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Vibrationsentdämpfung - Recherchen

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Zugeordnete Kategorien: Bassbau

Moritz A. Wedekind Profilseite von , 03.03.2004, 17:24:30
Vibrationsentdämpfung - Recherchen
Schönen guten Tag zusammen! Ich habe mich in letzter Zeit intensiv mit dem Thema Vibrationsentdämpfen beschäftigt, unter anderem eben auch das besagte Buch von Prof. v. Reumont gelesen und kann es jedem Interessierten wärmstens weiterempfehlen. Es liest sich recht gut, ist anschaulich und beinhaltet auch eine meiner Einschätzung nach ordentliche Anleitung zum Bau bzw. der Umsetzung des Verfahrens. Ich selbst habe zwar die entsprechenden Geräte noch nicht zusammengestellt, werde dies aber in den nächsten Monaten (man hat ja nebenher noch anderes zu tun) versuchen. Unterstützung finde ich dafür bei einigen Freunden, die Maschinenbau bzw. Elektrotechnik studieren. Es dürfte interessant werden. Ergebnisse und Erlebnisse teile ich natürlich gern hier im Forum mit. Das Problem bei diesem Verfahren liegt meines Erachtens hauptsächlich in der mangelhaften Vermarktung - aus welchen Gründen auch immer. An Seriösität mangelt es eigentlich nicht: In seinem Buch druckt Prof. v. Reumont unter anderem ein Gutachten des Institutes in Braunschweig ab, das die Wirkung sozusagen Zertifiziert. Zudem findet sich das - mitlerweile ausgelaufene - Patent samt Erläuterungen des Patentamtes in München. Außerdem werden eine Reihe Musiker mit Namen zitiert, die das Verfahren auf ihre Instrumente anwenden ließen, so daß man bei Zweifeln sicher den einen oder anderen fragen könnte. Ich wollte aber erst einmal ein Statement der sogenannten Fachwelt. Um der Sache mal ein wenig auf den Zahn zu fühlen, habe ich eine Reihe mir namentlich bekannter Baßbauer angeschrieben - bislang allerdings nur per Mail. (Die zum Teil recht rückständige Art des Umgangs mit dem Medium Internet und die offenbar sehr unregelmäßige Abfrage von Emails bei Instrumentenbauern u.ä. lässt mich immer wieder staunen.) Die wenigen Antworten fielen sehr unterschiedlich aus. Hier ein paar Beispiele: --- Sehr geehrter Herr Wedekind Es gibt viele Theorien für den Instrumentenbau, die in der Praxis nicht oder nur begrenzt einsetzbar sind. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich mal besuchen würden u. wir uns darüber persönlich unterhalten könnten. Ich baue zwar meine Bässe nach alter Methode, bisher wie ich glaube mit Erfolg, aber für alles Neue bin ich offen. Gute handgefertigte Kontrabässe warten zum Probespiel auf Sie. Mit freundlichem Gruß Klaus Dobmeier --- wir selber haben nur wenig Erfahrung, weil es von der Fachwelt gar nicht, oder nur sehr selten praktiziert wird. Es wurde uns persönlich auf einer Geigenbau Tagung vorgestellt. Und wurde auch da von anderen Kollegen (Geigenbauern) nicht wirklich angenommen. Mit freundlichem Gruß Pöllmann Bassmacher Ralph --- Hallo Herr Wedekind, danke für Ihre mail... wenn Sie mich in den nächsten Tagen anrufen, kann ich Ihnen gerne etwas zu der VED Methode erzählen... Mit besten Grüßen Kind regards Jochen Bien Geigenbauer - Luthier --- Um es kurz zu machen, Ich habe auch positive Dinge davon gehört; es soll tatsächlich was bringen. Mir sind diese Methoden allerdings viel zu kostspielig und konzentriere mich daher auf Lösungen, die ohne große Apparaturen zu erledigen sind, das Instrument einfach gut einstellen! ;fG Sven-Henrik Gawron --- Hallo Herr Wedekind, vielen Dank für die mail. Ich hatte vor Jahren schon das Buch von Herr Reumont und die Erfahrungswerte gelesen. Ich halte nicht viel von diesen unterschiedlichen Arten der Entdämpfung. Die Versuche gehen von