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Zugeordnete Kategorien: Gesundheit

5string Profilseite von 5string, 24.08.2008, 11:28:40
Schnapp-Finger

 Hi ,

nach 10 Jahren E-Bass lerne ich seit 8 Monaten Kontrabass. Ich übe täglich ca. 1 Stunde. Seit kurzem entwickelt sich der kleine Finger der linken Hand immer mehr zum Schnapp-Finger. D.h. wenn ich die Finger meiner Hand in Ruhestellung leicht gebäugt halte - vor allem Nachts - dann kann ich den Kleinen Finger nur mit sanfter Gewalt wieder strecken. Dabei schnappt jedes Fingerglied aus der Bäugestellung in die Streckstellung. Die Sehnen des betroffenen Fingers rutschen dabei nicht mehr einwandfrei durch die Ringsehnen, da diese entzündlich verdickt sind. Das alles ist gottseidank bei mir noch relativ schmerzfrei.

Nun habe ich im www nachgelesen und gelernt, dass das unter anderem von Überlastung herrühren kann. Wenn das bei mir so ist, dann kommt es hundertprozentig vom Kontrabass-Spiel. Hat jemand von Euch ähnliche Probleme und was kann man dagegen machen?

Servus und Danke für Eure Tips!

 

 

 

Dusan Profilseite von , 24.08.2008, 11:42:32

 Hast du eine Kontrabasslehrer oder hast du dir die Grifftechnik selber angeeignet? Wahrscheinlich machst du da was falsch. Oder du hast einen extrem hohen Saitenabstand. Vorsicht, das kann zu üblen Schäden führen.

5string Profilseite von 5string, 24.08.2008, 11:50:25

 Ich habe einen sehr guten Basslehrer zu dem ich 45 Minuten wöchentlich gehe. Mit meiner Grifftechnik scheint alles in Ordnung zu sein. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich stramm auf die 60 zugehe, ansonsten aber kerngesund bin.

Basskl Profilseite von Basskl, 24.08.2008, 16:58:31

 Ich hatte vor 3 Jahren auch einen Schnappfinger. Im Internet konnte man fast überall lesen, dass eine OP unumgänglich ist, auch ein in der Gegend angesehener Orthopäde meinte das. Ich hatte das allerdings durch Überlastung beim Sandschaufeln bekommen. Habe daraufhin das Kontrabassspielen vorübergehend fast eingestellt und nach immerhin 3 Monaten war der Schnappfinger plötzlich wieder ok. Seit dem habe ich nichts mehr bemerkt, Sandschaufeln ist jetzt tabu. Mein Tipp: Abwarten und wenig üben.

 

schokomat Profilseite von schokomat, 24.08.2008, 12:01:36

 "Das alles ist gottseidank bei mir noch relativ schmerzfrei."

Also entweder schmerzfrei oder nicht. Relativ gibts da nicht, würde ich sagen 

Wenn dir das Problem weiterhin Sorgen macht, solltest du am besten zum Arzt gehen. Ferndiagnosen von anderen Kontrabassisten halte ich da für untauglich.

Gute Genesung!

 

Pollux Profilseite von Pollux, 24.08.2008, 17:48:26

'n Abend 5string,

aufgrund meiner persönlichen Leidensgeschichte mit Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis empfehle ich Dir, undingt und zeitnah einen Orthopäden mit spezieller Diagnostik- sowie Behandlungserfahrung im Bereich "Hand" aufzusuchen. Mit entzündlichen Veränderungen, wie Du sie beschreibst, sollte man, auch bei noch relativer Schmerzfreiheit, nicht spaßen!

Bis zur Konsultation wird Entlastung im Sinne von wenig / bzw. nicht üben auf jeden Fall sinnvoll sein. Wenn Du eine/n gute/n KrankengymnastIn kennst:, nutze vielleicht gezeigte einfache Übungen (ohne Belastung), um einem  "Einschlafen" der Muskulatur und des Sehnen- und Bänderapparates entgegenzuwirken.

