006 holte ich meinen reparierten Bass dann inkl. der Rechnung ab. Diese schickte ich umgehend an den Versicherungsvertreter. Leider erhielt ich lange keine Antwort. Erst auf weitere Nachfrage erhielt ich (am 20.07.) dann eine eMail, in der ich aufgefordert wurde, einen Kaufvertrag einzureichen (zum Versicherungsabschluss war nur eine Wertbestätigung nötig) und anzugeben, ob der Bass schon einmal woanders versichert war.

Da ich für den Bass erheblich weniger gezahlt habe, als der Wert lt. Wertbestätigung war musste ich auch dies "plausibel" begründen. Außerdem sollte ich erklären, warum ich den Bass nicht direkt nach dem Kauf sondern erst 1,5 Jahre später habe versichern lassen usw. Dies habe ich alles am 24.07. schriftlich erklärt. Von da an habe ich wieder lange nichts gehört, war zwischenzeitlich auch im Urlaub.

Ende August telefonierte ich wieder mit der Versicherung und mir wurde gesagt, dass der Schaden von einem Geigenbauer begutachtet wird, um herauszufinden, ob es sich wirklich so zugetragen haben kann, wie ich es schilderte.

Am 15.09. dann, also fast drei Monate nach dem Eingang der Rechnung bei der Versicherung, ging dann das Geld auf meinem Konto ein, woraufhin ich sehr erleichtert war. Jedoch hatte die Versicherung die Mehrwertsteuer abgezogen, was nicht in Ordnung ist, da ich selbst ja auch die MWSt. zahlen muss. Also habe ich wieder angerufen und mir wurde gesagt, dass es in Kürze überwiesen wird. Aber auch das dauerte wieder sehr lange. Heute, am 26.10.2006 (5 Monate nachdem der Schaden entstand) kam der Restbetrag endlich auf meinem Konto an.

Nun bin ich erstmal froh, dass alles abgewickelt ist, aber irgendwie verärgert, weil alles soviel Zeit und Nerven gekostet hat. Ich hoffe, das war alles nur eine Verkettung unglücklicher Umstände. Hat jemand von euch Erfahrungen mit der SAM Versicherung? Sie ist halt wesentlich günstiger als andere MI-Versicherungen und das konnte ich mir noch leisten. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob es nicht doch Sinn machen würde, zu wechseln. Habt ihr ähnliche Erfahrungen bei anderen Versicherungen gemacht?

Beim nächsten Schaden - der hoffentlich nicht so schnell eintreten wird - sind ja dann zumindest die grundsätzlichen Fragen geklärt und dann wird es bestimmt schneller gehen.

Dominic
sargschreiner Profilseite von , 26.10.2006, 23:58:36
Was macht eine Versicherung? Sie HILFT im Schadensfall. So jedenfalls steht es im Versicherungsvertrag. Und praktisch alle Versicherungsnehmer glauben es.

Tatsächlich findet Kapitalakkumulation in dieser Branche nur statt, wenn kräftig Überschüsse eingefahren werden. Umgerechnet auf den einzelnen Versicherungsnehmer heisst das: langfristig zahlst du auf jeden Fall mehr ein, als du rausbekommst. Rechne es einfach mal durch!!

Versicherungen haben den Auftrag, zunächst überhaupt nicht zu zahlen und wenn doch die Zahlung möglichst lange zu verzögern. Wenn du wechselst, wird deine neue Versicherung erfahren, was bisher vorgefallen ist, sie tauschen die Daten aus. Das nützt dir also auch nichts.

SAM ist ja keine eigene Versicherung, sondern ein Makler, der eine Versicherung weiterverkauft. Je mehr Minuskundschaft so ein Makler hat, desto geringer wird seine Provision, das ist doch klar.

