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Zugeordnete Kategorien: Gesundheit

bassau Profilseite von bassau, 08.07.2009, 08:38:55
Rückenschmerzen

Hallo,

ich habe die Suchfunktion bemüht, aber nichts Einschlägiges zum Thema gefunden. Also:

Seit etwa zwei Monaten habe ich zunehmend Rückenschmerzen bei längerem Spielen (> 1 Stunde), und zwar unten, also im Bereich der Lendenwirbelsäule. Ich spiele im Stehen, ausschließlich pizz, und bin mir eigentlich keines Haltungsfehlers bewusst. Hat jemand Tipps / Hinweise, worauf besonders zu achten ist / was man tun kann, um solche Probleme zu vermeiden oder zu lindern?

HerrK Profilseite von HerrK, 08.07.2009, 10:53:48

 Das hatte ich auch mal, allerdings vom Heben (in der Pflege) von Personen.

Kurz danach wars dann so krass, das ich ein Bein manchmal nicht gespürt habe, weil

ein Nerv eingeklemmt war.

Klingt für mich schon nach falscher Haltung.

Schonmal von nem Physiotherapeuten oder sowas beim Üben über die Schulter schauen lassen?

Kann sehr hilfreich sein.

bassknecht Profilseite von bassknecht, 11.07.2009, 12:35:18

  Könnte auch am Boden oder Schuhwerk liegen. Hausschuhe (Schlappen, Clogs  ec. ) sind oftmals nicht für langes Stehen geeignet (auch wenn da Birkenst... oder so drauf steht), das liegt aber auch immer an einer bestimmten Konstitution bzw. Vorschädigung des jeweiligen Menschen. Weiche oder harte Untergründe bilden im Zusammenspiel von Menschen und Schuhen den anderen bestimmenden Faktor. Ein übergewichtiger Bassist, der in Pumps in seiner Garage auf  Kiesuntergrund übt, hat sicher  bald ein ähnliches Problem wie die Bassistin mit Scheuermann, die im Baumhaus auf einem Rundholzboden mit 10 % Gefälle Barfuss übt. Spaß beiseite, so offensichtlich und grob sind Ursachen für Haltungsprobleme selten, sondern eher subtil und selbst bekommt man das meistens nicht mit. Daher kann es wirklich sinnvoll sein Dich jemanden zu zeigen, der / die wirklich Ahnung und einen Blick für Fehlstatiken hat (neben Physios und Orthopäden gibt auch  Lehrer die sowas sehen).  Am besten in Deiner realen Übesituation mit Hausschuhen und Instrument. Wenn Dein Problem sehr gross sein sollte, kann ich das Institut für Musikermedizin von Prof Altenmüller an dedr HfM in Hannover empfehlen, dort ist es obligatorisch mit Instrument zu erscheinen, bring dann doch Deine Schluffen gleich mit. Grüsse Roland    

Pollux Profilseite von Pollux, 11.07.2009, 14:10:21

 ...... das in die Vorstellung projezierte Bild der übenden Kollegin und krönend abschließender Tip, die "Schluffen" gleich zum Professor mitzubringen, konnte mir dann glücklicherweise doch wieder ein Lachen abgewinnen - klasse, der Beitrag!

Pollux

k_fro Profilseite von , 08.07.2009, 15:22:44
hallo, probiere es mit Sitzen auf dem hohen Dreibein oder mit mehr Dynamik in den Beinen. Ein guter Phyio zeigt Dir genau, wie Du Dich bewegen musst. Leider musst (!) Du Dich daneben bewegen, täglich, rückenfreundlicher Sport wie Schwimmen Schwimmen Schwimmen, Rückengymnastik, etc., dann hast Du nie wieder Sorgen... Dann mal ran, k_fro - http://lerne-jazzbass.de
Dusan Profilseite von , 09.07.2009, 09:47:24

 Kann immer wieder TaiChi empfehlen.