Alles Gute, einen möglichst flotten Arzttermin und rasche Besserung wünscht Dir

Pollux

 

5string Profilseite von 5string, 24.08.2008, 23:03:04

 Danke schon mal so weit für Eure Ratschläge. Ich denke inzwischen auch, dass ein Besuch bei einem Arzt unumgänglich sein wird. Allerdings möchte ich zuerst noch eine mir bekannte Osteopatin fragen, die nicht gleich mit dem Skalpell auf mich losgeht. Zu gegebener Zeit werde ich dann berichten, wie es weiterging.

bassknecht Profilseite von bassknecht, 25.08.2008, 02:05:10

 Hallo,

es gibt in angegliedert an die Musikhochschule Hannover ein musikmedizinisches Institut, eine  Musikerambulanz, hier forscht und berät  Prof Altenmüller, einer der wenigen wirklichen Musikmediziner die es in Deutschland überhaupt gibt. (auf Überweisung vom Hausarzt und nach u.U langfristigen Termin). Er ist diplomierter Querflötist und Neurologe, als solcher wird er sicher nicht gleich zum Skalpell greifen, das tut er glaube ich überhaupt nie,aber er analysiert gut und kann dann beraten bzw. Empfehlungen zu Weiterbehandlungen geben. Ich will nicht von Osteopatie oder sonstigen alternativen Heilmethoden abraten, das wird Altenmüller auch nicht tun. Musikererkrankungen sind auf jeden Fall etwas Spezielles, ein Arzt sollte nicht nur eine mechanische Überbeanspruchung wie beispielsweise nach Fließbandarbeit allein sehen sondern auch die Zusammenhänge mit Üben und verbundene psychische und neurologische Belastungen aus eigener Erfahrung kennen, da bedarf es eines Menschen der in beiden Disziplinen zuhause ist. Insofern würde ich grundsätzlich einen Musikmediziner als Spirtus Rector empfehlen, der verschiedene Behandlungsansätze koordinieren kann. Natürlich gibt es noch mehr als Altenmüller aber die kenne ich nicht, vielleicht könnte man die Namen solche Leute auch mal zusammentragen und in eine Datenbank der GEBA aufnehmen? . Ciao Roland     

Pollux Profilseite von Pollux, 25.08.2008, 21:50:50

 'n Abend Roland,

die vorgeschlagene Datenbank finde ich eine hervorragende Idee!  Ich würde mich auf jeden Fall auch mit darum bemühen,  passende Infos zum Thema zu finden.

Gruß, Pollux

5string Profilseite von 5string, 31.08.2008, 08:42:28

So, jetzt habe ich den Schnappfinger in leichter und angenehmer Streckstellung eine Woche lang locker mit Leukosilk getaped und somit ruhig gestellt. Den KB habe ich eine Woche nicht mehr angefasst.

Soeben habe ich erstmals das Pflaster entfernt - und siehe da. Das Schnappen ist weg!

Mal sehen, wie es weitergeht?

Pollux Profilseite von Pollux, 31.08.2008, 16:37:32

 Hi 5string,

das hört sich doch schon einmal gut an - freut mich für Dich!

Gruß, Pollux

Pollux Profilseite von Pollux, 20.09.2008, 13:30:58

 Guten Tag zusammen,

folgendes habe ich zum Thema auf der Internetseite  des Kloster Michaelstein gefunden - klingt doch sehr interessant und lesenswert!

Gruß, Pollux

Nr. 21
Prävention psychosomatischer und orthopädischer Störungen bei Musikern. Gemeinschaftssymposium der Stiftung Kloster Michaelstein und der Teufelsbad Fachklinik Blankenburg 1998
Michaelstein/Blankenburg 2001 48 S., br. € 8,20

 

 

 

berni1 Profilseite von berni1, 25.09.2008, 16:53:09

 eine blöde frage:

 

worauf schaut ihr (abgesehen von einer unverkrapften haltung beim spiel) besonders bei euren körper, bzw. wie dopt ihr??

ich (27jahre) schaue dass ich meine stützmuskulatur durch bouldern (klettern in der halle) unterstütze.

diese sportart dient natürlich auch zur stärkung der fingerkraft.

fingerkuppen in der kalten Jahreszeit mit Talg hinter Ohren und Nasenflügel "fetten" gegen Rissigkeit.

