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Wirelesssystem für Kontrabass

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Zugeordnete Kategorien: Pickup & Mikrofon

badbone Profilseite von badbone, 30.06.2015, 22:09:58
Wirelesssystem für Kontrabass

Hat jemand damit Erfahrung und welches wäre empfehlenswert? Interessieren würde mich das Line6 Relay G30. Der Sender sollte recht klein sein, da der zusammen mit dem Shadow Preamp am Saitenhalter befestigt werden soll.

Dantschge Profilseite von Dantschge, 01.07.2015, 13:31:40

Hallo badbone,

ich verwende seit mehreren Jahren das Line6 XD-V75-System und bin sehr zufrieden damit. Ich verwende zwar keinen Pickup bei meinem Kontrabass, sondern ein DPA d:vote 4099B, aber prinzipiell sollte das Line6-System auch für den Shadow Preamp geeignet sein, da es sich ja am Ausgang des Shadow um ein niederohmiges Signal handelt, das keine Impedanzprobleme machen dürfte (die ich mit meinem passiven E-Bass auch bisher nicht erfahren habe). Als Kabel mit Klinkenstecker fürs Instrument und TQG-Female-4-Pol-Stecker für den Sender hab ich für meinen E-Bass das Cordial CPI 1 FP-RT 4 Shure, da mein Line6-Sender (nicht der vom Relay G30, der habt einen Klinken-Eingang) den gleichen Anschluss, wie ein Shure-Sender hat. Das Kabel ist deutlich günstiger, als das Original-Line6-Kabel.

Der Frequenzgang bei der Übertragung ist über alle Zweifel erhaben (selber nachgemessen: 5Hz-20kHz mit max. -3 dB Abweichung zu den Frequenzgrenzen hin, was auch am Kabel liegen kann; also absolut amtlich und nicht hörbar) und auch die Latenz von 2,9 ms (entspricht einer Zusatzentfernung zwischen Box und Musiker von ca. 1 Meter) ist praktisch nicht wahrnehmbar und daher auch nicht störend.

Line6 mit der digitalen Übertragung hat den Vorteil, dass es keinen Compander gibt, der einem die Dynamik oder den Rauschabstand zerstört. Es wird genau das Original-Signal, das aus dem Pickup bzw. vom Mikro kommt, übertragen; nicht mehr und nicht weniger. Soweit der Empfänger auf 0dB Verstärkung gegenüber dem gesendeten Signal eingestellt wird, ist die Lautstärke am Ausgang des Line6-Empfängers übrigens absolut identisch mit der Eingangs-Lautstärke, die auch per Kabel übertragen würde. Im Havariefall (hatte ich bisher noch nie) kann man also auch ganz schnell auf Kabel-Übertragung umstöpseln und gleich weiterspielen ohne nachregeln zu müssen. Für mein DPA-Mikro gibt es sogar eine Phantomspeisung mit 5 V aus dem Sender, die das Kondensatormikro von ihm benötigt. Also gibt's damit totale Flexibilität für spätere technische Anpassungen der Kontrabassabnahme.

Die günstigen Ni-MH-Akkus (Typ AA) vom Rossmann, die ich im Sender verwende, halten bei reduzierter Sendeleistung ca. 6-8 Stunden, also genug Zeit vom Soundcheck bis zum Ende des Konzerts, selbst wann man vergisst, den Sender nach dem Soundcheck vorübergehend auszuschalten. Man muss nur von einem der beiden Akkus den Plastik-Überzug abziehen (es bleibt die Metallhülle mit dem Minus-Pol übrig), weil die Akkus etwas dicker als Batterien sind und in einem der beiden Batteriefächer ein "bekleideter" Akku gerne mal stecken bleibt.