Lichtbestrahlung mit unterschiedlichen Spektren, die Vibrationsentdämpfung, Beschallung etc. Ich war anfangs sehr angetan vom Gedanken, mehr Klangfülle mit dieser Behandlung zu erreichen. Nachdem ich mich weiter mit dieser Thematik beschäftigt hatte und nach langen Diskussionen mit Kollegen, überwogen die Zweifel am Sinn eines solchen Verfahrens. Ich bin eher der Meinung, daß an den Grundlagen des Instrumentes gearbeitet werden muß. Mit einer durchdachten und schlüssigen Konzeption eines Instrumentes ist von Anfang an ein gutes Klangergebnis zu erreichen. Die Nuancen, die einen guten Klang dann letztlich ausmachen, hängen dann von der Einstellung des Instrumentes und vor allem vom Musiker und seiner Spielweise ab. Die verschiedenen Entdämfungsverfahren wollen erreichen, daß beispielsweise Industrieinstrumente durch die Behandlung schlagartig so gut wie ein altes Meisterinstrument klingen. Herr Reumont schreibt auch, daß nach einer gewissen Zeit die Behandlung wiederholt werden sollte, spätestens wenn das Instrument nicht mehr frei klingt. Instrumente, die viel gespielt werden, klingen in der Regel auch frei und gut. Ein Kollege experimentierte mit dieser Methode an seinen Geigen, kam aber wieder davon ab, da die Behandlung keine erwähnenswerte Steigerung des "freinen" Klanges erbrachte. Ein Instrument, das mit einem schlüssigen Konzept und mit der entsprechenden Erfahrung gebaut ist, klingt von Haus aus nicht schlecht. Die Entwicklung von Spieler und Instrument ist immer synergistisch, der Einspielvorgang hat auch mit den Spielgewohnheiten des Musikers zu tun. Die überproportionale mechanische Bewegung des Holzes bei der VED ist nicht kalkulierbar. Was sich dabei im Holzgefüge abspielt ist nicht erforscht, die verschiedenen Knotenpunkte der Plattenresonanzen werden, denke ich, überbeansprucht und das Holz "altert" früher. Eine wissenschaftliche Untersuchung der Holzstruktur nach so einer Behandlung ist mir nicht bekannt. Viel Erfolg bei Ihren Recherchen und freundliche Grüße Dominik Hufnagl --- Sehr geehrter Herr Wedekind, das von Ihnen genannte Patent ist mir in Ihrer Beschreibung nicht bekannt. Haben Sie erklärende Unterlagen dazu? Gruss Willi-Paul Balsereit, Geigenbauer --- Die von Herrn Pöllmann erwähnte Tagung wird auch in dem Buch von prof. v. Reumont angesprochen, vielleicht sollte man in dieser Richtung noch einmal nachforschen. Ich werde nun auf Englisch noch ein paar Ausländische Instrumentenbauer anschreiben (ich richte mich da nach die Homepage von Jonas Lohse, wie so oft) und noch den ein oder anderen in dem Buch erwähnten Musiker kontaktieren. Vielleicht sollte man sich nicht auf Kontrabaßbauer beschränken, schließlich richtet sich das Verfahren an alle Streich- und sogar an Blasinstrumente. Es gibt übrigens einen Herrn, der das ganze auf seiner Homepage anbietet: Emil Weiss hat in diesem Forum schon mal einen Werbeversuch gestartet, ist schon länger her. Er bietet das Verfahren für 700 Euro an, was ich für außerordentlich und übertrieben teuer halte. Aber das muß jeder für sich entscheiden. Herr Weiss hat übrigens seiner Auskunft zufolge zusammen mit Prof. v. Reumont das Verfahren entwickelt bzw. weiterentwickelt. http://www.appliedacoustics.de/homepage/home.htm Sobald ich etwas neues herausgefunden habe, melde ich mich wieder. Mit freundlichen Grüßen Moritz A. Wedekind Weitere Links: http://www.henrystrobel.com/vibrate.htm www.appliedacoustics.de/emil/quer.pdf http://www.frank-hill.de/archiv/artikel_klang.pdf http://home.t-online.de/home/HummelGeigen/vibrat.htm http://www.rufus-zuphall.de/guitar_electronics/krauses_klang_kur.html
Tiefes-C-Saft Profilseite von Tiefes-C-Saft, 14.06.2022, 09:45:01

