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Zugeordnete Kategorien: Üben

mirco Profilseite von , 08.08.2006, 23:16:31
tägliches training
hey servus

ich wollte euch profibassisten mal fragen, was ihr täglich so übt ? was spielt ihr zum aufwärmen ? wie übt ihr arpeggios, tonleitern, timing, groove,... und vor allem was für übungen habt ihr, um das griffbrett kennenzulernen ? ich habe vor einem jahr mit einem jazzstudium angefangen und möchte wissen, was es neben üben üben üben sonst noch vielleicht zwei drei kleine tips gibt ;0)

gruss mirco
bass-me-up Profilseite von bass-me-up, 10.08.2006, 17:50:34

meine täglichen übungen bestehen zur zeit aus folgenden übungen:

- gehörbildung max. 20 - 30 min

- Durtonleiterübungen über 2 oktaven (piz und arco) im quintenzirkel rum mit unterschiedlichen tempi. dabei spiele ich nicht immer die tonleiter rauf und runter, sondern bilde 3er 4er oder auch 5er gruppen. bei allen übungen versuche ich immer die töne vorher in gedanken zu hören. alle übungen spiele ich zu play-alongs von jamey aebersold bzw. band-in-a-box songs mit drums und piano.

- auswendig lernen von melodien und harmonien von jazzstandards (z.zt. autumn leaves). transponieren in alle tonarten. und dann walkingbass bzw. solo zum abschluss.

viel spaß beim üben

 

steffen

bass-me-up Profilseite von bass-me-up, 30.08.2006, 08:53:19

ich wurde per mail gefragt wie meine täglichen eartraining-übungen aussehen. ich denke meine antwort ist vielleicht für alle interessant. vor allem wäre es mal ganz interessant zu hören was ihr denn überhaupt mit gehörbildung am hut habt. meiner meinung nach mit nem sehr guten rhythmusgefühl der entscheidende faktor für gutes basspiel.

ich hab mich während dem musikstudium und auch danach immer wieder mit gehörbildung befaßt, muss aber ehrlich zugeben, dass es mir nie so richtig spaß gemacht hat. ich bin aber der überzeugung, dass man die gehörbildung immer weiterverfolgen sollte. aus deiem grund hab ich in der zwischenzeit einige software und bücher ausprobiert. zur zeit befasse ich mich mit dem "relative pitch course" von lucas burge http://www.perfectpitch.com/relativepitch.htm

wenn ihr euch die website anschaut dürfte ihr euch von dem amerikanischen marketing geschwafel nicht erschrecken lassen ;-) die sind halt manchmal so. ich hab mir die cd's bei ebay für die hälfte gekauft und bin bis jetzt sehr zufrieden. sehr gut strukturiert und professionell gemacht.

hier ist sind meine übungen (möglichst täglich zwischen 20 - 45 minuten):

-  unlocking technique: am klavier zwei oder auch drei zufällige noten gleichzeitig (als akkord) spielen und die einzelnen noten heraushören und nachsingen
- minor thrids: ich hab mir 2 sets mit je ca. 5 minuten an kleinen terzen (auf und abwärts) in allen tonarten aufgenommen. die hör ich mir im auto während der täglichen fahrt zur arbeit an und singe die intervalle dazu. die aufnahme dient dabei als referenz für den ersten ton und zur kontrolle des zweiten tons.
- perfect 4ths und perfect 5ths lightning round:  lucas burge spielt auf seiner cd quarten und quinten (harmonisch = töne gleichzeitig und melodisch = nacheinander) auf dem klavier in recht schneller abfolge hintereinander und man muss die richtigen intervalle erkennen. diese übungen hör ich mir auch auf der autofahrt an. zuhause spiele ich dann noch die intervalle auf dem klavier und singe sie nach.
- Tonleitern: bei meinem tonleiterübungen am kontrabass singe ich die noten zuerst ohne bass, dann mit bass und dann nur bass, wobei ich dabei die noten in gedanken mithöre. zur kontrolle dienen mir verschieden play-a-longs auf der band-in-a-box software.

hm?? ich hoffe das checkt jetzt jemand :-)

viele bassige grüße

steffen
http://www.bass-me-up.de

streichbass_ Profilseite von , 11.08.2006, 19:46:20
Neuerdings mach ich Tonleitern rhythmisch versetzt - hat mir mal ein Jazzer gezeigt.
Also Metronom an und Off-Beat spielen.
Oder die Bindungen versetzen, also z.B. so:

C DEFG AHcd usw.

auch die Dreiklänge.

Neben Dur und Moll gibt es zur Abwechslung auch Kirchentonarten, damit alle Saiten zum Einsatz kommen.

Dann meist eine Etüde von Findeisen oder Storch.
D&B Profilseite von D&B, 11.08.2006, 20:38:42
Vom blutigen Anfänger-Hobbymusiker gibt's für Euch Profis was zum schmunzeln... (wie war das: hört sich komisch an, is' aber so)

Morgens mit'm Bogen (muß ich wegen der Lautstärke des gestrichenen Basses und der Art und Weise wie sich meine gestrichenen Töne (noch) anhören auf früh morgens verlegen)
7.00-7.30 Streicher-Schule Seite 0,5 (ihr wisst schon, die Seite wo noch alle Noten in einer Zeile auf einer Linie sind)

Abends mit'm Finger (Kuppenpflege sozusagen)
21.00-21.30 E Moll über eine Oktave in verschiedenen Rhythmen
21.30-22.00 F Dur über eine Oktave in verschiedenen Rhythmen
22.00-22.30 Bb Dur über eine Oktave in verschiedenen Rhythmen
Dann meckert meistens meine Frau, weill zwischen dem Esszimmer (wo ich übe) und dem Wohnzimmer (wo meine Frau liest oder fern sieht) keine Türe ist.
Geht meine Frau aber vorher ins Bett, rauche ich meistens Eine, dimm das Licht (wg. Jazzkeller Athmosphäre) und spiele noch eine halbe Stunde Watermelon Man zum Aebersold Play-Along (ist momentan der einzige Song den ich "kann") mach die Augen zu und freu' mich tierisch wenn's groovt und ich in der Bridge keinen Krampf in der linken Pratze bekomme.

