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wieviele finger braucht frauman?

> Von E-Bass zu Kontrabass (Psychobilly)

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Zugeordnete Kategorien: Unterricht & Didaktik

gubi Profilseite von , 07.06.2006, 21:52:56
wieviele finger braucht frauman?
nachdem ich in den verschiedensten foren meinungsäusserungen, oder sogar theorien gelesen habe über die anwendung von verschieden vielen greif-fingern der linken hand am bass, nun mal meine "theorie"....
der ringfinger hat die eigenschaft, dass er sich nicht so leicht anheben lässt. vor allem nicht im (fast) gestreckten zustand (tiefe saiten!). ich glaube, dass dies vor allem bei einem hohen abstand von saiten und griffbrett (alte instrumente) zum auslassen des ringfingers geführt hat. "moderne", vor allem elektrische instrumente haben einen sehr viel niedrigeren saiten-griffbrett-abstand. das hat zur saiten-anzahl-inflation der modernen e-bässe geführt... weshalb sollte fraumann dann also in dieser (modernen) situation den ringfinger nicht brauchen? auch schöne kontrabässe mit gut gängiger griffbarkeit machen da keine ausnahme....
meine erfahrung: je weniger finger ich brauche, desto mehr muss sich die ganze hand bewegen. that`s all folks......
ich danke für jedes "ent-dämpfte" feedback... smile!
Svens Profilseite von , 08.06.2006, 09:03:37
hallo Gubi,
aus irgendwelchen evolutionären Gründen, die ich nicht kenne hat manfrau 5 Finger an jeder Hand( normalerweise; Unfälle, Fehlbildungen nicht berücksichtigt).
diese nutzte ich auch.
also 5 Finger an der Greifhand und 5 an der Bogenhand; alle in Aktion beim Kontrabassspiel.
ich spiele übrigens ein 3-Fingersystem; aber 5 Finger in Bewegung.
verrückt was?
bin ich balla balla?
gehe bald wieder zum Psychoheiler.
in diesem Sinne
keep on playing
Sven
Fünffinger Profilseite von , 11.06.2006, 21:56:28
Wenn du fünf Finger in Bewegung hast, wieso benutzt du sie dann nicht? Klingt irgendwie unlogisch...
Simandl ist tot, scheint aber noch eine Weile zu dauern, bis man das in Deutschland kapiert.
makro Profilseite von makro, 12.06.2006, 10:13:29
Eine "4 Finger Technik" wurde auf dem Kontrabass bereits z.B. von Domenico Dragonetti(1763-1846) angewendet, und Dragonetti war kein Einzelfall. Also ist das Argument der "älteren Instrumente" diesbezüglich nicht haltbar. Auch die Theorie der mangelden Beweglichkeit des Ringfingers ist so nicht haltbar, in Italien wurde beispielsweise lange Zeit ein 1-3-4 System gelehrt (s. G.Bottesini, Metodo per il Contrabasso). Im übrigen spielen Violoncellisten auch mit allen Fingern, troz "mangelnder Beweglichkeit des Ringfingers". Zu diesem Thema sei u.a. die Lektüre von Friedrich Warneckes "Ad Infinitum, Der Kontrabass" oder auch die der"Anleitung, den Contrabaß zu spielen" von Friedrich Christoph Franke (von 1820!) empfohlen. Ein weiteres Missverständnis besteht bezüglich der Bewegung der Hand. Eine Technik die alle 4 (bzw. 5) Finger in das Spiel miteinbezieht erfordert eine grössere Beweglichkeit der Hand als dies die herkömmliche "Simandl Technik" erfordert welche mit "festen" Chromatischen Lagen arbeitet. Da man bei einer "4 Finger Technik" i.d.R. mit grund- engen- und weiten-Lagen arbeitet (vergleichbar der Technik auf dem Violoncello) kann sich jeder ausrechnen das z.B. die grund-Lage (kl. Terz) in tiefer Position (z.B. D-Saite: E-Fis-G / 1-3-4) eine gewisse Beweglichkeit res. Bewegung der Hand erfordert um diese ohne überstreckung der Hand zu spielen, in weiter-Lage (gr. Terz z.B. D-Saite: E-Fis-Gis / 1-2-4) ist dies um so mehr erforderlich. Wer Informationen zur "4 Finger Technik" und weiteren Inovativen Spieltechniken für den Kontrabass sucht, findet auf der Website von Prof. Silvio Dalla Torre / Rostock - http://www.silviodallatorre.de/ - ausreichend Material.
Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 12.06.2006, 21:15:06
Hi Makro,

wie sieht denn das mit der Beweglichkeit der Hand aus, änderst du da auch innerhalb einer Lage den Punkt wo der Daumen ist, oder verändert sich nur die Relation Daumen-zu-Hand?

