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Hallo liebe Bassfreunde,
ich habe seit vielen Monaten Verspannungen im oberen Rücken und meine linke Schulter tut mir beim spielen sehr weh.
Seit gut 3 Jahren spiele ich feste Stelle in einem Opernorchester und habe ernsthaft Sorge ,dass ich meinen Beruf nicht länger ausüben kann.
Ich war natürlich beim Arzt mit dem üblichen Ergebnis ,Physiotherapie und Massagen und habe auch schon vor längerer Zeit mit Feldenkrais begonnen aber ich fühle keine Fortschritte.
Hat vielleicht jemand noch einen Idee was oder wer mir weiter helfen kann?
Liebe Grüße
Hanna
Hier findest du eine Liste von Kliniken, die sich auf Musikermedizin spezialisiert haben:
Hi,
erstens weiterhin zum Arzt gehen. Evtl. verschiedene Physiotherapeuten und Ärzte ausprobieren.
Zweitens herausfinden woran es liegt! Irgendwo muss ja was falsch sein, beim Spielen oder sonst im Alltag vielleicht auch.
Du könntest ja auch bei dem ein oder anderen Kollegen oder Professor mal vorbeischauen und fragen, was die dazu sagen. Manchmal sieht
ein fremder sofort, wo man sich beim spielen verspannt und verkrampft.
Und den Stuhl evtl. auch mal anders einstellen? Probier da mal aus, ob du wirklich das Optimum bei deiner Stehhilfe eingestellt hast, oder ob du den halt so nimmst, wie er hingestellt wird.
Grüße,
K
Hi Hanna!
Bigsbys Tip ist schon mal gut. Dein Problem scheint wirklich ernst zu sein, Dein Beitrag kommt mir wie ein existentieller Hilferuf vor. Und klar dürfte auch sein, daß Dir hier kein Mediziner - geschweige denn ein med. Laie - eine Diagnose und Therapie bieten kann.
Dazu fehlen schon mal die Grundlagen für eine Anamnese, die kannst Du Dir aber selbst stellen - traten die Probleme schon füher auf, in welchen Lebenssituationen, wie kamst Du darüber hinweg u.s.w.
Fast zögere ich hier ein paar - vielleicht lapidare - Überlegungen zu äußern, vielleicht ist aber doch das eine oder andere Stichwort dabei, mit dem Du etwas anfangen kannst. Das fängt mit dem Stehen rep. Sitzen und der Atmung an. (Während vieler Jahre lernt man an (Hoch)schulen allen möglichen Quatsch, die aller grundlegendsten Dinge werden aber beharrlich ignoriert und verschwiegen.) Die Asiaten sagen ja: Die (körperliche) Mitte finden. Kannst Du (wirklich!) stehen, sitzen, atmen? Fällt es Dir leicht zu balancieren? Spielst Du richtig geerdet und verwurzelt auch mal barfuß?
Die Basis muß stimmen, auch wenn die zunächst mal noch weit weg von der Schulter scheint. Yoga mit statischen Übungen kann hilfreich sein, Tai Chi mit langsamen (!) Bewegungen auch. Und sanftes Stretching. Feldenkrais, so wie ich es kenne, legt mir schon zuviel Wert auf die Bewegung - ohne vorhandene Grundlagen zu berücksichtigen b.z.w. falsche zu korrigieren.
Nun habe ich als kleiner Amateur keine genaue Vorstellung davon, wie groß Dein tägliches Pensum an Üben und im Orchester ist. Läßt sich das Üben vielleicht in mehrere kürzere Einheiten aufteilen statt vielleicht zwei langen? Stimmen Rhythmus, Tempo, Belastung und Entspannung - nicht nur musikalisch, sondern generell in Deinem Leben? Hast Du noch echte Freude am Spiel - mal abgesehen davon, daß Dir der Baß derzeit wohl eher als Folterinstrument vorkommt und Du vielleicht schon mit entsprechenden negativen Gefühlen das Teil zur Hand nimmst? Mit "Spiel" meine ich nicht das obligatorische tägliche Pensum, sondern Freude an der Musik und am Klang ohne jegliche Vorgaben und Zwang, kein Leistungssport auf dem Baß.
Vielleicht könnte es auch helfen anonym und ohne Preisgabe Deines Werdegangs in einer Nachbarstadt Deine Haltung von dem einen oder anderen Baßlehrer begutachten zu lassen - vielleicht ist da irgendwo ein "Kleinigkeit" die jemand entdeckt.
Bliebe noch die Frage, ob eventuell ein geeigneteres (kleineres?) Instrument nebst weicheren Saiten Dir helfen könnte.
