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Dead Notes

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Zugeordnete Kategorien: Jazz - Unterricht & Didaktik

dave 1 Profilseite von , 05.06.2005, 16:53:06
Dead Notes
"die miriam" hat in ihrer Frage zum Slappen bereits die Dead Notes (muffled? notes) angesprochen.

Ein richtiger walking bass (z.B. Ron Carter) wird erst durch die "toten" so richtig "lebendig".

Ich hab jetzt Jahre rumprobiert, aber so echt stumpf stolpernd krieg ich die nicht hin. Ich konnte auch keine wirklich verständliche Beschreibung, oral oder literarisch finden. Rufus Reid hat in seiner Jazzbass-Schule eine kurze Anmerkung, die aber unbefriedigend ist.

Will jeder, der es kann, das Geheimnis für sich behalten, oder gibts im Forum jemand, der das faszinierende "Stolpern" gut erklären kann?

dave 1
Christian_Klein Profilseite von , 05.06.2005, 17:15:12
Ich mach´s so:
Nicht bis zum Griffbrett durchdrücken bzw. einen oder mehrere Greifhand-Finger quer über die Saite(n) legen.
(Die Zupf-Hand tut dabei so, als hätte sie einen gegriffenen Ton über sich).
dave 1 Profilseite von , 05.06.2005, 23:01:48
Richtig, Christian, und danke. Aber was macht die Zupfhand genau? Ron Carter macht den "Vorschlag" ganz präzise, und die Hauptnote kommt bombensicher auf die Zählzeit. Das bedeutet, den oder die Zupffinger in kürzester Zeit ganz kontrolliert bewegen und nicht bloss so hinschlampen. Und da ist die Frage: Beide Saiten mit dem Zeigefinger (quasi Arpeggio) oder doch besser die "tote" Saite mit Zeigefinger und die klingende mit dem Mittelfinger. Ja, oder besser umgekehrt; hab ich auch schon gesehen und probiert.

Wer's auch prima bringt, ist der Bassist von Paul Kuhn (TV).
jonas L. Profilseite von , 06.06.2005, 00:15:22
Ich habe da mehrere Varianten am Start. Die einfachste ist: mit dem Mittelfinger die (ungegriffene) D-Saite zupfen, die aber gleichzeitig durch den Zeigefinger gedämpft wird (Dead note), der danach dann die (gegriffende) G-Saite zupft (Hauptnote). Natürlich geht das auch mit den anderen Saiten; lediglich bei der E-Saite gibt's keine Saite drunter, was es etwas schwieriger macht.
Christian_Klein Profilseite von , 06.06.2005, 00:24:53
Gute Fragen ... meine Version:

1.) Ultrapräzise! - denn die deadnote dient ja der Perfektion des Timings.

2.) Zur Zupfhand: Wenn ich "nach unten" gehe (also von dünnerer zu dickerer Saite), bleibt der jeweilige Finger meist der Selbe.
Wenn ich "nach oben" gehe, liegen oft beide Finger bereits fest an die Saiten angedrückt (2. auf dicker Saite, 1. auf dünner).

Zusätzlich fällt mir grad ein, dass ich manchmal die deadnote auch nur mit der Zupfhand mache: da die Finger bei uns ja nicht auf die Kuppen beschränkt sind, sondern das erste, zweite, manchmal sogar 3. Fingerglied mitspielen, kann ein oberes Glied des einen Fingers die Note abtöten, während ein Glied eines anderen Fingers den toten Ton erzeugt.
Hm ...
Klingt kompliziert, aber funktioniert.

ad 1:
Die deadnote ist nicht so krank, wie es scheinen mag, denn sie hat ein Pendant in der klassischen Ausbildung:
Wenn ein schneller, weiter Lagenwechsel einzustudieren ist, werden oft die betreffenden Takte zwar im richtigen Tempo gespielt - aber jede Note doppelt (also Auf- u. Abstrich). Dadurch besteht das beruhigende Gefühl, im vertrauten Tempo zu spielen, aber für den Lagenwechsel bleibt nur mehr die halbe Zeit (!).
Es lebe der Selbstbetrug!
Neuester Beitrag Barmin Profilseite von Barmin, 06.06.2005, 22:31:53
Hi Dave,

ein gutes Buch zu den verschiedenen Techniken die von den verschiedenen Kollegen genannt wurden ist:
Mike Richmond: Modern Walking Bass Technique.
Es enthaelt Basslinien ueber die Bluesform in 4 Tonarten, wobei die Linien zunehmend mit rhythmischen Verzierungen aufgepeppt werden, und ausserdem mit allen harmonisch moeglichen und unmoeglichen Susbtitutionen. Es enthaelt detailierte Fotos zu allen Techniken (linke/rechte Hand), die oben angesprochen wurden. Ich kann leider nicht sagen, ob es noch erhaeltlich ist.

Gruss
Barmin
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