(Edit: Hab den Text von Moritz A Wedekind mal zu formatieren versucht, um ihn besser lesen und vielleicht auch inhaltlich verstehen zu können:)

 

Schönen guten Tag zusammen! 

Ich habe mich in letzter Zeit intensiv mit dem Thema Vibrationsentdämpfen beschäftigt, unter anderem eben auch das besagte Buch von Prof. v. Reumont gelesen und kann es jedem Interessierten wärmstens weiterempfehlen. 


Es liest sich recht gut, ist anschaulich und beinhaltet auch eine meiner Einschätzung nach ordentliche Anleitung zum Bau bzw. der Umsetzung des Verfahrens. Ich selbst habe zwar die entsprechenden Geräte noch nicht zusammengestellt, werde dies aber in den nächsten Monaten (man hat ja nebenher noch anderes zu tun) versuchen. 


Unterstützung finde ich dafür bei einigen Freunden, die Maschinenbau bzw. Elektrotechnik studieren. Es dürfte interessant werden. Ergebnisse und Erlebnisse teile ich natürlich gern hier im Forum mit. 


Das Problem bei diesem Verfahren liegt meines Erachtens hauptsächlich in der mangelhaften Vermarktung - aus welchen Gründen auch immer. An Seriösität mangelt es eigentlich nicht: 


In seinem Buch druckt Prof. v. Reumont unter anderem ein Gutachten des Institutes in Braunschweig ab, das die Wirkung sozusagen Zertifiziert. 


Zudem findet sich das - mitlerweile ausgelaufene - Patent samt Erläuterungen des Patentamtes in München. 


Außerdem werden eine Reihe Musiker mit Namen zitiert, die das Verfahren auf ihre Instrumente anwenden ließen, so daß man bei Zweifeln sicher den einen oder anderen fragen könnte.


Ich wollte aber erst einmal ein Statement der sogenannten Fachwelt. Um der Sache mal ein wenig auf den Zahn zu fühlen, habe ich eine Reihe mir namentlich bekannter Baßbauer angeschrieben - bislang allerdings nur per Mail. (Die zum Teil recht rückständige Art des Umgangs mit dem Medium Internet und die offenbar sehr unregelmäßige Abfrage von Emails bei Instrumentenbauern u.ä. lässt mich immer wieder staunen.) 


Die wenigen Antworten fielen sehr unterschiedlich aus. Hier ein paar Beispiele: 

 

  • Sehr geehrter Herr Wedekind Es gibt viele Theorien für den Instrumentenbau, die in der Praxis nicht oder nur begrenzt einsetzbar sind. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich mal besuchen würden u. wir uns darüber persönlich unterhalten könnten. Ich baue zwar meine Bässe nach alter Methode, bisher wie ich glaube mit Erfolg, aber für alles Neue bin ich offen. Gute handgefertigte Kontrabässe warten zum Probespiel auf Sie. Mit freundlichem Gruß Klaus Dobmeier 
     
  • wir selber haben nur wenig Erfahrung, weil es von der Fachwelt gar nicht, oder nur sehr selten praktiziert wird. Es wurde uns persönlich auf einer Geigenbau Tagung vorgestellt. Und wurde auch da von anderen Kollegen (Geigenbauern) nicht wirklich angenommen. Mit freundlichem Gruß Pöllmann Bassmacher Ralph 

     
  • Hallo Herr Wedekind, danke für Ihre mail... wenn Sie mich in den nächsten Tagen anrufen, kann ich Ihnen gerne etwas zu der VED Methode erzählen... Mit besten Grüßen Kind regards Jochen Bien Geigenbauer - Luthier 
     
  • Um es kurz zu machen, Ich habe auch positive Dinge davon gehört; es soll tatsächlich was bringen. Mir sind diese Methoden allerdings viel zu kostspielig und konzentriere mich daher auf Lösungen, die ohne große Apparaturen zu erledigen sind, das Instrument einfach gut einstellen! ;fG Sven-Henrik Gawron 
     
  • Hallo Herr Wedekind, vielen Dank für die mail. Ich hatte vor Jahren schon das Buch von Herr Reumont und die Erfahrungswerte gelesen. Ich halte nicht viel von diesen unterschiedlichen Arten der Entdämpfung. Die Versuche gehen von Lichtbestrahlung mit unterschiedlichen Spektren, die Vibrationsentdämpfung, Beschallung etc. Ich war anfangs sehr angetan vom Gedanken, mehr Klangfülle mit dieser Behandlung zu erreichen. Nachdem ich mich weiter mit dieser Thematik beschäftigt hatte und nach langen Diskussionen mit Kollegen, überwogen die Zweifel am Sinn eines solchen Verfahrens. Ich bin eher der Meinung, daß an den Grundlagen des Instrumentes gearbeitet werden muß.

    Mit einer durchdachten und schlüssigen Konzeption eines Instrumentes ist von Anfang an ein gutes Klangergebnis zu erreichen. Die Nuancen, die einen guten Klang dann letztlich ausmachen, hängen dann von der Einstellung des Instrumentes und vor allem vom Musiker und seiner Spielweise ab. Die verschiedenen Entdämfungsverfahren wollen erreichen, daß beispielsweise Industrieinstrumente durch die Behandlung schlagartig so gut wie ein altes Meisterinstrument klingen.

