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Zugeordnete Kategorien: Üben - Jazz

filco Profilseite von , 26.10.2006, 14:30:06
vorne-walken
servus

ich weiss nicht ob schon mal so was im forum behandelt wurde, falls ja bitte ich um verlinkung ;0) ich wollte fragen wie ihr jazzbassisten das geheimnisvolle vorne-walken übt, trainiert und auch kontrolliert. ich übe viel mit dem metronom, da nicht immer ein drumer zu verfügung steht. ich nehme meine walking-übungen auch auf und höre mir dann die krassen time-schwankungen an ! ;0) ist leicht frustrierend. was kennt ihr für möglichkeiten, tips und tricks ?

gruss mirco
jonas Lohse Profilseite von , 26.10.2006, 14:56:19
Ich über nach wie vor gerne mit Aebersold Playalongs. Das ist mir viel lieber als mit Metronom oder Band-in-a-Box: die sind immer so steril. Die Playalongs haben den Nachteil, dass das Tempo auch mal schwankt (was in Realita ja auch vorkommt), und man irgendwann jede Nuance der Begleitung bereits kennt und dadurch das spontane fehlt (was in Realita nicht der Fall ist). "Payin Dues" mit Ron Carter am Bass ist m.E. besonders zu empfehlen.
bass-me-up Profilseite von bass-me-up, 26.10.2006, 15:20:32

hi mirco,

die aebersold playalongs kann ich dir auch sehr empfehlen. ich hatte am anfang aber oft probleme mit den tempi. mittlerweile nutze ich folgendes tool http://www.seventhstring.com/ . es ist eigentlich zum transcribieren (?) von songs, d.h. du kannst damit das tempo verändern und die tonhöhe bleibt gleich. mit disem tool kannst du auch (mehr oder weniger gut) den bass herausfiltern und so zur band spielen. neben den aebersold sachen find ich es wichtig viele basslines herauszuhören und zu den originalaufnahmen zu spielen. oft ist es nämlich nicht mal das "vorne-walken" was den richtigen swing ausmacht, sondern viel mehr die betonung der verschiedenen beats.

die bereits oft erwähnte metronom-nur-auf-beat-2-und-4-methode ist natürlich weiterhin sehr empfehlenswert.

grüße

 

steffen
http://www.bass-me-up.de

Harami Profilseite von Harami, 27.10.2006, 11:31:06

Hi, ich kann noch eine andere Software zum "Verlangsamen" des schnellen Aebersold empfehlen.
"Best practice" - hat den Vorteil: ist ein open-source-Projekt (Freeware), dazu sehr einfach, gut und stabil, und läuft auch direkt mit CDs.
Kann man hier runterladen  Ansonsten stimme ich zu - vor allem Aufnehmen ist gut, trotz Frustration.

http://www.xs4all.nl/~mp2004/bp/
 

Hervé Profilseite von , 28.10.2006, 00:28:28
Ja, genau, es geht beim swing m.e. nicht wirklich darum, "vorne" zu spielen, wobei es stimmt dass einige legendäre Bassisten eindeutig vorne spielen bzw. spielten. Andere wiederum spielen eher "drauf" und es kann genau so toll swingen, aber halt anders. Das ist eine Stil- oder Geschmacksfrage, es gibt da kein richtig oder falsch.
Timing mägig sollte man allerdings immer "dran" bleiben, also niemals hinten sein (bzw. schleppen).
Mein Tipp: spiele so oft wie es geht ohne Schlagzeuger, so dass du der Haupt "Timekeeper" in der Band bist (also z.B. in der Besetzung Sax-Piano-Bass), und nimm die Gigs oder Sessions auf, um zu prüfen, wie deine Time ist, und wie es swingt. Wenn du bei dieser Art von Besetzung eine solide und swingende Begleitung bieten kannst, wird dir das Zusammenspiel mit einem (guten) Schlagzeuger bestimmt leicht fallen (und dem Schlagzeuger auch, der nicht das Gefühl haben wird, allein am "Time-Strang" zu ziehen).
jonas lohse Profilseite von , 28.10.2006, 11:55:58
Häufig ohne Drummer zu spielen, halte ich auch für einen guten Tipp. Das trainiert sehr effektiv.
Die Fähigkeit, nicht zu schleppen, hat auch immer was mit Technik und Kondition zu tun. Das muss man als Bassist einfach wie ein Sportler trainieren. Allerdings gibt es ja auch Kniffe, wenn einem unterwegs die Puste ausgeht: ein paar Takte "Pedals" (Grundton der Dominante), und zwischendurch auch mal lieber nur Halbe spielen, als die Viertel immer langsamer werden zu lassen.
Samy Profilseite von Samy, 28.10.2006, 12:22:10
ohne mich mit den "Großen", die sich da schon zu geäußert haben, in irgendeiner Weise messen zu wollen, kann ich diesen Tipp, ohne Drummer zu spielen, nur bestätigen... ich habe mal in einer Bigband gespielt, wo aus organisatorischen Gründen über einen längeren Zeitraum kein Drummer bei den Proben zu Verfügung stand.. am Anfang war es eher "erschreckend"... aber es übt ungemein(oder auch gemein)......
das gleiche beobachte ich, wenn momentan mit einem kleinen Trio aus 2 Gitarren und KB übe... es ist einfach was anderes, "allein" für die Time "verantwortlich" zu sein...
Jörn Profilseite von , 28.10.2006, 17:03:11
Das sehe ich anders: "allein" für die Time "verantwortlich" zu sein... Wenn der Rest der Band zieht oder schleppt, kann man als Bassist auch nicht immer alles retten.

