GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

Thomastik Belcanto <

Schräges hohes A

> Terz Quart Stimmung

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

Zugeordnete Kategorien: Griffbrett

Christian Profilseite von , 28.08.2006, 12:55:53
Schräges hohes A
Hi Leute,

ich spiel seit ca. 1 Jahren nen Sperrholzkontrabass, und war nur gezupft im Jazz, Swing und Bluesbereich.

Nun is mir bei meinem Kontrabass schon immer aufgefallen, dass das hohe A auf der G-Seite (und das Griffbrett ein oder zwei Halbtöne nach unten und oben) ziemlich undeutlich ist, d.H. es ist nicht so klar wie die anderen Töne. Ich hab immer dass Gefühl, der Bass kommt irgendwie mit diesem Frequenzbereich nicht zurecht.

Bisher war ich auch der Meinung, es liegt an der Güte meines Basses, d.h. billiger Anfängerbass = ein paar Macken in der Tonqualität.
Nun hab ich aber letztens bei einem Bekannten auf einem teurerem Vollmassivholzbass spielen dürfen.
Da ist mir die gleiche Macke wieder aufgefallen, zwar nicht so doll wie bei meinem billigen, aber sehr gut hörbar.

Nun frage ich mich, ob das ein allgemeines Problem beim Kontrabass ist, oder ob ich ausgerechnet zwei Kontrabässe aus vielen erwischt habe ???
bassknecht Profilseite von bassknecht, 30.08.2006, 11:57:37
„Nun frage ich mich, ob das ein allgemeines Problem beim Kontrabass ist, oder ob ich ausgerechnet zwei Kontrabässe aus vielen erwischt habe ??“

Hallo Christian
Wahrscheinlicher ist, daß Du keine gute Geiftechnik besitzt und mit zuwenig Kraft die Saite aufs Griffbrett drückst. Wenn das so sein sollte, definierst Du die Saitenlänge nicht exakt und die Saite „weis nicht“ was Du von ihr willst, daher produziert sie einen Ton der ebenso uneindeutig ist wie die Saitenlänge die Du vorgibst. Diesen uneindeutigen Ton hört man als unklar, leiser und verwaschen. Setz versuchsweise einen Capodaster, besser noch eine Schraubzwinge auf das A,und du wirst sofort begreifen was ich sage.
Es geht kein Weg daran vorbei, um einen Pizzicatoton zu erzeugen der definiert und damit klar ist sowie mit langen Sustain klingt, muss die Saitenlage erstens eine Mindesthöhe haben (ich kenne keine gut klingenden Weicheibässe / Komfortsaitenlagen, runtergestimmte Solosaiten finde ich zum k...) und zweitens man muss drücken bis der Saft aus dem Holz quillt. Mein Rat, such die Ursache für Dein Problem zunächst nicht beim Material, das macht man meistens weil es einfacher ist, sondern finde und beseitige den Bedienfehler den Du möglicherweise machst. Da dieses Problem alle Bassisten betrifft und nicht alle Scheisse klingen, scheint es Möglichkeiten zugeben das in den Griff zu bekommen. Ciao Roland
Barmin Profilseite von Barmin, 30.08.2006, 14:21:02

Hallo Roland,

ich habe zwar nicht das engesprochene Problem, aber mich wuerde mal interessieren, was du als Weichei-Saitenlage bezeichnest, bzw was du so empfiehlst. Ich habe kuerzlich die Saiten (durch einbau einer Stegverstellmechanik) hoeher machen lassen, und zwar so etwa in den Bereich den Rufus Reid empfiehlt (6mm GS bis 11 mm ES). Es war vorher ca bei 4 bis 7mm. Ich finde dass es deutlich definierter klingt, aber dies besonders bei den tiefen Saiten. Hier in London spielen einige Kollegen (z.B. John Edwards) extrem hoch (mindestens 2.5 cm am Griffbrettende). Ich finde den Sound den man damit bekommt, recht gut, aber es ist mir im Gegenteil aufgefallen dass es in den hohen Lagen nicht mehr so klasse ist - weniger sustain und etwas humpfig, falls du verstehst was ich meine. (Abgesehen natuerlich von dem Kraftaufwand) Was meinst du mit "druecken bis es knirscht" : ich dachte man soll eher gar nicht so sehr  druecken, eher das Armgewicht mit ins spiel bringen.

Armin

jonas Lohse Profilseite von , 30.08.2006, 16:11:18
2,5 cm ?!? So viel kann ich gar nicht üben, um das zum Klingen zu bringen.
Ich sehe das ganz pragmatisch. Eine Zeitlang hatte ich mal einen Bass mit relativ harten Saiten drauf, das klang zwar gut, aber eben halt nicht sehr lange - denn mir ging dann doch schnell die Kraft aus.
Als "Weichei" spiele ich einfach besser, und finde dabei noch nicht einmal, dass es schlechter klingt. 4 bis 7 sind mir auch zu niedrig, aber 5 bis 10 mm bei handelsüblichen Stahlsaiten empfinde ich als für mich als ideal.
bassknecht Profilseite von bassknecht, 31.08.2006, 12:30:20
Hallo Armin,
ich will eigentlich gar keine Saitenhöhe empfehlen (sonst hätte ich das im ersten Beitrag schon getan), die 2.5 cm die Du hier ins Gespräch gebracht hast und woran sich hier fast alle hochziehen, sind sicher nicht für jedes Instrument und jede Saitenart geeignet. Damit bin ich auch schon auf dem Punkt, wie bei vielen Fragen die hier so diskutiert werden kann es hier sicher keine Pauschalempfehlung geben.

