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Stimmstock lose

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Zugeordnete Kategorien: Kauf & Verkauf - Bassbauer

Ronald Profilseite von , 08.08.2003, 07:01:22
Stimmstock lose
Hallo, ich war blauäugig und habe via Internet einen "chinesischen" Sperrholzbass gekauft (Palatino). Für mich als Musikdilettanten, der auf verschiedenen Intrumenten Krach in Richtung Rockabilly/Blues produziert, ist der wohl eigentlich ausreichened, leider entdeckte ich im Korpus ein loses Rundholz. Wo und wie wird das eingeklemmt? Habe nach der Entdeckung sofort die Saiten entspannt, weil ich statische Probleme befürchtete... Kann man das - bei vorhandenem handwerklichen Geschick - selbst machen, oder muss ein Fachmann ran? Kosten? Bin für jeden Hinweis dankbar!
Ronald aus HH
Horst Profilseite von , 08.08.2003, 13:09:52
Fahr`zu Heiner Windelband, der residiert in Bramsche bei Osnabrück, der kann den Stimmstock so stellen, dass der Bass halberlei klingt. Ausserdem kann er dir gleich Griffbrett und Steg einrichten, damit du auch drauf spielen kannst. Das alles kostet dann ungefähr so viel, wie du für den Bass bezahlt hast, sorry, das ist leider so, und viele machen den Fehler, bei eBay billige Chinesen zu kaufen und hinterher zu merken: da stimmt doch was nicht. Aber zu deiner Beruhigung: richtig eingestellt sind die Chinesen gar nicht mal schlecht. Investiere also ein bischen was, dann hast du ein Instrument, mit dem du gut leben kannst. www.suennenblink.de
ronald Profilseite von , 11.08.2003, 07:31:29
... vielen Dank für den Hinweis, aber ich werde mich doch erst einmal in der näheren Umgebung umschauen... Ich frage mich natürlich, ob das Preis/Leistungsverhältnis der Geigenbauer wirklich angemessen ist oder ob man sich da am hohen Wert der da wohl meistens durch die Hände gehenden Instrumente orientiert hat. Wenn man davon ausgeht, dass die Chinesen zwischen 400 und 600 Euro gehandelt werden (neu), wäre das also der Preis für meisterliche Feilarbeit und das Einklemmen des Stimmstocks? Wieviel Stunden kann so etwas denn dauern ???
Horst Profilseite von , 11.08.2003, 10:20:43
Um die Angemessenheit eines Preis-Leistungs-Verhältnisses zu beurteilen empfehle ich, mal den eigenen Stundenlohn zugrunde zu legen, inkl. Nebenkosten natürlich: Steuern, Sozialversicherung, Büromiete e.t.c., Werkzeugkosten,.....
Man kommt dann meistens dahinter, dass ein Handwerker nicht für 10 Euro pro Stunde arbeiten kann, auch wenn man selber von seinem Bürojob nur 10 Euro netto übrig hat.
Ich kann zu Geigenbauers Preisen nur Schätzungen abgeben, sprich: auf Erfahrungswerte der beiden letzten Jahrzehnte zurückgreifen. Ein paar Beispiele: die Saiten auf den Chinabässen sind superscheisse, ein neuer Satz schlägt mit 100 - 150 Euro zu Buche; der Stimmstock ist recht zügig gestellt, wenn man das richtige Werkzeug hat. Wenn dabei rauskommt, dass er zu lang oder zu kurz ist, muss er wieder raus und angepasst werden. Da kann schon mal eine Stunde ins Land gehen. Wenn der Steg in Ordnung ist - und das ist bei billigen Bässen längst nicht der Normalfall!! - ist auch er recht zügig korrekt eingestellt. Das Hauptproblem ist das Griffbrett: da wird ab Werk irgend eine gefärbte Dachlatte draufgeknallt. Die sind meistens totak verzogen und zu dünn, so dass man sie nicht zurechtschleifen kann. Wenn man es bearbeiten kann und es schon ab Werk einigermassen gerade ist, geht da ruckzuck ein Vormittag drauf. Sowas wird von Hand gemacht, das kann man nicht mal eben durch eine Fräse schicken. Wenn es nicht zu gebrauchen ist, muss ein neues drauf, ein Rohling kostet so zwischen 2oo und 3oo Euro.
Ich fasse mal den günstigsten Fall zusammen: Steg und Griffbrett sind nutzbar, müssen aber angepasst werden, der Stimmstock passt, nur neue Saiten müssen gekauft werden, dann sollte der Geigenbauer mit 5 Stunden klarkommen, zzgl. Kosten für die Saiten. Normale Handwerkerlöhne vorausgesetzt lande ich so grob Richtung 350 bis 400 Euro.
