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Wurmlöcher im Griffbrett

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Zugeordnete Kategorien: Griffbrett - Pflege - Bassbau

bassdivad Profilseite von bassdivad, 14.03.2012, 00:58:17
Wurmlöcher im Griffbrett

Liebe Kollegen, nach Abrichten meines Griffbretts (Ebenholz)sind Löcher aufgetaucht die ziemlich nach Gängen von Holzwürmern aus sehen. Schnarrt natürlich ziemlich wenn man genau auf so ein Loch greift und macht ein weiteres abrichten unmöglich. Also bleibt nur neues Grifbrett, oder?

hat jemand ne Idee wie und womit man diese Löcher auffüllen könnte?

danke und Grüße

midioma Profilseite von midioma, 14.03.2012, 17:35:18

Ich würde ja sagen, so schnell wie möglich runter mit dem Griffbrett und ein neues drauf. Dann siehst Du auch (oder der Bassbauer), ob die Würmer schon im Hals sind. 

Die einzig wirksame Methode die ich gegen Holzwürmer kenne (mindestens eine halbe Stunde in die heiße Sauna) willst Du Deinem Bass ja wohl nicht antun, oder?

Wir haben im Keller ziemliche Probleme mit Holzwürmern (alte Holzregale etc.) und werden die nie wirklich los, was auch immer wir versuchen. Also lieber weg mit dem angegriffenen Zeug, bevor Du den ganzen Bass wegschmeißen kannst. (Vielleicht wissen die Kollegen Bassbauer ja besser, ob da noch was zu machen ist.)

Ich wäre da lieber etwas (über-)vorsichtig.

LowB Profilseite von LowB, 14.03.2012, 18:25:05

Hi bassdivad!

Das Thema wurde hier schon zweimal angesprochen, "Holzwurm und Bass" von Regin und "Holzwurm... :o(" von streichbass.

In Deinem Fall glaube ich eher, daß es sich um alte Fraßspuren aus Zeiten der Lagerung des Roh-Ebenholzes handelt, einheimische Holzwürmer würden sich wohl nicht ausgerechnet das härteste Holz aussuchen - allerdings ohne Gewähr.

Wenn die Löcher ein Schnarren begünstigen scheinen sie ja auch größer als die der einheimischen Arten zu sein - oder handelt es sich gar um horizontale Freßgänge, wie sie etwa der Buchdrucker hinterläßt?

Runde Löcher kann man mit kleinen Holzdübeln aus Hartholz ab Zahnstochergröße zusammen mit Holzleim füllen, hinterher mit Filzstift oder Acryllack färben. Offene Fraßgänge würde ich mit Holzkitt auf Acrylbasis zuspachteln, hierbei aber vorher Versuche machen, ob das Material hart genug austrocknet. 

Solltest Du Holzmehl gefunden oder verdächtige Geräusche gehört haben, muß das Griffbrett natürlich sofort runter, da hat midioma recht. Und vor weiteren Arbeiten würde ich die Bescherung von einem Geigenbauer begutachten lassen.

Von weiteren Maßnahmen, Hitze, extreme Kälte, Gift jeglicher Art, ist aus Gründen der Gesundheit - sowohl für einen selbst wie für den Baß - dringend abzuraten.

Grüße

Thomas

bassdivad Profilseite von bassdivad, 14.03.2012, 23:17:59

vielen dank für eure antworten, es handelt sich um die beschriebenen offenen frassgänge, recht groß. vermute deshalb auch daß sie aus früheren zeiten stammen.

@thomas, hast du erfahrung mit diesem holzkitt, oder kannst gar ein produkt empfehlen?

danke und grüße

LowB Profilseite von LowB, 14.03.2012, 23:37:32

Hi bassdivad!

Danke für Deine Rückmeldung. Beruflich bin ich ja auch mit Bilderrahmenbau, - restaurierung befaßt (die Kunst ist mein Beruf, die Musik mein Hobby, wobei mich mein Hobby vielleicht mehr interessiert als mein Beruf...) und ganz brauchbar und in den meisten Baumärkten erhältlich erscheint mir die "Clou Holzpaste" zu sein. Gibt's in allen möglichen Holztönungen, auch Ebenholz. Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob damit auch die für ein Griffbrett nötige Endhärte (nach einer Woche!) erreicht wird. Falls nicht, könnte man als letzte Schicht dünn einen 2-Komponenten Epoxidharz aufbringen.

Alle Angaben unter Vorbehalt, auf einem Baßgriffbrett habe ich das noch nicht ausprobiert.
 

Grüße

Thomas

bassdivad Profilseite von bassdivad, 14.03.2012, 23:44:06

Hallo Thomas, danke nochmal

ich denke ich werde es ausprobieren, da sonst sowieso ein neues Grifbrett fällig wird.

Heisst das der Bass müsste 1 Woche ruhen?

danke und Grüße

LowB Profilseite von LowB, 15.03.2012, 00:25:50

Hi bassdivad!