Einmal wöchentlich 1 Magnesium-Brausetablette (für muskel-entkrampfung) und 1 Gelatine-Kapsel (für gelenk-schmiere).

was tut ihr sonst noch so?

jlohse Profilseite von jlohse, 25.09.2008, 18:40:54

Das hört sich für mich alles irgendwie nach Altersheim an

Aber den Talg-Trick gegen rissige Haut an den Fingern finde ich interessant, das Problem kenne ich nämlich auch. Bei Garcia Fons ist mir aufgefallen, dass er jedesmal, wenn er von Bogen zu Pizz wechselt, seine rechte Hand nochmal mit Nasenflügeltalg  impregniert.

Barmin Profilseite von Barmin, 25.09.2008, 17:06:53

 Wie, nur einmal woechentlich waschen um den Fingerkuppen den Nasenfluegeltalg nicht zu nehmen? Bremst Ohrenschmalz nicht beim Pizzicato? Ist denn der Bass auch in der Boulderhalle gegen Transportschaeden usw versichert?

Dusan Profilseite von , 25.09.2008, 20:07:26

 Leiden Bassisten unter Nasenflügeltalgdrüsenüberfunktion?

Bassist14 Profilseite von Bassist14, 25.09.2008, 20:10:52

 sie leiden nicht, sie freuen sich darüber!

Pollux Profilseite von Pollux, 26.09.2008, 09:23:10

Gitarristen, die mit Nagelanschlag spielen (z.B.Klassik-, Konzert-Gitarre) nutzen auch gerne Talg ihrer Haut an Stirn und Nasenflügel, um die Krallen während dem Spiel mal wieder  zu "fetten" und damit geschmeidig zu halten.

bassknecht Profilseite von bassknecht, 26.09.2008, 10:30:40

 Und Flamenco Leute kleben sich bisweilen Stücke von Tischtennisbällen mit Sekundenkleber auf ihre abgebrochenen Fingernägel. Dagegen scheinen mir die beschriebenen Talg und Fettgebräuche geradezu archaisch, biologisch sicher ähnlich sinnvoll und gut verträglich wie Eigenurinbehandlungen.  

Bassist14 Profilseite von Bassist14, 26.09.2008, 10:39:17

 der weg von darmsaite zu eigenurin ist ja auch nicht so groß

Dusan Profilseite von , 26.09.2008, 11:01:32

 Vielleicht sollte man Nasenflöte spielen.

berni1 Profilseite von berni1, 26.09.2008, 11:59:15

 kinder, kinder!!!

 

irgendwie kommt mir fast so vor, als würdet ihr mich nicht ernst nehmen...   :-)

 

oder tut ihr so auf harte naturburschen und in wirklichkeit nehmt ihr täglich cortison ;-)

 

spass beiseite:

ich merke bei mir selbst in letzter zeit, dass mein rücken beim spielen im STEHEN (eigentlich fast nur beim streichen) mit der zeit irgendwie verspannt ist. es sind keine schmerzen, aber ich fühle mich in der haltung nicht 100%ig wohl... (schwer zu beschreiben) - es ist  ja immerhin doch eine gratwanderung aus kraft, ausdauer,, präzision und balance.

ich bin mit meinem lehrer (= ludwig streicher-student der 2. generation) die haltung durchgegangen, aber irgendwie komme ich mir nach wie vor ein bisschen krampfig vor.

ich bin selbst 187cm gross und spiele einen 3/4-bass. daher ist der stachel auch rund 20cm ausgefahren und an ein fuss-einkeilen ala streicher ist nicht zu denken. mein lehrer hat ungefähr die gleiche körpergrösse und hat mit dem selben problem zu kämpfen. er hat mir daher empfohlen sitzend zu streichen.

daher spiele ich meist im sitzen, da funktioniert das streichen eigentlich auch sehr sauber und gut. und ich trag keine verspannungen davon...

so ganz möchte ich aber auf das stehende streichen nicht verzichten. kann das ungewohnte leicht "verkrampfte" spielgefühl daherrühren, dass ich zu 80% im sitzen streiche? oder klingt das eher, als ob an meiner haltung grundsegend etwas falsch wäre?

 

ich weiss, die frage müsste ich mir selbst beantworten können, aber ich bin langsam echt ratlos...

