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Zugeordnete Kategorien: Bassbau

nagybögö Profilseite von nagybögö, 27.01.2012, 16:44:59
Saitenhalter-Klang

Kürzlich habe ich auf Anraten meinen Hartholz-Saitenhalter (230 Gramm) gegen einen extra schweren Ebenholz-Saitenhalter (410 Gramm) ausgetauscht. Ich bin absolut zufrieden, da der Klang voller wurde, die Ansprache sich verbesserte und die Wölfe leiser heulten.

Ulikigerweise fand ich jetzt folgenden Link: http://www.probass.de/PRObass/DE/marvin%20saitenhalter.html

Praktisch die gleichen Verbesserungen durch einen besonders leichten Saitenhalter!

Kann da jemand was zu wieso-weshalb-warum des Saitenhalter-Klangs beitragen?

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 27.01.2012, 18:01:58

Hallo,

ich habe auf einem meiner Baesse diese Drahtkonstruktion.

Der Bass ist ein rumaenischer Billigbass aus den 70ern  - massiv oder halbmassiv (Zargen kann man nicht ganz sehen) - aber kein gutes Holz.

Auf dem war ein recht schwerer Hartholzsaitenhalter - keine Ahnung was fuer ein Holz es ist  - wurde ausgetauscht gegen Marvins Drahtpolyp. Das hat den Bass deutlich lauter gemacht, und Woelfe reduziert, aber viele Limitationen des Basses sind erhalten geblieben.

Ich habe mal gehoert dass schwere SH hauptsaechlich was fuer Klassiker sind, da sie halt bestimmte hoehere Frequenzen daempfen, und die fundamentalen so besser durchkommen. Bei meinem Bass war der Effekt auch deutlicher beim Pizzicato.

Mein Bericht wird dadurch relativiert, dass an dem Bass noch andere Schwachstellen sind - Steg und Stimmstock sind uralt, und ersterer besitzt sehr weit rausgedrehte und duenne schrauben. D.h. wuerde sich sicher lohnen, das machen zu lassen, habe aber kein Geld dafuer grade.

LG Armin

Ceperito Profilseite von Ceperito, 27.01.2012, 22:26:52

Meine Erfahrung: Es kommt ganz auf den Bass an, manchmal ist ein schwerer Saitenhalter besser für das Gesamt-Klangbild, manchmal ist ein leichter Saitenhalter besser. Da hilft nur Ausprobieren.

LG Jan

jlohse Profilseite von jlohse, 28.01.2012, 13:10:00

Das ist auch meine Erfahrung. (Stichworte dazu: Eigenresonanzen, Interferenzen, Auslöschungen, Mode Matching usw …)

Klar ist, dass ein schwerer SH stärker dämpft. Aber an der richtigen Stelle gedämpft, kann ein Bass eben auch *lauter* werden. Dämpfen ist eben nicht immer gleichbedeutend mit leiser.

 

Jonas

Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 29.01.2012, 09:56:31

Die Frage ist doch auch, wie der Saitenhalter am Korpus befestigt ist.

Synthetikseil scheint mir zu sehr flexibel zu sein, deshalb habe ich mir das Hartholz mit etwas schwererem Ebenholz getauscht und das Ganze damit gedämpft.

 

Neuester Beitrag nagybögö Profilseite von nagybögö, 29.01.2012, 21:07:07

Mit dem Saitenhalter habe ich auch die Einhängesaite getauscht. Vorher war es eine günstige Synthetik-EHS, jetzt eine Genssler-Luxus-EHS. Wieviel Prozent der Verbesserung auf EHS und wieviel auf den Saitenhalter gehen, kann ich nicht sagen. Zum Thema Einhängesaite gab es ja mal eine interessante Diskussion. Meine Erfahrung ist, dass eine gute EHS eine spürbare Verbesserung bringt. Messingdraht ist grosser Mist.

Zur Bananenkiste: Sowohl der Solo-Cellist, als auch der Solobassist der Frankfurter Oper sitzen auf speziellen Resonanzkisten, wenn sie Solo spielen. Mir ist die Schlepperei zuviel. (Zudem spiele ich eh nur alle 2-3 Jahre mal ein Solo-Stück.) Klanglich schien mir der Placebo-Effekt am signifikantesten, ich konnte keinen Unterschied zu anderen Spielern hören. Allerdings hatte ich nicht den Vergleich, wie es ohne Kiste klingt.

Danke auch für die Stachel-Tipps. Da werde ich mich, wenn Zeit ist, dran machen.

FeliceIlBasso Profilseite von FeliceIlBasso, 29.01.2012, 16:34:55

Da möchte ich auch mal meinen Senf dazugeben, da ich letzte Woche das gleiche Problem hatte.
 Nach Erneuerung der ganzen Takelage (Steg, Saiten, Saitenhalter, Henkelsaite) war der Klang viel besser, offener und freier - aber ein grausiger Wolf auf dem A (leere A-Saite war kaum zum Schwingen zu bringen!).

Der Grund: Der neu eingebaute Saitenhalter (Wittner Ultra) hatte genau da seine Eigenfrequenz. Die ganze Konstruktion zwischen Steg und Henkelsaite schwang also beim A so richtig mit. Das ging so weit, dass ich die schwingende Länge der Saiten abdämpfen und einfach den Saitenhalter anzupfen konnte - sogar das Stimmgerät erkannte den Ton noch als ein etwas zu tiefes A.

Abhilfe schuf eine anständige Messingschraube mit zwei Mutter durch das A-Saiten-Loch des Saitenhalters als Gewicht (ca. 30 g) - seitdem ist der Wolf weg. Negative Klangbeeinflussung kann ich keine erkennen. Das mag daran liegen, dass der Saitenhalter im Vergleich zu einem HH- oder EH-Saitenhalter immer noch recht leicht ist, denn die zur Dämpfung erforderliche Masse sitzt genau am Schwingungsbauch und kann daher recht klein ausfallen.

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