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Zugeordnete Kategorien: Bassbau

MichaelVonDerKüste Profilseite von , 05.10.2006, 15:09:53
Bassbalken
Moin!
Ich ich habe Grund zur Annahme, dass an meinem 200 jahre alten Böhmen der Bassbalken ein wenig lose ist.
Die Kiste müsste für eine Reperatur geöffnet werden, oder?
Kennt sich jmd. aus?

lg
Michael
jonas Lohse Profilseite von , 05.10.2006, 16:17:11
Ja.
MichaelVonDerKüste Profilseite von , 06.10.2006, 13:41:41
Okay... äh, danke... tut nicht Not so zu antworten, oder?
Dann lieber gar nicht.
jonas Lohse Profilseite von , 06.10.2006, 14:54:07
Deine Frage wurde doch bereits beantwortet. Welche Antwort hast Du denn erwartet? Stell doch einfach noch eine Frage, wenn Dir das "ja" als Auskunft nicht reicht.
Metulsky Profilseite von , 07.10.2006, 22:54:31
Junge Junge, da kochen die Temperamente aber hoch!
Ich schreib mal, was ich weiss,
Jonas kann ja dann, wenn er es sinnvoll findet,
nochmal ein "nein" posten,
wenn er da keine groben sachlichen oder inhaltlichen Schnitzer findet.

Ja, WENN da am Bassbalken was geleimt oder sonstwie repariert werden muss, muss die Decke höchstwahrscheinlich app.

Das gehört deutlich zu den grossen, aufwendigen Eingriffen,
ist aber durchaus möglich und üblich.

Der spezielle Knochenleim, der die Einzelteile des Basses zusammenhält, lässt sich (wie ich selbst gerade schnell hier im Bass-Wiki nachgelesen habe) durch Wärme und Feuchtigkeit lösen.
Ausserdem ist der Leim auch im trocknen Zustand so beschaffen, dass er ein bisschen weniger gut hält als das Holz selbst.
Überall, wo Holzteile durch eine Leimschicht zusammengehalten werden, gibt es quasi eine Sollbruchstelle, wenn es hart auf hart kommt.
Im Klartext: wenn kontrolliert und effektiv Gewalt angewendet wird, etwa durch Aufhebeln oder
-stemmen, "bricht" die Leimstelle in der Regel, bevor das Holz kaputt geht.
Das kann einem auch schonmal "retten", wenn das Instrument umfällt und "nur" z.B. der ganze und relativ unversehrte Hals herausbricht.

Also vertrau Dich einem Bassbauer an, der wird das schon schaukeln.

Grüsse,
Johannes
sargschreiner Profilseite von , 08.10.2006, 14:15:00
Michael von der Küste der Empfindsamen,

mal angenommen, der Bassbalken ist ab: jawoll, die Kiste muss in die Werkstatt zwecks Öffnung, Leimung des abbenen Balkens und Wiederverschliessung. Dürfte jenseits der 500,- kosten.

Ist die Antwort so genehm???????

Ein schlichtes JA hätte gereicht, aber das wolltest du JA nicht.

Woher willst du das mit dem BB denn so genau wissen? Allgemeines Rappeln ist bei alten (und neuen) Bässen doch recht normal. Ich stelle meinen Rappler gerne mal über Nacht ins Bad (nachdem vorher wer da drin geduscht hat). Die meisten Rappler sind dann am nächsten Tag verschwunden.

mfg
Jörn Profilseite von , 13.10.2006, 20:00:09
??? Auf die Idee bin ich noch nie gekommen. Wie lange hält dieses No-Rappler-Verfahren?
Michael von der Küste Profilseite von , 13.10.2006, 14:35:32
Gehört es denn nicht zu den "Benimm-Basics", dass man einem nicht nur ein Wort "hinrotzt", sondern sich entweder die Zeit nimmt angemessen zu antworten oder es einfach sein läßt?
jonas Lohse Profilseite von , 13.10.2006, 16:27:45
Ist doch schön, wenn sich eine Frage ausnahmsweise mal mit einem kurzem und dennoch präzisen "Ja" erschöpfend beantworten lässt. Darin kann ich nichts Hingerotztes, oder gar schlechtes Benehmen erkennen.
Bassist14 Profilseite von Bassist14, 13.10.2006, 17:40:07
gehört es nicht auch zu forums-etikette eine frage präzise zu stellen? anstatt eine formulierung zu wählen die entweder "ja", "nein" oder einen seitenlangen fachartikel als antwort erfordert?
Michael von der Küste Profilseite von , 13.10.2006, 16:40:58
Lass mal gut sein...
Metulsky Profilseite von , 13.10.2006, 17:36:10
Jetzt reicht's wohl!

