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Macken "schwärtzen"?

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Zugeordnete Kategorien: Bassbau

Jmk Profilseite von Jmk, 06.02.2014, 11:01:12
Macken "schwärtzen"?

 

Hey hey Kann mir vielleicht jemand erklären, wie die macken und dellen im korpus "geschwärzt" werden? Mein "schätzchen" hatte schon kleinere schrammen usw. aber jetzt sind im laufe der zeit neue von mir dazugekommen und hier kommt dass helle holz zum vorschein. Ich hab die macken auf anraten schon mit leinöl behandelt. Gibts eine möglichkeit diese irgendwie dunkler zu kriegen? Liebe grüße jmk
LowB Profilseite von LowB, 06.02.2014, 16:07:24

Hi Jmk!

Kürzlich hatten wir hier ja schon die Frage nach "Knetholz" b.z.w. Holzkitt, noch besser das Füllen von Schrammen mit Holz, bei flacheren Macken auch mittels Aufdämpfen.

Und jetzt Deine Frage nach dem Finish, besser gesagt der Retouche. Dazu sollte man wiederum Geigenlack verwenden, die bekanntesten Anbieter sind Hammerl Geigenlacke und Kremer Pigmente, auch im Künstlerbedarf wie Boesner oder Gerstäcker kann man für die Rohmaterialien fündig werden. Dafür sollte man aber die Qualität des eigenen Lackes kennen. Ein weiteres Problem: Du hast schon Leinöl drauf, da kann man nur mit ölbasierten Lacken weiterarbeiten - oder man sticht die Stellen noch weiter aus. 

Das Problem ist, daß auch hierfür wiederum viel Erfahrung und Geduld von Nöten ist, will man ein gutes Ergebnis erzielen. Farbton - der ja die Maserung des Holzes berücksichtigen muß - und den selben Glanzton hin zu bekommen sind keine Anfängerarbeiten.

Grüße

Thomas 

P.S. Nur mal so als Hinweis: http://www.geigenbau.com/reparatur/unfallschaden/cellodecke/index.html

Jmk Profilseite von Jmk, 06.02.2014, 16:34:47

 

Hey danke schonmal für die antwort :] Gilt das dann auch für die schwärzung? Also dass die macken dann dunkler sind als der lack? Nur als ästehtische sache :P Gruß jmk
LowB Profilseite von LowB, 06.02.2014, 16:53:16

Das kommt darauf an welchen Farbton Du möchtest, den kannst Du Dir ja zusammenmischen. Hier mal die Retouchierlacke von Hammerl, Preise sind für 1 l Gebinde, es gibt sie auch in 100 ml (-> Details): http://www.hammerl.com/deutsch/retuschierlack.php und http://www.joha.eu/shop/de/retuschierlack/index.htm 

janski Profilseite von janski, 06.02.2014, 21:18:51

Versuchs doch erstmal mit nem edding. (ist ernst gemeint!)

LowB Profilseite von LowB, 07.02.2014, 11:18:18

Könnte sein, daß der Edding das Leinöl anlöst - das ist dann großer Mist. Wenn man's so einfach machen möchte: Kleine Tube Ölfarbe aus dem Künstlerbedarf. Würde aber kein reines Schwarz nehmen, das ist optisch sehr hart, sondern ein ganz dunkles Braun wie Kassler Braun oder Van-Dyck-Braun. 

Jmk Profilseite von Jmk, 07.02.2014, 16:50:11

 

Ok. Vielen dank schonmal für die tipps. Ich werds mir nochmal überlegen, is ja auch nichts grawiedes, sondern "just for the look" :P Gruß jmk
Bigsby Profilseite von HannoBass, 07.02.2014, 18:00:43

Hallo Jmk,

wenn du eh schon Leinöl (hoffentlich Firnis) drauf hast, kannst es mit noch ein paar Durchgängen probieren. Je mehr Behandlungen, desto dunkler wirds. Der nächste Schritt wäre dann, wie von LowB vorgeschlagen, die Ölfarbe.

Noch mal ganz blöd gefragt: Dein Bass ist aber nicht schwarz lackiert und/oder die Macken sollen auch nicht schwarz werden oder? (der Begriff schwärzen irritiert mich). 

VG

 

LowB Profilseite von LowB, 07.02.2014, 20:53:37

Hi Bigsby!

Der wesentliche Unterschied zwischen Leinöl und -firnis ist der, daß Leinölfirnis schneller "trocknet" - eigentlich findet keine "Trocknung" durch Verdunstung statt, sondern eine Polymerisation durch Oxidation. 

