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Mikrofon Leistung

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MartinN. Profilseite von MartinN., 01.07.2014, 21:20:50
Mikrofon Leistung

Vorab: Ich nutze seit längerem als Verstärkung für meinen Kontrabaß das Flightcase 300 von Phil Jones und bin über die Leistung recht zufrieden.

Nun: wollte ich durch die Abnahme mit einem DPA d:vote 4099 Bass einen noch natürlicheren Klang erhalten. Für die Phantomspeisung habe ich mir dazu ein kleines Mischpult von Yamaha zugelegt (MG06).

Dazu habe ich folgende Frage: In dieser Version kommt aus dem Verstärker nicht sehr Lautstärke, zumal ich um Feedbacks vorzubeugen, nicht sehr weit hoch regeln kann.

Habt Ihr einen Tipp?

Entschuldigt bitte, diese für manche sicherlich simple Frage. Ich bin, was Verstärkung anbetrifft, eher ein Greenhorn.

 

Ralf_Bass Profilseite von Ralf_Bass, 02.07.2014, 11:24:01

Ich fasse mal zusammen: Mikro geht in's Mischpult und der Ausgang des Mischpultes in den Verstärker. So weit so gut. nun zu der Fehlersuche:

Ist denn der Pegel des Mikros am Mischpult richtig eingestellt?

kommt aus dem Mischpult genug Signal (Summenregler am Mischpult)?

Ist der Eingangsregler des Verstärkers auch aufgedreht?

Das weite Feld der Mikrofonpositionierung lasse ich jetzt auch noch mal außen vor, aber auch hier gibt es vieles, was auf Klang, Lautstärke und Feedbackanfälligkeit einen Einfluss hat.

Etwas widersprüchlich ist auch deine Aussage, dass dir das ganze zwar zu leise ist, aber du nicht weit aufdrehen willst, um keine Rückkopplungen zu bekommen....

....überprüfe zuerst mal deine Signalkette und dann schau, wie du Bass, Mikrofon und Verstärker so zueinander stellen kannst, dass das Mikrofon möglichst viel Bass, aber wenig Verstärker abbekommt, dann wird das schon.

mattes Profilseite von mattes, 02.07.2014, 13:08:34

Moin

ein Mikrofon ist grundsätzlich nicht gut dafür geeignet am Verstärker angeschlossen hohe Lautstärken zu erzielen. Das Problem ist die Feedbackanfälligkeit. 

Da kann man noch zwischen Kondensatormikros und dynamischen unterscheiden, Kondensatormikros klingen meist natürlicher, neigen aber auch eher zu Feedback. Dynamische sind weniger empfindlich, dafür meist grösser und schwerer, wenn sie eingermassen gut klingen, das macht es dann schwieriger mit der Befestigung am Instrument. Ich weiß nicht was das am ehesten geeignete kleine und gut klingende dynamische Mikrofon ist. Das dpa ist aber schon eine gute Wahl und erstaunlich feedbackresistent.

Was auch noch helfen kann ist Phasenumkehrung, besonders bei Feedback im Bassbereich.

Generell also: Mirkofonsignal nach draussen zur PA schicken ist gut, nur mit Mikro über den Verstärker ist schwierig, kann in gewissen Grenzen aber gehen (abhängig vom Mikrofon, der gewünschten Lautstärke, Phasenumkehrung) Ein guter Kompromiss kann es sein, Pickup und Mikrofon zu mischen. Dafür gibts es Preamps, die genau dafür ausgelegt sind. Jonas ? ;) http://www.vintage-revolution.com/products/acousticbox/ die fehlt noch in deinem Programm, sieht interessant und sehr geeignet aus. Kennt die jemand? Ansonsten z.B. edb-2 oder sowas.

MartinN. Profilseite von MartinN., 02.07.2014, 15:20:01

Danke ersteinmal für die Rückmeldungen.

@ Ralf

  • die Pegel müßten richtig eingestellet sein (Benzin ist auch drin ;-)


  • Zitat "Etwas widersprüchlich ist auch deine Aussage, dass dir das ganze zwar zu leise ist, aber du nicht weit aufdrehen willst, um keine Rückkopplungen zu bekommen...." ... könntest Du kurz beschreiben, wo da der Widerspruch liegt?

  • Das mit der Positionierung der einzelnen Elemte der Signalkette probiere ich heute nochmal aus

  • die Positionierung des d:vote ist durch die Befestigung an den Saiten unterhalb des Stegs und der Position obberhalb des Stegs mehr oder weniger vorgegeben

Das alles, so wie ich das im Moment verstehe.