Dusan Profilseite von , 26.09.2008, 12:14:05

 Gegen Rückenprobleme kann ich TaiChi wärmstens empfehlen. Hilft auch gegen andere Verspannungen psychischer und physischer Art.

berni1 Profilseite von berni1, 26.09.2008, 13:31:25

meinst du den tee, oder???

sorry, ich kenn mcih da nicht aus.

Dusan Profilseite von , 26.09.2008, 13:43:12

 Na, wer ist hier der Witzbold?

Ich meine nicht irgendeinen Tee, sondern die chinesische Bewegungslehre namens Tai-Chi, auch Schattenboxen genannt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Taijiquan

 

haltma Profilseite von haltma, 27.09.2008, 00:44:02

Kann mich Dusan nur anschließen. Wenn Du deinen Rücken immer nur einseitig belastest, brauchst du einen Ausgleich. Taiji, v.a. die Vorübungen, sind da m.E. ideal, und sie verfeinern dazu die Bewegungsabläufe beim Bassspiel selbst. Dauert aber, bis du einen Gegeneffekt merkst.

Dusan Profilseite von , 27.09.2008, 09:07:35

 dakujem pekne a srdecny pozdrav

haltma Profilseite von haltma, 27.09.2008, 16:59:03

 

rádo se stalo a ahoj!

Hen Profilseite von Hen, 30.09.2008, 11:42:02

@ berni1:

Oftmals hilft einfach das Zusehen bei anderen Bassisten, um selber zu helfen. Hier mal 2 extreme Beispiele, einmal für:

Eine sehr schlechte Haltung, garantiert Rückenschmerzen und Co: http://de.youtube.com/watch?v=YEQRUi943hU 

Eine sehr gute Haltung, sehr dynamisch: http://de.youtube.com/watch?v=nPSJn77nR7I

Man beachte den unterschiedlichen Klang der Beiden, gebückte Haltung geschlossener, dumpfer Klang, aufrechte Haltung offener, brillianter Klang. Schau dir die Höhe des Bässe an, die verschiedene Bogenwinkel die sich daraus ergeben und probier es auch. Dann findest du bestimmt schnell eine gut klingende Lösung die sich eintspannt und befreit spielen lässt ohne Schmerzen und so-.

ludwig s. Profilseite von , 20.03.2009, 23:46:39
@ hen:
sehr schlechte haltung??? ich glaube schon das josef niedermeyer weiß was er da macht und wie er seine körperhaltung einsetzt. er ist solobassist der wiener philharmoniker und war lange schüler von ludwig streicher, dessen körperhaltung ähnlich ist.
und der klang der beiden videos ist objektiv 1 zu 1 sowiso nicht vergleichbar: total unterschiedliche akustik!
ludwig s. Profilseite von , 20.03.2009, 23:58:22
korrektur: niederhammer. war solobassist der wiener philharmoniker.
5string Profilseite von 5string, 19.03.2009, 18:47:20

 Als Urheber dieses Freds kann ich Euch mit Freude mitteilen, dass ich meinen Schnappfinger mit Hilfe einer guten Osteopatin, mit Schonung und mit einfachen Massagen wieder in den Griff bekommen habe. Das hat zwar mehr als ein halbes Jahr gedauert, aber eine Operation blieb mir dadurch erspart.

Behandlungskosten: ca. 140,- €, die von der Krankenkasse übernommen wurden

Medikamente: Keine

Fazit: Wenn Ihr Probleme habt, geht erst mal zur alternativen Behandlung. Z.B. zum Ostepaten. Es ist wirklich erstaunlich was diese Leute auf völlig natürlichem Weg bewerkstelligen. Ohne Aparate und Medikamente. Ich weiss sicher, dass ich in Zukunft erst zum Schulmediziner gehen werde, wenn es unvermeidlich ist und mir der Heilpraktiker dazu rät. Vor allem, wenn der Bewegungsaparat (Muskeln, Sehnen, Gelenke) betroffen sind.

 

 

Scheppertreiber Profilseite von Scheppertreiber, 19.03.2009, 21:36:17

 Gratuliere,

 

aber: Teutsch Sprak - schwerres Sprak. Es heißt Osteopath

Neuester Beitrag 5string Profilseite von 5string, 21.03.2009, 09:39:07

 Rööschtööösch, tschulligung, verschrob mich.

 

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