Leinölfirnis wird aus Leinöl gewonnen indem man es erhitzt und Additive = Sikkative hinzugibt. Früher waren das Schwermetalle wie Kobalt oder Blei b.z.w. deren Verbindungen, mittlerweile wurden diese durch weniger giftige Substanzen ersetzt, die freilich nicht mehr so gut funktionieren. (Wie sagte doch gerade eine US-Spitzendiplomatin: Fuck the EU...)

Nach ein paar Tagen - in Extremfällen ein paar Wochen - besteht keinerlei Unterschied mehr zwischen Leinöl und -firnis Oberflächen.

Grüße

Thomas

Bigsby Profilseite von HannoBass, 07.02.2014, 20:57:51

Ich benutzte selber Leinölfirnis fürs Griffbrett. Das trocknet sehr gut, da hast du recht. Meine Überlegung war, dass man mit einem Firnis gut mehrere Schichten auftragen kann, ohne dass Monate vergehen.

Grüße

Jmk Profilseite von Jmk, 07.02.2014, 18:31:16

 

Nee nee der bass is nicht schwarz. Als ich den bass gekauft habe waren schon ein paar vereinzelte dellen und kratzer vorhanden. Diese waren schon immer dunkler als der lack. Ich wollte wissen ob es eine möglichkeit gibt die neuen macken ebenfalls dunkler zu kriegen.
janski Profilseite von janski, 08.02.2014, 16:54:32

achso, nicht schwarz. dann geht auch viol geigenöl. das dunkelt auch schön nach.

LowB Profilseite von LowB, 08.02.2014, 19:24:03

Vorsicht mit Viol!!! Kann man zwar auf Schellack und Öllack anwenden, zerstört aber Nitrolack! Habe das mal auf einer 10-Pfennig-Stück großen Fläche auf der Rückseite einer alten Gibson Gitarre ausprobiert. Möglicherweise greift es auch andere Kunstlacke an. Wenn man den Lack nicht genau kennt bei jeglichen Pflegemaßnahmen und -mittelchen: Geigenbauer fragen.

AlexKanzian Profilseite von AlexKanzian, 10.02.2014, 08:46:25

Bitte nicht selbst herummalen!!

 

Damit kann ein wertvolles Instrument komplett ruiniert werden. Wenns Sperrholz ist, dann Edding.

Wenn nicht, dann Bassbauer. Viel Glück!!

Ralf_Bass Profilseite von Ralf_Bass, 10.02.2014, 13:04:49

Mal einfach so in die Runde gefragt: Warum sollten die kleinen Beschädigungen denn überhaupt kaschiert werden? erzählen sie nicht eine Geschichte?

Versteht mich nicht falsch, ich mag keinen künstlich erzeugten "used look" und ich gehe auch sorgsam mit meinem Instrument um, aber wenn man etwas intensiv benutzt, bleibt es nicht aus, dass man das dann über die Jahre auch sieht. Und mir erzählt das abgegriffene Griffbrett meines Basses, dass wir schon viel Musik gemeinsam erlebt haben und die abgewetzten Kanten, dass mein "Möbel" schon auf vielen Bühnen abgelegt wurde..... warum sollte man das verstecken wollen?

Wenn die Beschädigung den Klang beeinflusst oder langfristig zu einem größeren Schaden führt, dann muss man das reparieren, keine Frage, aber rein optische Beschädigungen lasse ich wie sie sind.

keep on rockin....

Jmk Profilseite von Jmk, 10.02.2014, 18:48:55

hey Ralf_Bass

Du hast natürlich recht. Es ging mir nich darum die sachen zu kaschieren ,sondern sie den andren anzupassen. Die bereits vorhanden beschädigung sind eben dunkler als der lack, deswegen meine frage ;)

streichbass Profilseite von streichbass, 14.02.2014, 19:03:08

Falls Du noch irgendwo eine Flasche "Brilliant Conservat" auftreiben kannst - dies ist das beste Mittel ever, das ich für die Behandlung kleinerer Lackschäden je benutzt habe. Das gab es bis in die frühen Achtziger Jahre in der DDR als Instrumentenpflege zu kaufen.

Neuester Beitrag klangfarben Profilseite von klangfarben, 25.07.2014, 08:20:35

Kann Streichbass nur zustimmen, hab davon auch mal was in einem alten Keller meines Onkels gefunden, das beste Zeug! Leider schon leer, such vergebens nach neuem.

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