Festzustehen scheint mir, die Saitenlage am Griffbrettende kann nicht Null sein, wichtiges  Kriterium, mit einem tragenden Ton sollten die Saiten Pizz auch im FFF nicht schnarren (es sei den es wäre wichtig für Punk, Rockabilly oder Freejazz), hierfür ausschlaggebend die Griffbretthohlkehle und ganz entscheidend!!! die Höhe der Saiten  im Obersattel. Hier ist es bei entsprechender Hohlkehle bisweilen möglich die Saitenhöhe tatsächlich auf fast Null zu justieren (Prof v. Reumont spricht immer von der Visitenkarte die noch locker drunterher passen soll). So eingerichtet lassen sich tiefe Lagen relativ leicht und trotzdem gut klingend spielen ohne am Griffbrettende eine E-Basssaitenlage herzustellen. Ich finde überhaupt,  was die Saitenhöhe anbelangt, sollte  man nicht sosehr von dem ausgehen, was für eine Bassgitarre  gut und richtig erscheint.
 Manch einer hätte vielleicht gerne die eierlegende Wollmilchsau, ich akzeptiere, dass ich auf einem Instrument mit dem ich Pizzicato (auch unverstärkt) eine ernstzunehmendes Pfund produzieren kann, nicht gleichzeitig Bachsche Cellosuiten in Originaltonhöhe spielen kann (Nb. ich will nicht den Eindruck erwecken ich könnte das, bislang  habe das sowieso nur von Rabbath jemals in angemessener Weise gehört).
Ich finde prinzipiell auch virtuoses gezupfe im Daumenaufsatz  klanglich nicht interessant  und glaube das selbst NHOP ohne seinen geballten Einsatz von exquisiter Abnahmetechnik, im Daumenaufsatz , mich tonlich niemals überzeugt hätte. Hier kommt wie Du siehst natürlich das subjektive Empfinden und eigene Gewohnheiten sehr zum tragen. Wie man vermutet, besteht  die Konsequenz für mich in einem zweiten Instrument, wenn ich nicht immer nur pumpen will.

"ich dachte man soll eher gar nicht so sehr  druecken, eher das Armgewicht mit ins spiel bringen."
Wenn das Armgewicht in den Halslagen zum sauberen Abgreifen reichen würde, dann könnte man den Daumen hinter dem Hals permanent  weglassen und eine völlig andere Technik entwickeln. Bei mir funktioniert das nur in besonderen Spielsituationen (z.B. wen ich den Daumenaufsatz in absteigenden Sequenzen in die Halslagen runterziehe weil es praktrischer ist oder weil  ich keine Zeit habe den Daumen hinter den Hals zu bringen. Ansonsten muss es bei mir der altbewährte Zangengriff sein  und  bisweilen "bis der Saft aus dem Holz quillt".

Wenn sich jemand von mir als Weichei bezeichnet fühlt  nur weil er die Saiten tiefer als 5 cm am Griffbrettende eingestellt hat, so mag er mich so interepretieren, allerdings wenn ich pauschal  die Leute anpinkel klingt das ganz anders:  ihr verdammten Laschis, Kontrakrüppel, vorm Gig Warmspieler, Bläserversteher, Schlagzeughiwis, pünktlich zur Probe Kommer, auf Gage Verzichter..........         
Frohes Schaffen
Roland
HendrikNehls Profilseite von HendrikNehls, 04.09.2006, 16:51:51

Hallo Roland,

 

ich glaube, du bist mit dafür verantwortlich, warum Bassisten von Musikerkollegen und Schlagzeugern oftmals als ein bisschen doof angesehen werden. Erkläre mir doch mal, was mit einer hohen Saitenlage und "Drücken bis der Saft kommt" geht, was auf einer niedrigen Saite nicht geht. Wieviel Stunden kannst du mit deiner Saitenlage (und wie hoch ist die überhaupt) üben und spielen? Bei welchem Arzt lässt du deine Rückenschmerzen und Verspannungen behandeln? Hast du überhaupt noch Kraft, dich auf das Musikalische zu konzentrieren, wenn du permanent den Saft aus dem Holz drückst?

 

Hochachtungsvoll

Hendrik Nehls

Barmin Profilseite von Barmin, 04.09.2006, 20:01:20

Na mal sachte. Finde Rolands Kommentare hier im Forum eher geistreich-witzig,  was soll denn daran doof sein? Und wieso sind Musikerkollegen eine zu Bassiten komplemetaere Gruppe? Verstehst du dich nicht als Musiker?

