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Wie wird ein Stimmstock wieder aufgerichtet? <

Obligatos

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Zugeordnete Kategorien: Saiten

Bassfreund Profilseite von Bassfreund, 16.08.2005, 19:01:59
Obligatos
Ich habe mir erstmals einen Satz Obligatos gegönnt und vorgestern aufgezogen. Hat jemand von euch Erfahrung mit der Einspielzeit? Ist sie mit Stahlsaiten vergleichbar oder geht es schneller?
philipp_ Profilseite von , 16.08.2005, 19:30:07
die saiten haben bei mir ca eine woche gebraucht bis sie ausgedehnt waren und sich nicht mehr verstimmten wie sonstwas...
bis der bass so klang wie er heute klingt verging ein monat, aber da muss man mit einrechnen das der bass von stahlsaiten auf obligato umgestellt wurde und sich auch erstmal noch an die neue spannung anpassen musste, ausserdem dauert es natürlich auch ne weile die spieltechnik zu ändern, wenn auch nur minimal :)

fazit: nach einer woche sind die saiten spielbar, nach einem monat ist dann die "stimme" der saiten endlich auch da, bei mir jedenfalls hat es so lange gedauert bis der metallische klang zurückging und der klang des basses durchkam

mfg
philipp
pff^^ Profilseite von , 16.08.2005, 21:51:42
Sind Obligatos als Jazzsaiten oder Orchestersaiten gedacht?
Ich spiele haupsächlich Solo und Orchester, sind sie dazu zu empfehlen?
philipp_ Profilseite von , 17.08.2005, 15:28:47
ich spiel auch fast nur solo und orchester, und ich hatte deswegen die beiden tiefen obligato keinen ganzen monat drauf, war einfach zu furchtbar....
die sache mit denen ist folgende:
sie klingen sehr schön weich und so weiter, eben recht genau zwischen stahl und darm, aber beide tiefen saiten drehen sich unterm bogen weg und das trieb mich in den wahnsinn.... das resultat war bei mir eine stark verzögerte ansprache und ein dementsprechend lausiges timing.... ausserdem sind sehr schnelle passagen praktisch unmöglich zu spielen....