Herbert Profilseite von Herbert, 09.07.2009, 13:40:50

 Ich vermute, Du hast den Bass zu tief stehen....das sehe ich immer wieder auf Konzerten und kann da echt nur mit dem Kopf schütteln, wenn ich die Basser in so'ner geknickten Zwangshaltung sehe. Der Bass muss so stehen, dass du ihn in einer Körperhaltung spielen kannst, als ob Du auf'nen Bus wartest....völlig locker, der Bass muss beim Spielen ein Teil von Dir sein, keine Faser des Körpers darf irgendwie verkrampft gegen etwas ankämpfen müssen.....manchmal machen da 5-10mm in der Höhe schon wirklich'nen Unterschied. Der High Noon Basser sagte in'nem sehr guten Kontrabasslehrvideo: It's important that your bass stands pretty high..........................

nagybögö Profilseite von , 09.07.2009, 16:31:04
Bei Schmerzen über einen längeren Zeitraum empfehle ich Dir einen Fachmann, z.B. Physiotherapeuten. Ferndiagnose per Internet macht eventuell mehr kaputt als heil.
bassau Profilseite von bassau, 09.07.2009, 21:05:02

 Danke für die Rückmeldungen. Zu Tai Chi: Ich mache schon Yoga, vielleicht zu wenig (1x pro Woche), aber immerhin.

@Herbert: Ich dürfte den Bass eigentlich nicht zu tief stehen haben - ich fahre den Stachel stets so weit aus, dass der Obersattel bei aufrechtem Stehen auf Augenhöhe ist oder sogar etwas höher... 

Ich werde es zunächst mal mit einem Hocker versuchen, und wenn das nicht hilft, dann hilft wohl nur noch der Physiotherapeut...

Scheppertreiber Profilseite von Scheppertreiber, 09.07.2009, 22:44:41

 Wenn's zwickt (vom Bürositzen) eine Runde KB spielen oder eine Runde Schepper oder Guzzi fahren. Löst alles.

 

stuggi Profilseite von stuggi, 12.07.2009, 12:29:33

 Guzzi fahren habe ich immer als Krafttraining für die linke Hand benutzt. Solche Kupplungen ersetzen jeden Krafttrainer.

 

bassau Profilseite von bassau, 23.07.2009, 19:04:34

 Ich habe jetzt die Ursache gefunden - vielleicht interessiert's andere mit ähnlichen Problemen auch:

Also, es liegt nicht an der Spielhaltung, sondern schlicht und einfach am längeren Stehen (mit oder ohne Kontrabass), das ich anscheinend nicht (mehr) vertrage und das mir in die Lendenwirbelsäule geht. Da bin ich bloß nicht draufgekommen, weil ich sonst (außer beim KB-Spielen) nie länger stehe. Erst am letzten Wochenende bin ich (seit ewigen) Zeiten mal wieder als Zuhörer auf einem Rock-Konzert gewesen und zwei Stunden gestanden - und hatte genau diese besagten Schmerzen. Daraufhin habe ich es gleich bei der nächsten Band-Probe mit Hocker probiert (so einem höhenverstellbaren mit beweglichem Fuß), und siehe da, keine Schmerzen mehr. So simpel ist das...

HerrK Profilseite von HerrK, 23.07.2009, 19:35:06

 Gewöhne dir auch beim sitzend spielen die richtige Haltung an.

Mit einem schlechten Hocker kannst du dir den Rücken sitzend genauso wie stehend schrotten!

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 23.07.2009, 23:40:45

 Fuer mich ist das Problem der Haltung nach ... Jahren immer noch nicht wirklich geloest.

Bin vor ca 1 Jahr auf den Hocker gekommen, und das war erstmal echt eine Offenbarung. Ein Saxofonist, mit dem ich spiele, guckte zunaechst etwas konsterniert als ich mit Bass und Hocker ankam, meinte dann aber, hey du klingst so viel besser. Das Problem ist jetzt bloss, dass ich wegen anderer Gruende ein latentes Rueckenproblem habe und in meinem Job phaseweise viel sitze. Wenn ich dann auch noch beim Muskmachen staendig sitze, ist das schlecht.

Also habe ich versucht, was vom Sitzen auf das Spiel im Stehen zu uebertragen. Das funktioniert aber nur bedingt. Dazu muss ich vielleicht sagen , dass ich ein 190 Mensch bin - wenn der Stachel fast voll ausgefahren ist, hat der Bass etwa die richtige Hoehe, steht dann aber vergleichsweise senkrecht. Wenn ich den Stachel voll ausfahre, waere theoretisch eine staerkere Neigung wie beim Sitzen moeglich, das wird dann aber instabil (wegrutsch Effekt).