Mal ehrlich, Jonas:
Wer hat denn wohl nicht beim Lesen Deines ersten Beitrages, der ja ach so erfreulich kurz und präzise wie unerfreulich unnütz war, stirnrunzelnd den Kopf geschüttelt?
Wenn Du was Hilfreiches zu einem Beitrag zu sagen weisst (Fachkompetenz kann man Dir ja jedenfalls nicht absprechen),
aber keine Lust oder Zeit oder Geduld hast, etwas davon an die Öffentlichkeit zu lassen,
dann lass es doch ganz bleiben,
das find ich in diesem Falle besser als kurz.

Dass Du das dann in Deinem zweiten und noch unverschämteren, dritten Beitrag nicht einfach zugibst und die Frage gescheit beantwortest, sondern noch einen draufsetzt und auf angriffslustig und patzig machst, hat mich zum ersten enttäuscht und zum zweiten sehr geärgert.

Grüsse,
Johannes
jonas lohse Profilseite von , 13.10.2006, 20:33:34

Das sehe ich natürlich anders.

Was war denn an der Auskunft so unnütz? Michael hat die Frage ja auch in einem anderen KB-Forum gestellt (http://f21.parsimony.net/forum37798/messages/2392.htm), und zwei Antorten erhalten ... eine lautet, mit etwas Draht Leim unter den Bassbalken zu fummeln, die andere lautet, mit einer Stichsäge ein Loch in den Boden zu sägen. Das ist zwar beides viel ausführlicher, aber nicht unbedingt nützlicher. (Dafür aber in jedem Fall unterhaltsamer, aber so langsam kommt ja auch in diesem Thread Stimmung auf.)

"Wenn man an den Bassbalken ran will, macht man als Geigenbauer/Bassbauer für gewöhnlich die Decke ab." Das ist ausführlicher, sagt aber auch nichts anderes als mein "Ja". Irgendie erinnert mich das an den Englischunterricht, wo wir auch stets nur im ganzen Satz antworten durften, zu Trainingszwecken.

Es ist ja eine Eigenart von Internetforen, dass auch mal Kleinigkeiten hitzige Diskussionen entfachen - ich finde das gar nicht schlimm. Ein Forum ist eben zum Zeitvertreib und zum Diskutieren da. Früher nannte man sowas Debattierclub. Oder Stammtisch. Aber ich muss mich doch schon wundern, dass *mir* Unverschämtheit vorgeworfen wird. Ich finde meine Antworten in diesem Thread eigentlich nicht unsachlich, und mit keiner Silbe habe ich irgendjemanden angegriffen oder beleidigt. Ich bin einfach der Meinung, dass man auch mal einfach nur "ja" zur Antwort geben darf, wenn die Frage entsprechend gestellt wurde und es die korrekte Antwort ist, und möchte deswegen auch nichts "zugeben". Ist das so patzig? Hier in schnelllebigen Frankfurt jedenfalls nicht, kann aber ja sein, dass es an der Küste anders gesehen wird.

Jo"Doc"Ritterbeck Profilseite von , 15.10.2006, 00:30:27
Hi liebe Bassgemeinde,

als erstes teile ich die Meinung, dass Jonas Lohse die fachliche Kompetenz nicht abzusprechen ist!
Als zweites muss ich anmerken, dass die Urspungsfrage unklar gestellt ist: Welche Tatsache soll denn bitteschön daruf schliessen lassen, dass der Bassbalken an WELCHEM Mißton des Instrumentes verantwortlich ist? "Rappeln", "Klappern"...
Bei meinem etwas über hundert Jahre alten Bass war der Bassbalken aus der Decke herausgearbeitet, hätte also garnicht klappern können!!!
Mein hervorragender Bassbauer hat ihn trotzdem entfernt und durch einen neuen ersetzt. Der Klang des Basses hat sich erheblich dadurch verbessert. (Lautstärke, Präsenz)
Die "Diagnose" hat er o h n e den Bass zu öffnen stellen können (...und es war NICHT Herr Balsereith...)
Also, meines Erachtens hätte die Frage anders formuliert und das eoigentlich störende Problem benannt werden müssen und zweitens war die Frage so garnicht zu beantworten und drittens darf ich wiederholt darauf hinweisen, dass wir im Sinne unsere gemeinsamen Liebe zu Bass und Musik, sachlicher und unterstützender miteinander umgehen.
Das Forum als "Stammtisch", o.k., da wird auch gefrotzelt, aber immer unter Leuten, die sich im Grundsatz mögen!

Also, die einzig richtige? Antwort hätte zunächst einmal lauten sollen: was macht denn Dein Bass Unliebsames, "Rappeln"? Weiter ginge es dann s.o.

In der Hoffnung, dass wir alle den Bassbalken an der richtigen Stelle und nicht im Auge haben...