Technisch gesehen ist es folgendermaßen: Ultrafeines (Feinstaub, Größenordnung ca.1/10.000mm) Acrylat wird in Wasser dispergiert. Verdunstet das Wasser, "beppt" das Zeugs zusammen, der technische Ausdruck dafür ist "Kaltverschweißung". Das ist nach ein paar Stunden schon ziemlich fest und nur noch mit ziemlich agressiven Lösungsmitteln, z.B. Aceton, zu "knacken". Der Trocknungsprozeß ist dabei aber noch nicht ganz abgeschlossen, es braucht ein paar Tage, bis sich die letzten H²O-Moleküle verflüchtigt haben. Und dann ist das Zeugs nahezu unzerstörbar, z.B. für Flugzeugscheiben, da bedarf es schon besonderer Mittel, z.B. Methoxipropanol, um da chemisch noch etwas auszurichten. Die Härte von Glas erreicht es freilich nicht, ist aber für den geplanden Einsatzzweck auch gar nicht sinnvoll. 

Aber dann ist es wirklich fest und ja, so lange, eine Woche, würde ich schon warten und den Baß ruhen lassen. Auch wenn's schwer fällt.

Grüße

Thomas

Robin Profilseite von Robin, 15.03.2012, 15:19:18

epoxydharz würde das ganze auf eine kürzere zeit reduzieren (es gibt härter ab 5min- 2tage). Es wird auch steinhart und ist trotzdem zäh(keine bruchgefahr). zusätzlich kannst du es mit pigmenten oder farbpasten schwarz einfärben. Aber für die kleinen löcher müsstest du dir eine größere menge anrühren, um die mischverhältnisse vernünftig abwiegen zu können. Das genaue verhältniss von härter zu harz + gründliches minutenlanges umrühren ist sehr wichtig.

ich bin mir aber nicht sicher, ob man die löcher mit so harten füllern behandeln sollte - nicht das das beim nächsten abrichten dann an diesen stellen problematisch wird. Ich glaube aber das kann man schon hobeln…

jedenfalls wünsch ich dir alles gute mit deinem schweizerkäse! Das wird schon wieder :)

LowB Profilseite von LowB, 15.03.2012, 16:13:08

Hi Robin!

Das Expoxydharz hatte ich ja auch schon angesprochen - aber ich meine es wird zu hart, da freut sich der Geigenbauer oder wer auch immer nicht sonderlich, wenn er die Hobelklinge nach nach wenigen Schüben neu schärfen muß.

Das von mir genannte Produkt kostet ca. 4,-- € für 150 g, damit lassen sich 'ne Menge Löcher und Fraßgänge füllen und ist easy in der Anwendung - ich würde es zunächst damit probieren.

Grüße

Thomas

Robin Profilseite von Robin, 15.03.2012, 20:08:53

huch entschuldige! ich hab unaufmerksam gelesen. ja, das dachte ich mir schon mit der härte - guter tip mit dem acryl :) !

gruß, robin

jlohse Profilseite von jlohse, 15.03.2012, 17:09:12

Sekundenkleber ist hier ganz prima geeignet. Wird auch hinreichend fest, denn Wurmlöcher sind ja nie sehr groß.

LowB Profilseite von LowB, 15.03.2012, 18:27:09

Hi Jonas!

Leider muß ich Dir zum ersten Mal widersprechen: Das Problem ist im wahrsten Wortsinn größer, nicht nur ein paar kleine Löchchen, sondern fette offenliegende Fraßgänge. Vor allem aber: Wenn die Löcher bis zum Hals durchgehend sind, verklebt das Griffbrett mit ihm - und zwar so richtig fest!  Dann wird ein eventuell doch fälliger Griffbrettwechsel richtig teuer, da werden die üblichen Techniken zum Lösen von Knochenleim nicht mehr ganz ausreichen.

Grüße

Thomas

jlohse Profilseite von jlohse, 15.03.2012, 20:38:50

ach so. In diesem Fall ist Epoxy tatsächlich besser geeignet, aber vorallem deshalb, weil es sich besser mit Füllmaterial anreichern lässt. 
Wenn die Löcher allerdings so groß sind, dass die Sorge besteht, der (Sekunden-)kleber würde das GB großflächig und untrennbar mit dem Hals vereinen – dann würde ich dann doch zu einem neuen GB raten.

Neuester Beitrag subbass Profilseite von subbass, 16.03.2012, 10:12:01

Bei kleinen Löchern (z.B. Bundmarkierungen am E-Bass) ist Sekundenkleber sehr gut. Ansonsten würde ich auch Epoxy nehmen, zumal das den Vorteil hat, dass es sich problemlos einfärben lässt. Ich hatte vor einiger Zeit das Problem eine 3mm tiefe und 20mm große Fläche in der Farbe Blau zu füllen. Einfach einen blauen Buntstift über 120er Schmirgelpapier gerieben, den Abrieb in ausreichender Menge aufgefangen und mit dem Eppoxy vermischt. Hat wunderbar funktioniert und müsste mit schwarzem Buntstift  (keinen Bleistift nehmen, der ist zu hell) auch bei einem Ebenholzgriffbrett funktionieren.

Gruß Jürgen

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