Momentan stellen sich mir die Alternativen, entweder auf lange sicht einen groesseren Bass anzuschaffen. Weil der Standard 3/4 Markneukrichener Bass den ich habe ist einfach fuer meine Laenge nicht ideal. Oder halt mit Rabbath Stachel o. ae. zu experimentieren.

Ich finde das ganze Thema echt problematisch - egal ob man sich Bassschulen anguckt, oder auch Kollegen. In Bassschulen sehe ich oft Haltungen erklaert, die einfach fuer 190 Menschen nicht funktionieren, sorry. Bei auch Profibassisten meiner Laenge sehe oft Haltungen, mit denen diese Musiker offensichtlich klarkommen, die aber selbst in meinen Laienaugen nicht orthopaedisch ratsam sein koennen, zumindest nicht fuer Rueckenpatienten.

HerrK Profilseite von HerrK, 24.07.2009, 10:07:00

Wenn ich das richtig verstanden habe bist du 190 oder soll das heißen noch größer?

Mit 187 wäre ich da nicht viel kleiner, habe aber durch das Kontrabass spielen nicht mehr Rückenprobleme als normal.

Wenn du sagst der Bass rutscht dir weg, dann such doch einfach mal nach nem gescheiten Gummiendpin? Da muss sich doch was finden,
so dass du den Bass schiefer Stellen kannst. Allerdings ist das glaube ich auch nicht so optimal, da du dann mehr Bassgewicht mit deinem
Rücken mit halten musst.
Denn steht der Bass schief, wird sein Gewicht auf dich verlagert und jedes Kilo mehr heißt auch mehr Rückenschmerzen, und ein oder zwei Kilo
sind wesentlich mehr als sie vielleicht jetzt klingen!

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 24.07.2009, 12:06:41

 Hast Du richtig verstanden, 190. Das Problem ist aber nicht den Bass zu balancieren oder das gewicht das vom Bass kommt. Ich kann schon ohne Probleme im Stehen spielen - finde es aber im Sitzen besser, hauptsaechlich weil ich den Bass hoeher und schraeger haben kann und der Bass optimal stabilisiert ist. Dadurch ergeben sich Vorteile fuer rechts und links, kurz gesagt, ich kann links mehr das Gewicht vom Arm einsetzen, und rechts kann ich ohne Verrenkungen mit Bogen oder Pizz den ganzen Bereich bis runter zum steg bearbeiten. Wenn ich stehe, ist immer die Gefahr einer schlechten Haltung, erstens insgesamt nicht ganz aufrecht, zweitens rechts tiefer als links. Was das Wegrutschen angeht, natuerlich habe ich einen Gummiproepel, trotzdem ist das Neigen des Basses bei voll ausgezogenem Stachel eher problematisch, einfach wegen des Schwerpunktes. Kuerzere Leute koennen den gleichen Bass wesentlich schraeger halten als lange. Ok, lange genug lamentiert, vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich fuer lange zeit fast gar nicht mehr im Stehen gespielt habe, ist schon klar dass es auf anhieb dann etwas ungewohnt ist. Vielleicht muss ich nur mehr im Stehen ueben.

bassau Profilseite von bassau, 24.07.2009, 19:00:23

 Ich bin mit 186 auch nicht viel kleiner, und habe auch den Standard-3/4-Markneukirchner Bass (Musima)... Nachdem ich jetzt an zwei Tagen jeweils zwei Stunden mit Hocker gespielt habe, fast ohne Pausen, muss ich sagen: Einfach toll, keinerlei Schmerzen - ein ganz neues Spielgefühl, und mit der leicht veränderten Haltung komme ich auch bestens klar. Es liegt wohl auch am Hocker - das ist so ein Ergonomie-Teil, mit gepostertem Sattel und einem tellerartigen, nach unten gewölbten Fuß, so dass man beweglich bleibt und die Momente, in denen man weniger oder gar nicht gefordert ist, auch gut zum "Schaukeln" nutzen kann. Der Rücken bleibt ständig in Bewegung.

crocoolli Profilseite von crocoolli, 24.07.2009, 21:28:25

Mir (1,90m) hat Kieser Training geholfen.Es stärkt nicht nur den Rücken,sondern den ganzen Stütz-und Halteapparat.

Klasse sind auch die Geräte speziell für den Unterarm.....gerade für uns Bassisten!

Ich mache das seit fast 4 Jahren regelmäßig und habe fast nie mehr Beschwerden.