Timing-Schwankungen sind sicherlich keine Tugend, aber auch die Götter schwanken. Es gibt Bill-Evans- oder Art-Blakey-Aufnahmen, die den Aufnahmeprüfungskriterien von Hochschulen nicht entsprechen würden. Letztlich sind wir kein Metronom. Ich spiele gelegentlich mit einem Schlagzeuger zusammen, der sein letztes Album mit Eddie Gomez eingespielt hat. In der Regel ist er sehr steady, an manchen Tagen aber überhaupt nicht.
Samy Profilseite von Samy, 28.10.2006, 17:28:05
das war vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt... ich meinte damit auch nicht "alles retten" zu müssen, wenn der Rest der Band timing-mäßig in "der Gegend rumgeistert"... ich meinte damit eher den "Übeeffekt", wenn man sich bei der Probe hin und wieder (oder auch öfter mal) in so einer Situation wiederfindet... weil es nach meinem Eindruck schon etwas anderes ist, als sich "nur bei einem Schlagzeuger auf die time zu setzen".....
und mit den Tempo-Schwankungen geb ich Dir vollkommen recht....... ich habe manchmal den Eindruck, dass die manchmal zu einem gar nicht so unerheblichen Maß ( in wie auch immer zu definierenden Grenzen) zum "Swingen" beitragen.... z.B. klitzekleine Unterschiede in der Time von Schlagzeug und Bass...die Frage ist immer, wo sie die "Tugend-Grenze" überschreiten.....
mirco Profilseite von , 28.10.2006, 12:34:15
hey salute

danke für die reaktionen. habe nochmals ein frage ! bei bossa, samba,... sachen habe ich das gefühl, dass der kontrabass ein wenig zu leise wird. beim swing habe ich keine probleme, auch bei kleineren gigs sogar akustisch zu spielen. wenn wir ab und zu aber mal eine latinnummer spielen geht der bass etwas unter. klar, ist auch ein ganz andere stil und so. ich denke es ist aber auch sehr mitmusiker abhängig, ich meine der drumer spielt ja mit der bassdrum recht oft mein zeugs mit.

was habt ihr für erfahrungen, was macht ihr dagegen, dass nach dem gig keiner kommt und sagt: hey war ganz cool aber bei St. Thomas hat man dich gar nicht gehört ???? (klar amp lauter machen, des weiss ich !)aber gibt es allenfalls auch spieltechnische tips ?

mmhhhh gruss mirco ;0)
Neuester Beitrag stuggi6 Profilseite von , 31.10.2006, 15:04:05
Habe oft die selben Probleme mit der Lautstärke.
Wenn Gitarre oder Schlagzeug viel Rhythmus machen, spiele ich oft nur Halbe anstelle Samba- bzw. Bossa-Bassfigur.
Ansonsten, Verstärker lauter oder rechte Hand trainieren.
Vielleicht gibts ja noch mehr Tipps.
Gruß
Helmut
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