mfg
philipp

ps: die beiden hohen obligato hab ich immer noch drauf, die sind toll :)
Bassfreund Profilseite von Bassfreund, 17.08.2005, 16:45:54
Ich spiele auch Orchester und hatte bisher Stahlsaiten drauf. Dann bekam ich neulich mal einen Bass mit Obligatos in die Hand. Was mir spontan gefiel war die sehr leichte Ansprache und die leichte Griffmöglichkeit. Sie fühlten sich sehr angenehm an. Da sie meiner Meinung nach genauso viel Volumen wie Stahlsaiten haben, klanglich aber wärmer und dunkler sind, wurden sie mir zusätzlich sympathisch, da mein Bass tendenziell eher den helleren Klang betont und schon mal leicht metallisch klingen kann. Da erhoffe ich mir jetzt Abhilfe durch die Obligatos. Habe sie wie gesagt erst wenige Tage drauf und sie müssen noch eingespielt werden. Mein erster Eindruck auf eigenem Bass ist positiv. Was E- und A-Saite angeht, kann ich das von Philipp beschriebene Weggedrehe bisher nicht beobachten, hängt vielleicht auch individuell vom Bass ab. Einzig die E-Saite finde ich etwas zu starr und unflexibel in der Ansprache, ist aber vielleicht auch eine Frage der Einspielzeit. Ich werde das genau beobachten. Habe allerdings schon einmal gesehen, dass jemand auf einem anderen Bass Obligatos hatte und lediglich die E-Saite durch eine andere, wenn ich mich richtig erinnere Spirocore, ersetzt hatte.
pff^^ Profilseite von , 21.08.2005, 02:12:25
Nehmen die nen Schaden, wenn man sie öfters runternimmt und dann wieder raufzieht? z.B. wegen neuem Steg oder sonstigen Reperaturen.
Bassfreund Profilseite von Bassfreund, 21.08.2005, 12:18:06
Angeblich sollen sie nach dem erneuten Aufziehen nicht mehr so gut klingen wie vorher. Das schreibt jedenfalls Pirastro auf der Verpackung.
Jetzt habe ich die Obligatos übrigens eine Woche drauf und bin sehr angetan. Mein Bass klingt nun nicht mehr so "metallisch" (vorher hatte ich D'Addario Helicore Orchester drauf), sondern hat einen dunklen, weichen, sehr voluminösen und ausgeglichenen Sound. Klasse!
bassknecht Profilseite von bassknecht, 29.08.2005, 23:51:40
Hallo Bassfreund. Die Geschichte mit dem angeblichen (?) Klangverlust bei Saitenabspannen vor der Pirastro auf der Packung warnt geht mir nicht aus dem Kopf. Ich habe darüber meine eigenen Theorien, es interessiert mich aber doch woran dies objektiv liegen soll. Pirastro hält sich mir gegenüber bedeckt und reagiertauf konkrete Anfrage weder auf Email, Snailmail und ruft auch nicht zurück. Vielleicht hat man dort Angst vor Verbreitung eines Technologiegeheimnisses (das würde auch im Zusammenhang mit meiner Vermutung einen Sinn ergeben). Weist Du oder jemand anderes ob das überhaupt stimmt (ist es eine Marketingstrategie?), wie drastisch wären die Klangeinbußen und welches technisch / physikalische Phänomen würde dann dafür verantwortlich zeichnet? Ciao Roland
Jonas Lohse Profilseite von , 30.08.2005, 00:52:37
Naja, so geheim kann das nicht sein. Obligatos bestehen im Kern aus PEEK. Eine britische Firma hat darauf das Patent, und jeder, der aus dieser Kunstfaser Musiksaiten machen will (also auch D'addario, Thomastik, ...), muss diese dort für recht saftige Preise kaufen, sofern er nicht das Patent verletzen möchte.

Allerdings erklärt dieser marktwirtschaftliche Zusammenhang nicht das physikalische Phänomen ...
Christoph. Profilseite von , 30.08.2005, 09:06:24
Als langjähriger Obligato-Nutzer kann ich nur sagen: stünde es nicht auf der Verpackung, wäre mir auch nichts aufgefallen. Und Adrian Müller ist am Telefon eigentlich immer recht auskunftsfreudig. Dass er nicht auf jeden Brief antwortet, finde ich auch relativ "im Rahmen".

Ein Kollege aus Offenbach bekommt seit über 2 Jahrzehnten immer wieder irgendwelche Prototypen und Vorserien geschickt, manchmal packungsweise, und so landen die dann auch irgendwann bei mir. Ich war wohl einer der ersten Obligato-Nutzer, noch bevor sie offiziell im Katalog standen. Sie altern nicht so schnell wie eine Stahlsaite (wobei deren Alterungsprozess zuweilen eher positive Auswirkungen hat), sie haben aber auch nicht die echten Darmsaiten vorbehaltene Regenerationsfähigkeit. Nach einem Jahr sind sie durch, unabhängig davon, ob ich sie ständig auf- und abspanne oder durchgehend auf einem Bass lasse. Sie verlieren an Brillianz, und vielleicht beschleunigt sich dieser Prozess durch häufiges Umspannen. Keinesfalls aber derart, dass man Angst davor haben muss.

Es gibt sogar für solche Saitenprobierbassisten wie mich einen positiven Effekt zu vermerken: meine Instrumente haben unterschiedliche Mensuren, unterschiedliche Saitenüberhänge, und so genau gehe ich auch nicht vor beim Aufziehen. Bei etwas gröberen Stahlsaiten führt das zwangsläufig dazu, dass sich in Stegnähe unterschiedliche Knicke bilden, die auch Spuren hinterlassen. Bei den Obligatos ist nach ein paar Tagen nichts mehr zu sehen.