Jo
makro Profilseite von makro, 15.10.2006, 10:40:29
Ein loser Bassbalken ist ja ein eher seltenes Phänomen, bei einem Instrument in dem stattlichen Alter von 200 Jahren denke ich eher an lose Rissbeläge ( auch diese können einen erheblichen Radau verursachen), aber warum nicht mal ein loser Bassbalken. Jedenfalls führt am Gang zum Geigenbauer kein Weg vorbei und dieser wird, so er die Schadhafte Stelle nicht von außen erreichen kann zwangsläufig das Instrument öffnen müssen. Wenn es so ist solltest du die "Gunst der Stunde" nutzen und das Instrument innerlich "aufräumen" und reinigen lassen, gerade in alten Instrumenten sammeln sich im Laufe der Jahre eine Stattliche Anzahl von Rissbelägen an bei welchen, bedingt durch die kleine Fläche, der Leim gerne vor der Zeit austrocknet und brüchig wird und somit seine Haltekraft verliert (mit meist rappelndem Ergebnis). Oft kann die Anzahl der Beläge auch etwas reduziert werden, die verbliebenen sollten dann auf korrekten Sitz überprüft werden und gg. erneuert werden. Auch "Leimnasen" welche bei Reparaturen durchs F-Loch gerne mal im Bass zurückbleiben sollten dann entfernt werden, auch solche haben schon für manch unerwünschtes Begleitgeräusch gesorgt. Selbstverständlich sollten in diesem Zuge auch alle alten Risse überprüft und gg. neu geleimt werden. Das ist alles in allem eine teure Sache, wobei alleine das öffnen und das anschließende wiederverschließen des Basses wohl den größten Teil der Kosten verursachen dürfte.
Samy Profilseite von Samy, 15.10.2006, 12:11:10
<Ein loser Bassbalken ist ja ein eher seltenes Phänomen, bei einem Instrument in dem stattlichen Alter von 200 Jahren....>
wobei grad bei so einem alten Instrument vielleicht man auch damit rechnen sollte, dass der Bassbalken gar nicht eingeleimt wurde, sondern in "einem Stück" aus der Decke herausgearbeitet wurde, so dass "ein wenig lösen" als Ursache für das Rappeln auch "eher unwahrscheinlich" wäre... aber das könnte man bei einem geöffneten Bass ja auch gut sehen
Christian Kassühlke Profilseite von , 19.10.2006, 15:45:26
Jo Ritterbeck hat recht, bei so alten Instrumenten ist der Bassbalken manchmal nicht aufgesetzt, sondern aus dem Deckenholz herausgearbeitet. Dann besteht die Möglichkeit, dass ein Riss im Bassbalken ist, der rappelt. Bei meinem Bass wurde der Bassbalken auch erneuert und klang hinterher besser (der alte war auch viel größer dimensioniert und hat wohl die Schwingungn behindert).

Gruß, Christian

PS. Vielleicht ist Dein Bassbalken auch Lohse? :-))
Jonas Lohse Profilseite von , 19.10.2006, 16:29:20
Manche Geigen- und Bassbauer nehmen stehengelassende Bassbalken (also einer, der beim Schnitzen der Decke herausgearbeitet wurde) grundsätzlich heraus und ersetzen ihn. Dabei ist ein solcher nicht zwangsläufig minderwertiger als ein eingeleimter. Heiner Windelband hat vor einiger Zeit begonnen, neue Bässe mit stehengelassenen Bassbalken herzustellen, und er ist von deren prinzipiellen Vorzügen (z.B. Spannungsfreiheit) überzeugt.
laoh Profilseite von laoh, 26.10.2006, 02:22:15
diese "spannungsfreiheit" funktioniert nur bei einer zur wölbungsaufbau passende saitenspannung. bei dieser idealer zustand der bespannte instrument welcher in gleichgewicht ist in betracht saitenzug und saitendruck ist, sehr leicht aus dem gleichgewicht geraten kann in + oder - sinne. es genügt wenn man die heizung aufdreht, die fenster offen lässt oder mann probiert andere saiten aus. die höchsten leistungen erreicht man auch nicht wenn gerade von sofa aufsteht, sondern wenn unter SPANNUNG steht.
gruß
laoh
Neuester Beitrag jonas Lohse Profilseite von , 26.10.2006, 11:48:31
Ich selbst habe mir dazu noch keine abschließende Meinung gebildet, tendiere aber auch zu der These, dass ein *spannungsfreier* Bassbalken vorteilhafter ist. Zitat von Geigen-Restaurations-Papst Hans Weisshaar: "If the arching is carved to produce optimum sound, why pull it out of shape?" Ein interessanter Link mit ausführlicher Erklärung dazu: http://www.jeffbollbach.com/JB%20II/luthier_rant3.htm
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