Das ist die günstige Variante!! Die für dich passende Variante lautet: geh` zum Geigenbauer um die Ecke (s. Branchenbuch), lass` den Stimmstock stellen für kleines Geld "under the table" und gut ist`s. Der Bass wird weder gut klingen noch gut bespielbar sein, egal, das merkst du am Anfang sowieso nicht. Nach einer Weile wirst du dich fragen: Scheisse aber auch, wie hält so ein normaler Bassist über einen langen Abend überhaupt durch? Eventuell greifst du zu Hanteltraining, wahrscheinlich zur Salbe gegen Sehnenscheidenentzündung, und nach einem halben Jahr ganz gefrustet wieder zum eBass. Du wirst denken: ich bin wahrscheinlich zu doof oder zu unbegabt, dabei lag es am Instrument!! Du glaubst das alles jetzt nicht, ich ahne es schon, denn es ist immer so. Gib` doch so Anfang 2004 mal einen Erfahrungsbericht hier ab, vielleicht täusche ich mich, andernfalls darfst du mich gerne der Klugscheisserei bezichtigen. Nix für ungut: Horst
ronald Profilseite von , 11.08.2003, 11:37:12
aua, das weh... aber sicherlich hast du in vielem recht. habe mir übrigens ein werkzeug angefertigt, mit dem ich den stock setzen konnte, die richtige stelle habe ich aus dem internet recherchiert (zum richtigen "stimmen" fehlt mir aber noch die kenntnis). aber vielleicht tausche ich den bass auch noch um, das hat mir der verkäufer nämlich angeboten, obwohl nicht unbedingt eine verbesserung erfolgen muss. allerdings hat das nun angebotene modell ein ebenholzgriffbrett. müsste ich nur erst hinfahren... das einstellen des steges traue ich mir auch noch zu, mit der höhe des sattels muss man sehen, ist auch etwas hoch. habe gestern zwei erfahrenen bassisten das teil gezeigt, die meinten, für das geld ist er okay, wenn die saitenlage korrigiert wird... einen neuen stachel habe ich übrigens auch schon gebaut, der originale ist echt sch...., keine einkerbungen, das teil sackt ständig ab... soll aber auch bei teureren bässen vorkommen...
Horst Profilseite von , 11.08.2003, 14:08:06
Wenn du versierter Bastler bist, sieht die Sache natürlich ganz anders aus!! Dass die Teile für`s Geld relativ o.k. sind, sagte ich ja schon, die Kollegen haben das ja auch bestätigt. Wenn du auf ein Modell mit Ebenholzgriffbrett umsteigen kannst, kann ich dir das nur empfehlen, es lässt sich besser einschleifen. Den Steg so lala einstellen ist nicht so schwer: mach`die Kerben einfach mal ein Stück tiefer, bis du denkst: so geht`s, und dann schleifst du den Stegscheitel soweit runter, dass die Kerben für die Saiten gerade mal so tief sind, dass die Saite etwa zur Hälfte in der Kerbe verschwindet, das reicht!! Die Kerben sollten keine scharfen Kanten haben, sonst können die Saiten beim Stimmen hängen bleiben und reissen. Für den Sattel gilt das Gleiche: runter damit, Kerben nicht zu eng lassen. Es reicht, wenn du direkt am Sattel ein Stück Papier unter die Saite schieben kannst, höher muss der Sattel nicht sein. Einen ordentlichen Fuss inkl. Stachel bekommst du z.B. bei www.bass-shop.de , auch kann der normale Geigenbauer sowas besorgen. Noch was zum Griffbrett: drück` mal die G-Saite dicht am Sattel runter und dann am Ende des Griffbretts, so dass die Saite also am Anfang und am Ende des griffbrettes aufliegt. jetzt siehst du, ob die Saite exakt parallel zum Griffbrett läuft (dann werden viele Töne scheppern) oder ob das Griffbrett von der Saite weg eine leichte Biegung hat (in Längsrichtung!!), sowas nennt man Hohlkehle. Ist die Hohlkehle sehr heftig ausgefallen, z.B. über 1 cm im Bereich zwischen Halsansatz und Oktave, solltest du das Griffbrett nacharbeiten lassen. Wenn überhaupt keine Hohlkehle vorhanden ist, musst du es auch nachschleifen lassen. Und glaube mir: Hohlkehle schleifen bedeutet, einen dreidimensionalen Modelliervorgang am Holz nachvollziehen können, das ist recht kompliziert, und lässt sich auch nur mit extrem scharfen Spezialhobeln bewerkstelligen. Aber vielleicht besitzt du sowas ja!! Grüsse
Frank W. Profilseite von , 12.08.2003, 23:31:27
Hallo zusammen,
leider kann ich keine Tipps geben den Bass richtig einzustellen, oder eine so korrekte Antwort auf die Frage geben, ob die Stundenlöhne der Geigenbauer gerechtfertigt sind so wie Horst das deutlich gemacht hat.
Zwei Dinge bewegen mich trotz meiner Unwissenheit zu einer Antwort.