Das wird wohl auch noch ein paar Wochen so laufen, weil Musik-Schul-Ferien sind und ich sonst nix kann. Vielleicht kann mir jemand ja einen Tipp für ein weitere Play-Along Nummer geben, die einen ähnlichen Schwierigkeitsgrad hat wie Watermelon Man (am besten mit Nummer der Play-Along Ausgabe), das wäre mal eine richtige Abwechslung.

Ich sollt' eigentlich auch mehr Harmonielehre machen (davon hab' ich als Ex-Schießbudenbediener eigentlich keine Ahnung), aber das kost' mich immer ein wenig Überwindung.

Grüße
Hebbe :-)
Metulsky Profilseite von , 11.08.2006, 22:50:49
Hebbe, alter Verwalter!
(Auch alle anderen Einsteiger grüsse ich freilich hiermit auf's herzlichste.)

Schön, nochmal was von Dir zu hören!

Probier mal "All Blues".
Spielste am besten direkt mit Miles' "Kind of Blue" mit.
Schön ostinat die Solos mitbegleiten!

Ist vielleicht ganz passend für Dich:
Motorisch ist nämlich die Figur über die erste Stufe (E- und D-Saite) quasi identisch mit der über die Vierte Stufe(A- und G-Saite).
Das war's schon fast.
Dann kommt bloss noch ein einsames d, dann ein es, dann wieder ein d. Zurück zur ersten Figur und der Drops ist gelutscht.

Viel Spass, mach so weiter, und meine Empfehlung an die Gemahlin, sag Ihr mal, dass es noch schlimmer hätte kommen können ;).

Johannes
Jörn Profilseite von , 25.08.2006, 23:21:36
Als Jazzbassist bist Du dann gut, wenn Du die Frontleute, in der Regel Bläser, bedienen kannst. Ich bin vor Jahren mal von der Bühne geflogen, weil ich Body and Soul nicht auswendig konnte. Ich habe den Typen dann gefragt, ob ich nicht mehr auf die Bühne gehen soll, wenn er drauf ist, und er meinte: "Lern das Zeug auswendig!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"

Das habe ich mir dann zu Herzen genommen und meine heute, daß es o.k. war und ich mich zu großmäulig / greenhornig unter die Profis getraut habe. Als Bassist brauchst Du ein sehr gutes Repertoire und Flexibilität in Tonarten. Mein Tip ist also: Repertoire Üben. Das gehört bei guten Jazzmusikern einfach zum Standard. Wenn man die Schule gegangen ist, weiß man auch, daß die Musik, Interaktion und Wahrnehmung der anderen besser werden. Abgesehen davon ist auswendig Spielen auch besser für die Bühnenpräsenz und Du hast keinen Ärger mehr mit Noten etc.

Gruß
Jörn
mirco Profilseite von , 07.10.2006, 13:25:12
hey servus

ich bins wieder einmal ;0) ich wollte fragen, wie lernt man einen standard optimal auswendig ? ich nehme mal an ihr denkt auch in stufen,... somit könnte man den song auch schnell in einer anderen tonart spielen ? nun ich gehe zur zeit so vor: ich besorg mir eine gut aufnahme und setzt mich zuerst mal hin und versuche zu hören, welche form, intro, vamps,... dann schreib ich die lehren takte auf ein notenblatt. dann setzt ich mich an den bass und höre nur mal die bass grundtonbewegung an. wenn ichs gleich höre, z.B. II V I und so,... dann schreib ich schon mal das "geschlecht" des akkordes hin. nun mache ich mich an die melodie (auch mit dem bass) schreibe die melodie aber im violinschlüssel, da ich das transponieren und somit den F-schlüssel besser kennenlerne. so fast fertig setze ich mich ans klavier und versuche die akkorde herauszufinden, (die basstöne habe ich ja schon) so die akkord-analyse hab ich ja auch schon fast drin jetzt brauch ich nur noch den song richtig zu üben und zu üben damit ich ihn auch auswendig kann.

ich weiss es ist eine zeitaufwendige methode aber was meint ihr ? habt ihr tips und tricks ?

lg mirco
Neuester Beitrag bass-me-up Profilseite von bass-me-up, 08.10.2006, 15:11:19

hi mirco,

das hört sich doch schon sehr vernünftig an. als erweiterung würde ich dir empfehlen mehrer versionen eines standards anzuhören. je nach song gibt es auch unterschiedliche harmonisierungen, die sich über die jahre und somit die interpreten ergeben haben. wenn bill evans am klavier einen standard wie autumn leaves spielt klingt das etwas anders als bei louis armstrong. oft ist es ganz gut die bekanntesten versionen zu kennen und zu können. kommt auch immer darauf an in welchem stil und mit welcher band man spielt.

grüße

steffen

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