makro , 06.09.2006, 19:18:55
Hallo Gerald Dallhammer,
in Adolf Meier's "Konzertante Musik für Kontrabass in der Wiener Klassik" ist ein Kontrabass von Stadlmann aus dem Jahre 1798 erwähnt.
Das Instrument wird (oder wurde ? Stand 1969) im Museum Ferdinandeum in Innsbruck aufbewahrt der Zettel und das Instrument sind wie folgt beschrieben:
"Michael Ignatius Stadl/mann. Kayserl.Königl.-/Hof Lauten und Geigen/macher in Wien 1798".
Die Maße (in cm): Gesamntlänge des Instruments ohne den Knopf 203, Korpuslänge 121,5 Breiten 58,5 (oben) und 78,5 (unten), Zargen 25,5 (oben) und 25,5 (unten), Saitenlänge 112,5, Länge des originalen Griffbrettes 79,8. Das fünfsaitige Instrument verdient besondere Beachtung, denn es ist noch heute in seinem Orginalzustand erhalten. Decke mit auffallender Hohlkehle, diskantseits Knauf mit vierzackigem Eisendorn; der Holzknopf nimmt die Saitenhalterspannung auf; Wiener Wirbelkastenprofil, durchgehende Holzwirbel, keine Maschinen (!), sieben Bünde, kurzes Griffbrett; auf dem Boden befindet sich die Brandmarke "F".
Es ist bestimmt sinnvoll abzuklären ob es sich bei der von dir beschriebenen "Ruine" um ein Instrument aus der Werkstatt von Stadlmann handelt. Sollte es sich um eines jener seltenen Exemplare des Wiener Kontrabassbaus dieser Zeit handeln, ist bei der Restaurierung entsprechende Umsicht angebracht.
Viel Vergnügen bei den weiteren Nachforschungen,
Markus Kroell