Danke
Armin
Neuester Beitrag makro Profilseite von makro, 12.06.2006, 22:08:07
Ahoi Armin,

so ich deine Frage richtig verstanden habe, möchtest du wissen ob bei mir der Daumen in der Lage eine feste Position einnimmt, das tut er nicht! Der Daumen "wandert" um immer eine möglichst Ideale Position zum gerade aktiven Finger einzunehmen. Wie du bestimmt anhand des genannten Beispiels der weiten-Lage nachvollziehen kannst, wäre eine grosse Terz zumal in tiefer Position mit fester Daumenposition nicht sinnvoll spielbar, mit "freiem" Daumen ist dies problemlos ausführbar. Auch belasse ich den Daumen nicht in der Mitte des Halses, sondern mache es ähnlich der Violoncellotechnik das der Daumen je nach zu spielender Saite mal mehr links bzw. rechts der Mitte steht als Faustregel könnte man sagen das der Daumen mit den Fingern ein C Bildet.

Viele Grüsse,
Markus
Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 12.06.2006, 21:11:25
Hi Gubi,

einiges hat das Forum ja schon zu deiner Theorie gesagt. Mir fällt des weiteren ein, dass bei der Viola del Gamba, d.h. dem historischen Bassvorläufer, ja schon die Saitenzahl so hoch war wie bei den maximal ausgestatteten (und meiner ansicht nach maximal sinnlosen) modernen E-Bässen, d.h. 6 oder 7.

Also, ich glaube nicht, dass die Saitenzahl was mit der Saitenlage zu tun hat. Letztere ist auf dem KB ganz stark eine Frage in erster Linie deiner Praeferenz, und des weiteren von der Natur deines Basses und der benutzten Saiten abhängig.

Ob du elektrisch verstärkst oder nicht, bedingt auch nur indirekt die Saitenlage. Ich meine, du bekommst einfach einen anderen Sound und ein anderes Spielgefühl mit jeder Änderung der Saitenlage. Ich persönlich bin eher für relativ niedrige Saitenlage, aber ein gewisses Minimum ist einfach wichtig, damit die Saite schwingen kann und du ein gewisses Dynamikspektrum hast. Wenn du auf so Jazzrockgeschichten à la Stanley Clarke oder Buster Williams stehst, die spielten in ihrer 70er Jahre Phase bestimmt ziemlich niedrige Saitenlagen.

Wenn du auf der anderen Seite (Saite?) einen sehr laueten und rootsmässigen Sound haben willst, ist hohe Saitenlage und eine gewisse Brutalität angesagt. Ich habe zwei Kollegen hier in London die extrem hoch spielen. Kann dir nicht genau sagen, wie hoch, aber deutlich höher am Griffbrettende als mein Daumen breit ist, schätze so irgendwo zwischen 2.6 und fast 3 cm. Der Vorteil ist, man kann volle Suppe reinhauen und sehr laut spielen. Wenn man die entsprechende Hornhaut hat. Wenn du John die Hand gibst fühlt sich dass an wie Eichenborke. Der Nachteil ist, dass der Sound und die Ansprache in den hoher Lagen nicht so klasse sind, abgesehen davon, dass das Spiel da natürlich noch kraftraubender wird.

Zurück zu der Fingertechnik:
Versuche halt was für dich funktioniert. Ich versuche seit einiger Zeit, die Vier-Finger-Technik miteinzubeziehen, und das ist schon machbar. Meine persönliche Entscheidung ist, nicht konsequent umzusteigen, nur für bestimmte Sachen. Zum Beispiel in den Lagen wo du auf der A-Saite das E hast, entweder auf Zeige- oder Mittelfinger. Dann liegt halt bei 4-Fingertechnik eine Moll- bzw Durskala sehr easy. Im Prinzip, doch wenn man dieses Modell mit einiger Intonationssicherheit chromatisch verschieben möchte, erfordert dies einfach Fleiss und Geduld.

In der Daumenlage gibt es Leute die alle 5 Finger einsetzen. Liegt mir nicht so, den kleinen Finger verwende ich da nicht.

Bon Courage!
Armin
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