Ansonsten ist es mit dem ganzen Setup halt die Frage was man will. Ich stand jahrelang auf sehr komfortablen saitenlage. Bis es mich in den Uk verschlug, und hier den Londoner Free Bassisten John Edwards hoerte. Der Mensch ist einfach unglaublich gut. Sehr virtuos, aber grenzt auch an Bassvergewaltigung was der so betreibt, d.h. zwischendurch maltraetiert er sein armes Instrument mit den aberwitzigsten Slaptechniken. Ich will ihn natuerlich nicht nachahmen (erstmal koennen vor lachen), aber seitdem ich ihn kenne interessiere ich mich halt dafuer, was hoehere Saitenlagen so bewirken koennen. Im fall von John ist das erstmal, dass er sehr laut spielen kann ohne Verstaerkung, und eben auch eine bestimmte qualitaet des sounds. Das all das natuerlich nur teilweise von der Saitenlage bzw vom Setup ueberhaupt abhaengt ist schon klar. Als John mal meinen Bass kurz anspielte, als wir beide einen gig an gleichen ort hatten, wurde das klar. Er war uebrigens erstaunt, dass mein bass trotz niedriger saitenlage klingt. Sein Kommentar, mein bass klinge lovely und es sei alles gut, aber fuer wirklich heavy stuff sei man natuerlich etwas limitiert (demonstrierte es und ab einem gewissen level von reinhauen kam einfach nicht mehr an volumen raus).

armin

 

bassknecht Profilseite von bassknecht, 05.09.2006, 11:18:46
Sehr geehrter Hendrik Nehls!

Bezogen auf meinem Beitrag formulierst Du Probleme mit  Diskriminierungen und unterstellst mir gesundheitliche bzw. musikalische Konzentrationsstörungen. Danke für Dein Mitgefüh und Dein Mitdenken frür mich. Ich kenne nicht den kontrabassistischen Nabel der Welt, ich bin es glücklicherweise nicht. Wenn Du es sein solltest ist mir wohl etwas entgangen, in diesem Fall ist es überflüssig wenn ich Dir erkläre was auf einer niedrigen Saite nicht geht.
Ausserdem muss ich jetzt leider mit schreiben aufhören, da meine Hände zu krampfen und unkontrolliert zu zucken beginnen, ausserdem kommt gleich die Pflegerin um mich zu füttern.
Aus dem Gipskorsett allerfreundlichste Grüsse Roland
Neuester Beitrag HendrikNehls Profilseite von HendrikNehls, 05.09.2006, 20:36:26

Hi Roland,

OK, du hast mich überzeugt, deine Komentare sind doch eher geistreich witzig als doof. Entschuldige bitte.

Nichtsdesdotrotz interessiert mich trotzdem noch, was neben der unverstärkt höheren Lautstärke, dich dazu bewegt, eine hohe Saitenlage zu spielen.

Liebe Grüße

Hendrik 

Christian Klein Profilseite von , 05.09.2006, 12:46:48
So weit, so gut - aber was sind "Schlagzeughiwis"?
soeren Profilseite von , 30.08.2006, 12:59:19
Hm.
Eine schlechte Grifftechnik müsste sich doch eigentlich auf alle Töne auswirken, vor allem aber auf den tiefen Saiten mehr ins Gewicht fallen als auf der doch am leichtesten zu drückenden G-Saite. Es könnte meiner Meinung nach auch daran liegen, dass der Bass da einen Wolfton hat, der Bereich ums Bb auf der G-Saite ist da doch ganz gerne mal betroffen. Vielleicht mal beim Geigenbauer oder nem erfahrenen Bassisten checken lassen! Wenn die nichts finden, hilft wahrscheinlch tätsächlich nur besser drücken, besser intonieren oder beides.
grüße
sören
karl Profilseite von , 30.08.2006, 19:23:30
ähm, Moment!!

Welches "hohe A auf der G-Saite" ist denn gemeint?

Will doch auch mitdiskutieren.
karl Profilseite von , 30.08.2006, 19:26:20
p.s.: wenn meine Saitenlage 2,5cm wär hätte ich wahrscheinlich nur noch ein A auf der G-Saite!!!
streichbass_ Profilseite von , 31.08.2006, 09:00:04
Kann auch an der Kehlung des Griffbrettes liegen.
Meinst Du das kleine a, das die Saite etwa in zwei Hälften teilt? Oder das große A in der halben Lage (gleich zu Anfang der Saite)?
Christian Profilseite von , 01.09.2006, 07:47:19
Ich mein das große A in der halben Lage.
Habs grade mal mit etwas mehr Druck probiert, also schon fast schraubzwingenmäßig, das Problem ist aber immer noch da.
Wie Soeren bemerkt hat müßte sich das aber auf die gesamten Töne auswirken, die anderen sind aber sauber und deutlich.
Die Kehle im Griffbrett ist auch nicht vorhanden.
Ich tippe da auch eher auf einen Wolfton.
Thomastik Belcanto <Zurück zur Liste> Terz Quart Stimmung

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 17.03.2024, 19:25:34.