1. Ich bin Anfang des Jahres mit dem Kontrabass spielen angefangen, also noch absolut neu dabei. Diesen Traum wollte ich mir eigentlich schon länger erfüllen nur fehlte mir das "Kleingeld" für ein vernünftiges Instrument. Daher habe ich mir gedacht ich lass es lieber bis ich mir ein gutes bespielbares Teil auch leisten kann. Meine Wahl (natürlich in Absprache mit meinem Musiklehrer) fiel auf einen ca. 70-80 Jahre alten einfachen massiven Bass. Der Bass ist gut eingestellt und bespielbar.Bei weiterem "Kleingeld" werde ich aber die oft gelobte Überarbeitung durch Herrn Windelband durchführen lassen.Worauf ich jedenfalls hinaus wollte ist, dass ich gerade als Anfänger merke wie wichtig es ist auch ein Instrument zu haben welches komfortabel spielbar ist. Meine Motorik muss sich an völlig neue Anforderungen gewöhnen und ich glaube schlechtes Material steht nicht nur dem Spass, sondern auch der Gesundheit im Wege. Der Volksmund sagt ja auch nicht umsonst: Billig kaufen heißt oft zweimal kaufen!!!

2. Ob die Preise für Überarbeitungen und Einstellungen gerechtfertigt sind kann ich noch nicht so genau beurteilen wie Horst; ich denke und vermute aber mal die Preise sind wirklich OK und das aus folgendem Grund. Neben den ganzen aufgeführten Gründen die Horst geliefert hat (Material, Miete, Maschienen etc.)denke ich das gerade die Einstellung von Bässen viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl erfordert. Diese Erfahrungswerte sind über Jahre oder Jahrzehnte angesammelt worden und müssen auch finanziell honorriert werden. Ich jedenfalls finde es legitim seine Erfahrung zu diesem Preis zu verkaufen, besonders dann wenn es der Markt hergibt, denn allzuviele Könner wird es am Markt jawohl nicht geben die ein Griffbrett exakt abrichten können etc.
Bin schon mal auf eure Meinung gespannt und falls ich als Anfäger zu blauäugig war lasst ihr es mich bestimmt wissen.
Bis dann
Frank
Ronald Profilseite von , 14.08.2003, 08:50:52
Hallo Horst , vielen Dank für die Informationen, die sind wirklich wertvoll für mich. Ob das mit dem "höherwertigen" Tausch klappt weiss ich noch nicht... Bin demnächst erstmal 2 Wochen im Urlaub, danach sehe ich weiter. Das mit der Hohlkehle ist mir von der Gitarre, die ich bisher hauptsächlich spiele, bekannt. Da ist das ja leicht verstellbar. Schade, dass so etwas noch keiner für den Kontrabass erfunden hat, da sind die Kräfte wohl zu groß. Die Bearbeitung von Steg und Sattel ist sicherlich machbar, das Griffbrett würde ich wohl nicht bearbeiten, zumal da während der Bearbeitung die Spannung der Saiten fehlt und man eigentlich "blind" arbeiten müsste. Da hilft wohl wirklich nur viel Erfahrung. Das notwendige Werkzeug für so eine Arbeit habe ich auch nicht, ich denke da kann man schnell viel versauen. Vor 20 Jahren habe ich übrigens in einer Rockabilly Combo Gitarre gespielt, wenn da der Kontrabass mal wieder umgefallen und zerbrochen war (Hals ab...) habe ich -als der Bastler im Trio- das noch nach besten Wissen ohne böse Absicht mit Ponal geflickt - hat immerhin gehalten. Der Stimmstock war, seitdem der Bass bei uns sein Dasein fristete, nie gesetzt, irgendwann habe ich ihn wegen dem ständigen Geklapper einfach herausgenommen... au au ... damals gab es noch kein Internet wo man sich schnell schlau machen konnte. Der arme Bass (alt!) wurde also ohne den Stock gnadenlos gequält... Damals habe ich mir übrigens auch aus einer alten Kleiderschrankrückwand und einigen "Dachlatten" übrigens einen 3-Saiter selbst gebaut, den ich mit E-Bass Saiten bespannt habe. Konnte man drauf spielen, aber ist natürlich nicht der Hit. Irgendwas zum Slappen sollte es halt sein... Das Teil habe ich immer noch... Das Design wurde von den eingeschränkten Möglichkeiten diktiert und fällt sicherlich aus dem Rahmen...