Ich spare seit Jahren die Instrumentenversicherung. Sie ist für Kontrabässe (aus gutem Grund) so teuer, dass ich einfach jedes Jahr 400 Euro ins Sparschwein werfe anstatt sie der Allianz hinterher zu werfen. Wenn dann alle paar Jahre mal was kaputt geht, zahle ich das aus dem Sparschwein und fertig. Das erspart mir die Nerverei mit diesen Idioten.
dominicn Profilseite von dominicn, 27.10.2006, 13:43:20
Naja, in meinem Fall hat sich gezeigt, dass es durchaus sehr sinnvoll war, die Versicherung abzuschließen. Denn schließlich habe ich jetzt durch die Reparatur schonmal die Beiträge für die Versicherung für die nächsten 6 Jahre ausgeglichen. Außerdem hätte ich mir diese Reparatur jetzt so kurzfristig nicht leisten können.
jonas Lohse Profilseite von , 27.10.2006, 14:16:55
Meine Frau hat tatsächlich mal ihr Saxophon im Zug liegen gelassen - hätte es der Schaffner nicht verwahrt und uns wieder ausgehändigt, hätte das tatsächlich die Versicherung zahlen müssen (zumindest ist "Liegenlassen" ausdrücklich mitversichert).
bassknecht Profilseite von bassknecht, 28.10.2006, 13:41:19
Hallo Dominic die Frage ob Du die Versicherung wechseln solltest stellt sich nicht wirklich, wahrscheinlich wird Dich die SAM sowieso rausschmeissen. Tut sie das nicht, werte das als  für Dich günstiges Verhalten der SAM, bleib wo Du bist. Da Dein Versicherungsfall einen Monat nach Vertragsabschluss eintrat, wird Dich eine andere Versicherung vermutlich nicht nehmen. Da die SAM eine Wertbestätigung postum Schadenfall akzeptierte, hast Du ein riesen Glück im Unglück gehabt, ich kann mir keine andere Versicherung vorstellen die ebenso gehandelt hätte. Darum mecker nicht wegen der langen Wartezeit auf die Kohle, eine ander Versicherung hätte dich voll im Regen stehen lassen.
Ich hätte ehrlich gesagt nicht geglaubt das die SAM sich bei ihren vergleichsweise günstigen Tarifen so kulant verhalten kann und das dann auch noch tut! 

Ob sich eine Instrumentenversicherung generell lohnt ist Spekulation, ich verzichte darauf. Sicher ist, dass man ohne ein vorheriges Wertgutachten eines alten Instrumentes das noch dazu ein Schnäppchenkauf war, eine Versicherung  vergessen kann. Ein Wertgutachten muss von einem von der Versicherung akzeptierten Gutachter gemacht werden. Das ist unverschämt teuer und richtet sich i d R  prozentual am Schätzwert, d h der Gutachter verdient um so mehr je höher er die Kiste schätzt. Ich lasse also meinen unversicherten Biedermeierbass hübsch zu Hause. Wenn ich mit meinem sperrhölzernen Tschechobass dann mucken gehe und mir währenddessen zuhause die Hütte abfackelt, hoffe ich, dass meine Frau zusammen mit dem Bass ins Sprungtuch springt.  Meine Hausratversicherung geht selbst bei mir als  Hartz 4 Emfänger standartmässig vom 3,70m Plasmafernseher sowie B&O Topanlage aus und weis von unseren handgeschreinerten Möbeln (Palisanderlaminat  auf  dunkelbauner  Eiche im rustikalen Landhausstil) und da mein Bass mit zu dem Gesamtarrangement, bestehend aus Zinntellersammlung, Auerhahnbild und Bierseideln gehört, erhoffe ich mir dann doch so Einiges falls meine Frau nur ihr Blockflötenpaket greift wenn sie aus dem Flammenmeer springen muss. Hausratversicherungen sind gängiger daher unkomplizierer und zahlen pauschal.  so sehe ich die Problematik.
Ciao Roland
Neuester Beitrag Jörn Profilseite von , 28.10.2006, 16:55:43
Ich habe meinen Baß bei der Mannheimer-Versicherung versichert. Es gab mal einen 1500-DM-Schaden, den sie erfreulich reibungslos beglichen hat.

Ich hatte den Baß Anfang der 90-er mit Bogen als Student mal von einem geldbedürftigen Künstler für 3000 DM gekauft (weshalb sich meine derzeitige Freundin von mir trennte, weil ich nicht mehr mit ihr in den verabredeten Urlaub fahren konnte). Der Kauf lief ohne Quittung oder Rechnung ab. Der Baß ist mit Bogen aber erheblich mehr wert. Nach dem Schadensfall wies mich die Mannheimer daraufhin, daß ich mich um ein Wertgutachten oder ähnliches kümmern solle. Bis heute bin ich dem nicht nachgekommen. Andererseits frage ich mich, warum Versicherungen überhaupt Verträge abschließen, wenn sie ihren Anforderungen nicht entsprechen. Die Antwort ist natürlich: Moneten. Solche Fragen, wie Dominic sie gestellt bekommen hat, dürften wegen des Vertragsabschlusses juristisch belanglos sein, nervlich leider nicht.
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