Kann ich nur sehr empfehlen!

Ich finde es auch immer wieder klasse,wie sich viele Kollegen davor drücken,aktiv zu werden.

Da wird mit speziellen Schuhen oder Hockern gearbeitet um neu Schonhaltungen zu entwickeln.....

Oder 2 Paracetamol helfen auch.

=> Move Your Ass!!!

bassau Profilseite von bassau, 25.07.2009, 11:40:12

 Gegen eine Schonhaltung beim Bass-Spielen ist doch nichts einzuwenden, oder?

crocoolli Profilseite von crocoolli, 26.07.2009, 12:50:01

 Doch!

Wird eine Schonhaltung über längere Zeit eingenommen, kann es durch einseitige Muskelbelastung zu Verspannungen, Durchblutungsstörungen und einer Einschränkung des Bewegungsapparats kommen, die dann erneut zu Schmerzen führen.

Dusan Profilseite von , 26.07.2009, 16:00:25

Seit ich vor einigen Jahren mit Tai Chi Chuan angefangen habe, habe ich weniger Rückenprobleme. Nicht etwa, weil ich es regelmässig praktizieren würde, sondern eher, weil ich versuche, einige Prinzipien, die fürs Tai Chi gelten, aufs Bassspiel zu übertragen:

 

Die Füsse parallel etwa schulterbreit auseinander, mit den Sohlen flach auf den Boden. (Mit dem Fuss den Takt zu klopfen habe ich mir abgewöhnt. War nicht einfach für einen alten Jazzer. Aber Takt Klopfen führt dazu, dass sich irgendwo Muskeln verspannen und der Körper aus der Balance gerät.)

Die Knie leicht angewinkelt, nicht durchgestreckt.

Das Körpergewicht gleichmässig auf beide Füsse verteilen, während des Spiels hin und wieder varieren, das Gewicht von einem Fuss zum andern verlagern, mit dem Bass gewissermassen dezent tanzen. Man kann sich auch einen Boxer vorstellen, der um seinen Gegner herumtänzelt…in Zeitlupe, sonst wird’s komisch.

Die Schultern möglichst locker lassen, auch links bei der Griffhand. Geht auch, wenn der Arm fast rechtwinklig zum Körper steht.

Balance ist wichtig. Die Balance des Körpers und die des Basses. Keine Kraft aufwenden, um den Bass in Balance zu halten. Ursprünglich habe ich gelernt, den Bass mit dem linken Knie abzustützen. Mein Lehrer hielt sich damals strikt an Rufus Reid und Simandl. Das habe ich mir abgewöhnt. Nun lehnt er nur leicht mit der hinteren Oberzarge an meiner linken Leiste…ist geil.

Den Oberkörper gerade halten, sich nicht zu weit über den Bass beugen. In der Daumenlage ist das zwar auch für mich unvermeidbar, doch ich arbeite noch daran.

 

Ich kann nicht garantieren, dass es bei jedem funktioniert. Aber nur so als Idee.

Ach ja, ich spiele im Stehen.

Pollux Profilseite von Pollux, 19.11.2009, 13:04:41

 Liebe KollegInnen,

hier gibt es einen aktuellen Artikel, der auch für Bassisten interessant sein dürfte: http://www.ortho-online.de/news/,navigation_id,520,medcon_artikel_id,239158,_psmand,6.html

Herzlichen Gruß & schönen Tag, Pollux

rase Profilseite von wdrase, 19.11.2009, 13:27:33

 Danke für den Hinweis, Pollux, ich wusste nicht, dass solche spezialisierten Zentren für Musikermedizin gibt. Gibt es auch so was für die Zahnmedizin und für Blechbläser mit diesbezüglichen Problemen?

Neuester Beitrag Pollux Profilseite von Pollux, 19.11.2009, 19:30:07

'n Abend rase,

ich weiß nicht, ob es ein Zentrum in diesem Sinne gibt, auf jeden Fall aber einige Spezialisten im Fach Zahnmedizin, die sich schwerpunktmäßig mit der von Dir angesprochenen Problematik beschäftigen. Mit der Eingabe  Zahnmedizin und Blechbläser  wirst Du in den Internet-Suchmaschinen Deines Vertrauens hilfreiche Ergebnisse erhalten!

Herzlichen Gruß, Pollux

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