Finde ich jedenfalls toll, wie man sich im Forum über Probleme anderer Gedanken macht und versucht zu helfen...

Also nochmal vielen Dank und alles Gute!
Ronald
Neuester Beitrag ronald Profilseite von , 01.09.2003, 12:35:04
Hallo, bin nun aus dem Urlaub zurück und habe noch einmal wegen der Hohlkehle inspiziert. Sie beträgt ca. 2 mm. Die Saitenlage am Steg (ca. 9...12 mm)ist inzwischen auch schon okay (nachdem ich das Ding einfach umgedreht habe, hatte mich von der Breite der Einkerbungen auf den falschen Weg bringen lassen ...) Der Steg sitzt auch schon ganz gut auf der Decke, da ist kaum etwas nachzuarbeiten, nur am Sattel ist der Abstand mit gut 4 mm zu reduzieren. Ansonsten war der Bass nach 2 Wochen Urlaub kaum verstimmt, fand ich nett von ihm... Mal eine andere Frage: Ich bin ja eher ein Vertreter der Zupf- und Schlagfraktion, aber bei dem Bass waren Tasche und Bogen dabei. Irgendwie reizt mich mein Spieltrieb nun den Bogen auszuprobieren, was ist da zu beachten? Wie stark sind die Haare zu spannen? Sind diese mit Kolophonium zu versehen? Gruß Ronald
Roland Profilseite von , 13.08.2003, 11:50:01
Hallo Ronald, Horst und Frank W.
Der Beitrag entwickelt einen interessanten zweiten Schwerpunkt, nämlich die Frage ob Geigenbauerrechnungen angemessen sind. Ich denke niemand wird zu dieser Frage eine allgemeingültige Antwort geben wollen, ich persönlich habe folgenden Eindruck:
Geigenbauer sind in der gleichen Situation wie jeder selbständige Frisör, Autoschlosser, Bioladenbetreiber usw also kurz "Kleinunternehmer". Alle sind Händler die neben ihrern handwerklichen Fähigkeiten, Instrumente und Zubehör verkaufen.

Es gibt bei diesen Tätigkeiten unterschiedliche Ausprägungen von Schwerpunkten, also Geigenbauer A erwirtschaftet 30% seiner Gesamteinkünfte mit Neubau und Verkauf von Instrumenten, 40% als Verkäufer von Zubehör und Instrumenten die er vom Grosshändler bezieht und 30% durch Arbeitslohn für Reparaturen. Bei Geigenbauer B mag sich diese Verteilung vielleicht mit 5%, 75% und 20% eingepegelt haben und Geigenbauer C verkauft dann auch noch Noten, Gitarren und Blockflöten repariert schon mal eine Saz und macht in der Nachbarstadt noch eine Filiale auf.

Ich denke das es für den Geigenbauer wie für die meisten Leute darauf ankommt das er seine regelmäßigen Kosten begleichen kann, da solche Geschäfte aber nicht regelmäßige Einkünfte bescheren können (es gibt für Selbständige kein festes Gehalt) muß er Rücklagen für "Saure Gurken Zeiten" anlegen und wird auch sicher eine Mischkalkulation bei seinen Preisen vornehmen. Diese Mischkalkulation wird immer alle Geschäftsbereiche umfassen und daher könnte ein Geigenbauer der im Bereich "Verkauf von Grosshandelswaren" gute Einkünfte erzielt hat bei seinen Handwerkspreisen unter dem Preis bleiben den er eigentlich für seinen Aufwand hier berechnen müsste.