    Herr Reumont schreibt auch, daß nach einer gewissen Zeit die Behandlung wiederholt werden sollte, spätestens wenn das Instrument nicht mehr frei klingt. Instrumente, die viel gespielt werden, klingen in der Regel auch frei und gut. Ein Kollege experimentierte mit dieser Methode an seinen Geigen, kam aber wieder davon ab, da die Behandlung keine erwähnenswerte Steigerung des "freinen" Klanges erbrachte. Ein Instrument, das mit einem schlüssigen Konzept und mit der entsprechenden Erfahrung gebaut ist, klingt von Haus aus nicht schlecht.

    Die Entwicklung von Spieler und Instrument ist immer synergistisch, der Einspielvorgang hat auch mit den Spielgewohnheiten des Musikers zu tun. Die überproportionale mechanische Bewegung des Holzes bei der VED ist nicht kalkulierbar. Was sich dabei im Holzgefüge abspielt ist nicht erforscht, die verschiedenen Knotenpunkte der Plattenresonanzen werden, denke ich, überbeansprucht und das Holz "altert" früher. Eine wissenschaftliche Untersuchung der Holzstruktur nach so einer Behandlung ist mir nicht bekannt. Viel Erfolg bei Ihren Recherchen und freundliche Grüße Dominik Hufnagl 


     
  • Sehr geehrter Herr Wedekind, das von Ihnen genannte Patent ist mir in Ihrer Beschreibung nicht bekannt. Haben Sie erklärende Unterlagen dazu? Gruss Willi-Paul Balsereit, Geigenbauer

Die von Herrn Pöllmann erwähnte Tagung wird auch in dem Buch von prof. v. Reumont angesprochen, vielleicht sollte man in dieser Richtung noch einmal nachforschen. Ich werde nun auf Englisch noch ein paar Ausländische Instrumentenbauer anschreiben (ich richte mich da nach die Homepage von Jonas Lohse, wie so oft) und noch den ein oder anderen in dem Buch erwähnten Musiker kontaktieren. Vielleicht sollte man sich nicht auf Kontrabaßbauer beschränken, schließlich richtet sich das Verfahren an alle Streich- und sogar an Blasinstrumente. 



Es gibt übrigens einen Herrn, der das ganze auf seiner Homepage anbietet: Emil Weiss hat in diesem Forum schon mal einen Werbeversuch gestartet, ist schon länger her. Er bietet das Verfahren für 700 Euro an, was ich für außerordentlich und übertrieben teuer halte. Aber das muß jeder für sich entscheiden. Herr Weiss hat übrigens seiner Auskunft zufolge zusammen mit Prof. v. Reumont das Verfahren entwickelt bzw. weiterentwickelt.


http://www.appliedacoustics.de/homepage/home.htm


Sobald ich etwas neues herausgefunden habe, melde ich mich wieder.

 

Mit freundlichen Grüßen

Moritz A. Wedekind 



Weitere Links: 


http://www.henrystrobel.com/vibrate.htm 


www.appliedacoustics.de/emil/quer.pdfhttp://www.frank-hill.de/archiv/artikel_klang.pdf

http://home.t-online.de/home/HummelGeigen/vibrat.htm

http://www.rufus-zuphall.de/guitar_electronics/krauses_klang_kur.html

 

Neuester Beitrag Bassta7 Profilseite von Bassta7, 15.06.2022, 21:38:18

Vielen Dank!

Bassta7

 

OttoRubner Profilseite von OttoRubner, 15.06.2022, 18:58:32

Was ist das jetzt - alter Wein in neuen Schläuchen?? Sehe ich das richtig: Herrn Wedekinds Eintrag ist mal eben volljährig geworden? Andererseits: Ich könnte zu dem Thema genau das schreiben, was ich damals schon dazu geschrieben habe. Diese Debatte ploppt alle Nase lang auf, pendelt dann ein paar Mal hin und her zwischen hochgelobt und vollverrissen und verschwindet zuletzt auch wieder in den Weiten des digitalen Kosmos. 

Wer des Buch haben möchte, schreibe mir eine Nachricht. Ich habe es dieser Tage beim Aufräumen gefunden und gebe es gerne ab gegen Gebühr.

 

 

Tiefes-C-Saft Profilseite von Tiefes-C-Saft, 15.06.2022, 19:12:27

Ich wollte nur mal sehen, ob man hier auch Text formatieren und Youtube-Videos einbetten kann.

Kann man machen - muss man aber nicht.

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