Die Anzeige des Empfängers (und auch des Senders, aber auf den sieht man meist nicht hin beim Spielen) zeigt einem den gewählten Kanal, die geschätzte Batterie-Restlaufzeit und (nur am Empfänger) auch die empfangene Signalstärke (sowohl Funk-, als auch Ton-Signal) und eventuelle Störquellen, die es angeraten sein lassen, evtl. den Kanal zu wechseln. WLAN sendet nämlich im gleichen Frequenzbereich. True Diversity (Senden über zwei unabhängige Frequenzen parallel und automatische Auswahl der Frequenz mit der besseren Übertragungsqualität) hilft auch noch zur Erhöung der Übertragungszuverlässigkeit. Es gibt auch einige Kanäle, die überhaupt nicht mit den gängigen WLAN-Frequenzen kollidieren.

Die luxuriösen Anzeigen gibt's glaub ich nur bei den teureren bzw. funktional umfangreicheren Systemen von Line6, aber mir sind sie den Preis wert, weil ich während des Betriebs (und auch schon nach dem Einschalten des Empfängers, falls irgendwelche funktechnischen Störquellen im Raum sind) die Sicherheit und den Überblick habe, dass alles in Ordnung ist. Außerdem verfügt das Line6 V75-System über 14 verschiedene, parallel zu betreibende Kanalpaare, sodass man bei Verwendung mehrerer Line6 V75-Systeme in einer Band (Sänger, Gitarrist, Bläser, etc.) nicht so schnell an die Grenzen der parallel übertragbaren Kanalanzahl stößt.

Genial finde ich bei der Funkübertragung, dass man zum Soundcheck in den Zuschauerraum gehen kann und sich wirlich von vorne hören kann im vollen Bandkontext. Die Beweglichkeit mit dem Kontrabass ist naturgemäß etwas eingeschränkt, aber auch da ist natürlich der große Vorteil, dass man kabellos unterwegs ist und schnell mal seine Position ändern kann, ohne über das Kabel zu stolpern bzw. ohne einen durch die Kabellänge eingeschränkten Aktionsradius zu haben.

Viel Spaß damit, Dantschge

badbone Profilseite von badbone, 01.07.2015, 16:14:07
wow, vielen dank für die reichhaltige info. Kannst du vieleicht noch was über die qualität sagen? In viele reviews wird bemängelt das der batteriedeckel und der clip leicht kaputt gehen. Ok, da das teil eh "fest"an den bass kommt, würde ich eine nylontasche für einen fotapparat umbauen und als halter verwenden.
Neuester Beitrag Dantschge Profilseite von Dantschge, 01.07.2015, 22:25:21

Den Sender vom G30 kenne ich nicht. Das Gehäuse vom Sender von meinem V75-System und der Batteriefachdeckel sind aus robustem Metall. Der Batteriefachdeckel mit Scharnier und Verschluss macht bisher (über inzwischen gute 3 Jahre im Schnitt 2x im Monat im Einsatz) einen sehr guten, stabilen und langlebigen Eindruck. Das Problem mit dem Batteriefachdeckel kommt wahrscheinlich daher, dass die Leute, die dem Akku vorher die Haut nicht abziehen, beim Herausschütteln des klemmenden Akkus den dann offenen Batteriefachdeckel beschädigen beim Draufschlagen. Ich hab da keine Probleme damit (s.o.).

Den Metall-Gürtelclip brauche ich nicht, weil ich von Thomann den t.bone Wireless Transmitter Holder zur Befestigung des Senders am E-Bass-Gurt verwende oder am Kontrabass beim Soundcheck (beim Auftritt mit Kontrabass hab ich den Sender normalerweise nicht im Einsatz, weil wir keinen Rockabilly spielen und ich einfach gemütlich auf meinem Platz stehen bleiben darf, wo dann auch das Kabel nicht besonders stört) den Sender einfach in die Hosentasche stecke. Vermutlich kannst Du den Wireless Transmitter Holder mit Klebeband, Tacker, Spax-Schraube oder anderen (evtl. stilvolleren) Befestigungsmöglichkeiten problemlos am Saitenhalter festmachen und dann den Sender einfach reinstecken und mit dem dafür vorgesehenen Klettband im Holder festzurren.

Wohlgemerkt: Ich spreche immer von meinem V75-System, nicht vom G30, dessen Sender evtl. auch angesichts des deutlich günstigeren Preises aus billigerem, weniger robustem Kunststoff hergestellt sein könnte.

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