Hier ist aber der für uns springende Punkt, von so einer Mischkalkulation können wir u.U. profitieren oder eben nicht (er hat zuwenig Fabrikgeigen verkauft) und haben hinterher das Gefühl zuviel für Zeit - und Materialaufwand bezahlt zu haben. Das Problem dabei ist das es für uns immer auf einer Gefühlsebene bleibt wenn man nicht die ganze Zeit in der Werkstatt bleiben kann/ darf und dem Meister über die Schulter schaut. Der Geigenbauer der mir so etwas gestattet hat daher schon mal einen gehörigen Vertrauensvorschuß von mir. Wichtig finde ich auch immer ob und wie "dünkelbehaftet" der Mensch ist, hängt er unsinnigen handwerklichen Tradition an und betreibt Geheimniskrämerei? Benutzt er Maschinen und wenn ja wofür und in welchem Umfang oder arbeitet er komplett von Hand (das macht´s zeitintensiv)? Hat er festgelegte Preise für Standartarbeiten wie z.B. Stimmstocksetzen, Griffbrett abrichten, Saitenhöhe justieren und sind diese wirklich günstiger als wenn er nur die Zeit stoppt und einen Festgelegten Stundensatz berechnet?
Ich bin in der glücklichen Situation früher mal einen Handwerksberuf gelernt zu haben. Das Arbeiten an meinen Instrumenten ist für mich zu einem wesentlichen Faktor geworden für die Beziehung zu Instrumenten und Musik. Das Spielen ist für mich Handwerk und gehört für mich genau so zum Kontrabaßspielen wie Stimmstocksetzten usw.. Ich scheue mich wirklich nur vor Arbeiten zu denen mir das Spezialwerkzeug fehlt bzw. die Werstatt. Wenn es einen Bassisten ebenfalls zu einer umfassenden handwerklichen Betätigung drängt kann ich ihn nur beglückwünschen. Aber wie gesagt dies ist eben meine Herangehensweise und hat Gründe die in meiner Historie angelegt sind. Frohes Schaffen Roland
Uwe Profilseite von Uwe, 27.08.2003, 09:14:16
Ein interessanter Beitrag, den ich mich gern anschließe. Noch noch einmal zurück zum rein Technischen. Weil mich das Eingangsthema auch interessiert, habe ich die Broschüre „Emergency String Repair Manual“ von Gene Bearden bei Lemur (www.lemurmusic.com, Artikel B10 im Lemur-Katalog) bestellt, und jetzt ist sie überraschend eingetroffen. Zum Preis von 9,85 US-Dollar kamen noch einmal die Versandkosten dazu, so dass die Endrechnung sich auf 20,55 Dollar verdoppelt hat. Eine instruktive Fleißarbeit, die Gene Beaden abgeliefert hat. Sie bezieht sich nicht nur auf Bässe, sondern auf alles zwischen Violine und Kontrabaß. Auf den etwa 22 Seiten dieser Broschüre sind Tätigkeiten wie Halseinleimen, Stimmstockeinbau, Besaiten oder Bogenreparatur instruktiv beschrieben. Wenn man den Lemur-Katalog beim Lesen neben diese Broschüre legt, erspart er teilweise das Wörterbuch. Die Kosten dieser Broschüre sind so gering, dass es unfair wäre, sie durch Kopieren zu umgehen – was allerdings leicht möglich ist. Ich meine nicht, dass eine Broschüre wie diese den Geigen- oder Bassbauer brotlos macht: schon der Name deutet an, dass es nur um Notfallreparaturen geht, um das Ermöglichen von Auftritten, sie sonst ausfallen müssten. Mehr soll sie nicht sein, wie der Verfasser auch wiederholt betont. Darüberhinaus - und jetzt bin ich wieder beim Thema von Roland - ist eine sachliche Begegnung zwischen Bassbauer und Kunde möglich, wenn der Kunde dessen Tätigkeit würdigen kann, bzw. wenn er nicht das Gefühl haben muß, dass ihm eine überflüssige Arbeit aufgeschwatzt wird, wie es mir einmal mit meinem Cello gegangen ist. Gruß, Uwe
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