@ Mattes

  • Wie erreiche ich ein Phasenumkehrung? Nur über ein Preamp?
  • Zitat: "Ein guter Kompromiss kann es sein, Pickup und Mikrofon zu mischen." ... genau au dieem Grund und habe ich mir ein Mischpul zugelegt, um bede Kanäle zu verbinden.
  • zum Preamp von Vintage Revolution hat Jonas ewas in seinem Blog geschrieben Muskmesse Nachlese

 

Ralf_Bass Profilseite von Ralf_Bass, 03.07.2014, 10:20:13

Unser Instrument ist nun mal von sich aus ein sehr großes Mikrofon, was hohe Lautstärken auf der Bühne immer schwierig macht. Ich denke jeder Bassist, der verstärkt spielt, kämpft irgendwie mit dem Feedback. Ein Mikrofon in der Signalkette macht dieses Problem nicht unbedingt leichter.

Wie bei allen Feedbackproblemen gilt es also als erstes einmal zu verhindern, dass der verstärkte Instrumentenklang in Richtung Instrument und vor allem in Richtung Mikrofon abgestrahlt wird. Also stelle deinen Lautsprecher/Monitor so, dass er nicht das Instrument, sondern nur deine Ohren trifft und mach ihn so leise wie möglich. Ich nutze oft auch nur In-Ear-Monitoring oder einen Monitorlautsprecher, der 60° nach oben abstrahlt. Das Problem ist doch oft, dass die Bassverstärker, wenn sie auf dem Boden stehen nur in Kniehöhe abstrahlen (wenn es nicht gerade ein Fullstack ist) und wir mit dem Knie nun mal nichts hören können und so notgedrungen viel zu laut machen müssen.

Mal grundsätzlich gefragt: Soll dein Verstärker nur für dich und deine Band hörbar sein (also als Monitor) oder soll er auch im Publikum hörbar sein (wenn ihr keine PA habt)? Auch die Musikrichtung wäre vielleicht interessant zu wissen, denn Jazz muss z.B. anders klingen als Rock'n Roll.

Was ich als Widerspruch ansehe: nun, du willst es laut, drehst es aber nicht laut ;-)

Vielleicht steckst du zum Ausprobieren erst mal einen Kopfhörer in dein Mischpult und hörst dir die einzelnen Kanäle (also Mikro und Pickup) einzeln und ohne Verstärker (und damit ohne Rückkopplungen) an. Dann stellst du am EQ die Kanäle so ein, wie es dir gefällt.... dann passt du die Mischung der Signale so an, dass es dir gefällt.... und dann kommt erst der Verstärker und seine Position im Bezug zum Instrument und deinen Ohren.

Grundsätzlich solltest du immer nur an einer Sache schrauben und immer so weit wie möglich vorne in der Signalkette anfangen einzustellen. Wenn das Signal mal versaut ist, kann es kein noch so tolles Gerät wieder hinbiegen (garbage in / garbage out)

Neuester Beitrag ChristophKammer Profilseite von , 03.07.2014, 16:07:08

 

MoinMoin,

den umfangreichen Vortrag zum Thema "Mikrofonierung einer Standbassgeige" habe ich schon oft gehalten, da darfst du gerne mal durch die Suchfunktion switchen. Ganz grob zusammengefasst lässt sich sagen: der Amp in Bassnähe ist in der Regel lauter als der Bass, das Mikrofon fängt also den Amp ein und nicht den Bass. Das ist das Ausgangsproblem einer jeden KB-Mikrofonierung.

Filterung, Vorverstärkung, Positionierung u.s.w. kommen erst danach bzw. stehen in direkter Abhängigkeit von dieser Problematik. Das muss man auf dem Schirm haben. Bevor du mit Positionierung und Phasenverschiebung arbeitest und Experimente mit Filtern und Mixern u.s.w. machst, solltest du deine Erwartungshaltung an diesen simplen Umstand anpassen. 

Deiner Fragestellung und den gegebenen Antworten erlaube ich mir zu entnehmen, dass da schon so weit aneinander vorbei geredet wird - vollkommen unabsichtlich, der eine setzt voraus, was der andere garnicht verstehen kann - dass mir der Besuch bei jemandem, der sich mit sowas auskennt, sehr sinnvoll erscheint. Schriftlich via Webforum lässt sich da nicht viel vermitteln, dir als selbsternanntem Verstärkungsgreenhorn fehlen da einfach viel zu viele Basiskenntnisse.

Ich wohne mittig im Ruhrgebiet, falls du möchtest, kannst du gerne mal rumkommen, dann erkläre ich dir, was da so abläuft bei der Kontrabassmikrofonierung. Gut möglich, dass du exakt diese Antwort auf keinen Fall hören wolltest, da kann ich aber nur spekulieren.

Viel Erfolg, viel Glück!!

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