GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

SAMMELTHEMA: Bass-Sendungen in TV und Radio <

Orlando Gibbons - "Great Dooble Bass"

> "Schrappeln" - wie geht das?

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

LowB Profilseite von LowB, 02.07.2013, 12:19:34
Orlando Gibbons - "Great Dooble Bass"

Hi!

Bei Orlando Gibbons, 1583 - 1625, finden sich drei Bezeichnungen für gestrichene Streichinstrumente: Bass (Viol) = Baßgambe. Dooble (so wurde das damals geschrieben) Bass, würde ich mal als Violone einstufen. Und dann den Great Dooble Bass - was mag damit gemeint sein?

Hier mal ein Notenbeispiel: http://javanese.imslp.info/files/imglnks/usimg/2/2b/IMSLP120720-WIMA.7a73-0864.pdf . Wäre gut zu wissen ob es sich um Klangnotation oder - baßtypisch - um die Notation eine Oktave höher handelt.

Grüße

Thomas

midioma Profilseite von midioma, 02.07.2013, 12:49:17

Hallo Thomas,

nur eine Vermutung, aber da es einen G-Violone (GG-C-F-A-d-g) und einen D-Violone (DD-GG-C-E-A-d) gibt dürfte der Great Dooble Bass wohl der D-Violone gewesen sein und der Dooble ein G-Violone. Abgesehen davon, dass alle möglichen Stimmungen damals üblich waren. 

Der G-Violone war z.B. auch das gängige Instument für 8-Fuß Continuo-Begleitung, das aber ggf. auch mal 16-Fuß-Abschnitte gespielt hat. Der D-Violone war ein 16-Fuß-Instrument. Vermutlich eher in etwas größeren Besetzungen gespielt. 

Dein Beispiel deutet ganz klar auf einen G-Violone hin, also 8-Fuß/Klangnotation. Man könnte es zwar auch auf einem D-Violone im 8-Fuß spielen, aber das ist dann schon leicht grenzwertig, da das hohe B dann schon außerhalb der Bünde (gehen nur bis zur Quinte) liegt. Früher ist man nicht so in die Lagen gegangen, zumindest nicht bei Ensemblemusik. 

Dass da allerdings der "Great Dooble Bass" genannt wird ist schon irritierend. Insofern verstehe ich Deine Verwirrung durchaus gut. Die tiefste Saite wurde auf den höheren Gamben allerdings eher selten verwendet. Es könnte also auch ein D-Violone im 8-Fuß gemeint sein, auf dem man höchstens das tiefe GG auf der DD-Saite gespielt hat (um eine leere Saite zu vermeiden). 

Ich hoffe das hilft Dir etwas.

LowB Profilseite von LowB, 02.07.2013, 13:07:19

Hallo Jörg!

Danke für Deine Erklärungen, helfen mir sehr weiter: Also Klangnotation!

Mein erster Satz hätte natürlich lauten müssen: ...finden sich drei Bezeichnungen für tiefe Streichinstrumente.

Grüße

Thomas

Neuester Beitrag midioma Profilseite von midioma, 02.07.2013, 13:54:51

Na klar, aber das habe ich mir natürlich schon gedacht, dass Du das nur auf die tiefen Instrumente beziehst. 

Die 7-saitige Bassgambe (AA-D-G-c-e-a-d') gibt es ja auch noch, aber die passt nicht, da das tiefe GG darauf nicht zur Verfügung steht. Da wäre auch die Bezeichnung "Great Dooble Bass" ein bischen sehr weit hergeholt. Das klingt auch nicht mehr gut. Es kann auch gut sein, dass die erst etwas später aufgekommen ist. 

Die oberen beiden Stimmen Deines Beispiels sind übrigens in der ersten Stimme für Diskantgambe (d-g-c'-e'-a'-d'') bzw. der zweiten Stimme für Alt-/Tenorgambe (G-c-f-a-d'-g') oder Tenor-/Bassgambe (D-G-c-e-a-d') spielbar. 

SAMMELTHEMA: Bass-Sendungen in TV und Radio <Zurück zur Liste> "Schrappeln" - wie geht das?

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 23.11.2024, 20:13:00.