Ob der Spruch eine Marketingstrategie ist, weiss ich nicht. Ich bin davon überzeugt, dass innerhalb des Konzerns Pirastro der Absatz eines Saitentyps in Europa den Kohl nicht fett macht. Der amerikanische Saitenmarkt ist sicher grösser, und dort muss man bekanntlich ja jede erdenkliche Unwägbarkeit auf die Packung schreiben. Vielleich ist der Spruch also nur ein Schutz vor Klagen. Ich weiss es nicht.

Der geneigte Obligato-user sollte aber beachten, dass es den Saiten nicht gut tut, wenn sie beim Aufwickeln auf den Wirbel zwischen Wicklung und Wirbelkasteninnenseite eingequetscht werden, dann reissen sie schneller als man kucken kann. Also immer schön Abstand halten.

mfG CHRISTOPH
Neuester Beitrag Bassfreund Profilseite von Bassfreund, 30.08.2005, 18:44:15
Ich musste meine frisch aufgezogenen Obligatos leider auch noch mal runternehmen. Davor hatte ich wirklich etwas Angst, weil ich einen Qualitätsverlust befürchtete. Jetzt sind sie wieder drauf und ich kann absolut keinen Unterschied zum vorherigen Zustand feststellen. Wie sie sich verhalten, wenn man sie ständig wechselt, weiß ich natürlich nicht, aber das wäre wahrscheinlich für eine Stahlsaite auf Dauer auch nicht das Optimum.
Kann eigentlich jemand unser physikalisch bewanderten Kollegen mal genauer erklären, wie es bei den Saiten, egal ob Stahl oder Kunststoff, zu diesem Abspielvorgang kommt? Warum verlieren sie mit der Zeit an Klang? Als Laie kann ich mir das nur so vorstellen, dass das ständig unter Spannung stehende Material mit der Zeit einfach "ausleiert". Stimmt's?
bigintelligence Profilseite von bigintelligence, 21.08.2005, 10:05:20
Ich würde mit den Obligatos sehr vorsichtig umgehen; mir ist mal, nachdem ich den Saitenhalter ausgetauscht habe (auf der Wirbelseite blieben die Saiten sogar drauf) beim Anstreichen der leeren G-Saite diese unvermittelt zwischen Steg und Saitenhalter abgeknallt! >>>Mächtig drastischer Vorgang.
Ich hatte den Unfall aber an Pirastro gemailt und innerhalb einiger Tage war eine Ersatzsaite in der Post - kann also auch ein einmaliger Fertigungsfehler sein, aber generell denke ich doch, dass die Obligatos wesentlich sensibler zu behandeln sind als die Spirocore Stacheldrähte.

Gruß
Hans aus Großgeschaidt
Bassfreund Profilseite von Bassfreund, 21.08.2005, 12:21:48
Das ist natürlich ärgerlich, aber Pirastro hat ja sehr kundenfreundlich reagiert. Mir ist beim Aufziehen aufgefallen, dass die E-Saite unten an der Kugel sehr dick ist. Bei mir passte sie jedenfalls nicht auf Anhieb in den Saitenhalter. Ich musste den erstmal mit einer Feile erweitern. War aber nicht weiter schlimm.
Felix Profilseite von , 28.08.2005, 21:10:58
Ich spiele auch Obligatos und bin damit auch sehr zufrieden. Ich hatte mal das Problem, dass an einer Saite die Umspinnung auseinanderging - hab das Problem an Pirastro gemailt und zwei Tage später lag ein neuer Satz in der Post :).
Ganz abgesehen davon, dass ich auf Anfrage schon mal einen gratis Satz erhalten habe, zum Testen und dann nur einen Fragebogen ausfüllen sollte - das habe ich natürlich gern gemacht!
Finde es toll dass die so kundenfreundlich sind.
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