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Zugeordnete Kategorien: Verstärker&Bassboxen

Hohenstaufen66 Profilseite von Hohenstaufen66, 30.04.2013, 08:51:15
Bassverstärker für Akustikinstrumente nutzen?

Hallo,

 

wisst ihr, ob man einen Bassverstärker (Roland Cub 100) auch für Tuba oder Posaune benutzten kann? Oder fliegt einem die Kiste um die Ohren?

Oder gibt es andere Gründe, warum man eine Gesangsanlage nutzt,aber niemals einen Bassverstärker (obwohl die Frequenzen ja die gleichen sind).

Und wie ist das mit der Eingangsempfindlichkeit? Muss man da etwas zwischenschalten?

Vielen Dank von einem Techniklaien!

FrankS. Profilseite von FrankS., 30.04.2013, 13:56:33

Hi,

grundsätzlich kannst du natürlich auch eine Posaue oder andere mikrofonierte Instrumente über den Cube 100 verstärken. Kaputt gehen kann da normalerweise nichts. Jedoch wird das ganze vom Sound eher suboptimal sein - aus folgenden Gründen:

 

- Der Cube 100 hat nur einen Koaxlautsprecher und keinen separaten Hochtöner, es könnte daher etwas dumpf und undurchsichtig klingen. Für die Posaune und auch Tuba benötigst du unbedingt brauchbaren Höhen, sonst bleibt der Sound mulmig und setzt nicht durch. Ich kenne aber auch viele Gitarristen, die über ihren Gitarrenamp singen. Das funktioniert zwar aber klingt meistens ziemlich übel.

- Der Cube 100 hat keinen Mikrofoneingang, daher benötigst du unbdingt einen Mikrokabel, das auf Klinke geht (oder halt einen Adapter). Ob die Eingangsempfindlichkeit passt, kann man schwer sagen, am besten ausprobieren. Ein gutes dynamisches Mikro hat meistens genügend Output für einen Amp, Kondensator Mic fällt wegen der fehlenden Phatomspannung sowieso raus.

- Ein Bassverstärker steht ja meistens hinter dem Musiker auf dem Fußboden. Bei Mikrofonabnahme kann das ganz schnell zu fiesen Feedbacks führen. Zudem wird von den Höhen dann kaum noch etwas beim Publikum ankommen.

An deiner Stelle würde ich das voher mal bei einer Probe ausprobieren, ob der Sound für dich ok. ist. Auf jeden Fall sollte der Verstärker beim Auftritt nicht auf dem Fußboden, sondern auf einem Stuhl oder Ständer stehen (und auch nicht hinten dem Musiker sondern seitlich oder sogar vorne).

Gruß

Frank

 

 

 

 

jlohse Profilseite von jlohse, 30.04.2013, 15:38:11

m. E. ist das vorallem ein problem des Eingangs. Der Roland ist für einen magnetischen TA eines E-Basses konzipiert. Mit etwas gutem Willen funktioniert da auch ein KB mit Piezo. Aber als Mikro kommt dann nur ein dynamischen in Frage, XLR auf Klinke. Dürfte auch ziemlich leise sein.

Ein Mixer einer PA ist im Gegensatz dazu für Mikros gedacht. Ein E-Bass/KB klingt da ohne Preamp meistens recht dürftig.

Wenn man diese Eingangs-Probleme im Griff hat, kann man über die Frequenzen und Lautsprecher usw. nachdenken – vorher kommt da ja gar nichts an, was sich adäquat verstärken ließe.

midioma Profilseite von midioma, 30.04.2013, 19:17:34

Das oben gesagte ist völlig richtig.

Was dennoch oft vergessen wird sind die Mittel- bzw. Eckfrequenzen der Klangregelung und ob der Verstärker bei numerisch/optisch neutraler Einstellung der Klangregelung den Frequenzgang beeinflußt (sogenanntes "Voiced"). Meist sind Bassverstärker so ausgelegt, dass in der neutralen Einstellung der Klang so verändert wird, dass er für einen magnetischen Tonabnehmer einer Bassgitarre den Klang hervorhebt. Das ist schon für einen Kontrabass blöd, da man das oft nicht ganz herausregeln kann, für andere Instrumente aber sicher mindestens genauso unangenehm. 

Neben dem häufig fehlenden Hochtöner im Bassverstärker (der aber auch nicht immer gleiche Leistung wie der Tieftöner/Breitbandlautsprecher hat), ist auch der Frequenzgang des Lautsprechers relevant, meist einhergehend mit dem Membrandurchmesser. 10 oder 12 Zoll mögen gehen, 15 Zoll sicher nicht als Einzellautsprecher. 

Da der Cube 100 aber meines Wissens nach oft auch für Keyboards verwendet wird, ist das wohl ein Kandidat, der zumindest klanglich einigermaßen geeignet ist. DIe elektrische Eignung der Eingänge steht auf einem anderen Blatt. Mikrophon und Instrument sind elektrisch gesehen sehr verschieden. Es geht nichts kaputt, wenn man ein Mikro an einen Instrumenteneingang anschließt (dann aber nur Mikros ohne Phantomspeisung), aber das Signal ist so viel schwächer, dass man die Verstärkung sehr aufreißen muss und es gewaltig rauscht. Mit einem kleinen Mischpult oder einem Mikrophonvorverstärker davor ginge es, sofern man Adapter von Cinch bzw. XLR  auf Instrument für die Line-Ausgänge hat.

ronniebass Profilseite von ronniebass, 02.05.2013, 14:04:39

Ich spiele Kontrabass und Tuba über einen Phil Jones Bass Cub. Der hat zwei seperat regelbare Eingänge. Die Tuba,an der ein Clip Micro befestigt ist, geht über

eine Phantomspeisung in den XLR Eingang, der Bass über einen Preamp in den Klinke Eingang. Je nach Grösse des zu beschallenden Raums, geht das ganze dann

noch ev. in die PA. Funktioniert super, die kleinen Speaker des Phil Jones machen das problemlos mit.

midioma Profilseite von midioma, 02.05.2013, 15:07:35

Die Tuba liegt aber in einem ähnlichen Frequenzbereich wie der Bass und Dein Verstärker hat einen Mikrophoneingang, was nicht die Regel sondern eher die Ausnahme ist. Außerdem sind die kleinen Lautsprecher der Phil Jones Verstärker ja auch eher für hohe Frequenzen geeignet als die 15 und 12 Zoller der meisten Bassverstärker. 

Der ursprüngliche Fragesteller hatte nicht nach einer Neuanschaffung gefragt, sondern ob bereits vorhandene Bassverstärker für höher klingende Instrumente in Verbindung mit einem Mikrophon geeignet seien.

Neuester Beitrag Hohenstaufen66 Profilseite von Hohenstaufen66, 02.05.2013, 19:19:06

Vielen Dank für die vielen Antworten...vielleicht sollte ich den Jones mal probieren...ob der auch Posaune kann? Für Clubgigssollte er reichen, oder?

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