Grüße und gute Besserung!
Thomas
Hallo Hanna,
ich hab vor 2 Jahren ein ähnlich Problem gehabt (allerdings keine feste Stelle,leider),da haben mir ein paar Bekannte,waren nicht mal Bassisten,geraten zu Detmar Kurig zu gehen.Der konnte wirklich sehr genau helfen und hat gleich gesehen wo meine Probleme lagen.Hat zwar einige Unterrichtsstunden gedauert bis ich alles begriffen hatte aber seitdem fühle ich mich viel besser und Bassspielen ist wieder so klasse wie es sein soll.
Gute Besserung
Tom
Moin,
vieles wurde schon gesagt und wird noch gesagt werden und hinter vielem verbirgt sich mimdestens eine gewisse Ahnung, dein Problem betreffend. Ich spiele zwar (leider) nicht im Opernorchester, bin als Mucker aber seit über 2,5 Jahrzehnten am Ball und kenne die Problematik leider sehr gut. Ich habe Glück: ich kenne einen sehr guten Orthopäden, der zugleich ein ganz passabler Geiger ist und in Musikerproblematiken nicht umständlich eingeführt werden muss. Ich kenne ebenfalls sehr gut eine Physiotherapeutin, die mir einen großen Teil meiner Wehwehchen einrenken kann.
Ausnahmslos alle Kollegen klagen früher oder später - und in deinem Fall: beängstigend früh!! - über ähnliche Dinge wie du, jeder hat da so seinen mehr oder weniger gut funktionierenden Ansatz, mit dieser grundsätzlich ungesunden Haltung beim Spielen eines Kontrabasses klarzukommen. Drei Dinge sind mir im Laufe der Zeit als wichtige Faktoren unmissverständlich klar geworden, wobei grundsätzlich zu berücksichtigen ist, dass das, was für das eine Individuum gilt, für das nächste noch lange keinen Bestand haben muss - jeder Jeck ist anders!
Punkt 1: ich bin im Stehen beweglicher, und damit auch ständig in einer erheblich ausgleichenderen Haltung als im Sitzen. Ich habe meine Probleme immer dann, wenn ich z.B. für irgend ein Musical im Graben bin und sitzen muss, damit der Bass nicht zusehr ins Bild ragt. Ich halte inzwischen das Propagieren der sitzenden Haltung für grob fahrlässig. Dass es verschiedene Sitzhaltungen gibt, ist mir klar. Wirf diesen Scheiß Orchesterstuhl auf den Müll, stell dich hin! Es klingt auch besser, wenn der Boden nicht bedämpft wird. Und bei Ermüdung während einer elend langen Probe kann man sich einen kleinen Schemel für die Ruhezeiten hinstellen.
Punkt 2: ich sehe sehr selten einen Kollegen mit einem zu kleinen Instrument, um so öfter aber welche mit zu großen Instrumenten. Große Bässe machen Spaß, auch und vor allem im Orchester. Zu große Kisten passen nicht zu den von den meisten Leuten bequem spielbaren Winkeln und Hebeln. Ich kann keine Formel zücken von wegen: so und so groß = 3/4tel Bass oder so, das funktioniert nicht. Wer aber ständig über Kopf greifen muss, um in den tieferen Lagen zu spielen bei optimaler Bogenposition hat auf jeden Fall einen zu großen Bass. Einfach mal ein kleines Instrument testen!
Punkt 3: Abwechslung. Sicher eine Binsenweisheit. Ich spiele viel verschiedenes Gerümpel (wer nix kann, muss alles machen...), da hängt einem auch schon mal drei Wochen der eBass um den Hals, das nützt dir aber nichts, im Operngraben wird so ein Instrument nicht gebraucht. Aber Abwechslung heißt: ich arbeite gerne und viel im Garten, renoviere hier alles selbst und schrecke vor keiner Bauarbeit zurück, spiele gerne meine diversen Trommeln und vor allem sehr gerne meine Blasinstrumente als medidativer Ausgleich zur Saitenhektik. Tief Atmen, lange Töne aushalten - herrlich. Es gibt kaum eine Verspannung, die ich damit nicht lösen kann. Lass` dir mal vom Tubakollegen erklären, wie deine Atmung funktioniert.
Mir ist schon klar, dass das sehr allgemein formulierte Erfahrungswerte sind, und noch klarer ist mir, dass sie nur bedingt übertragbar sind. Letztlich kann ein Internetforum da ohnehin nicht wirklich was ausrichten. Ich wünsche dir alles Gute!!
c.k.
So als absoluter Laie und niergendwo Mitspieler muss ich wohl old_slapperhand dahingehend recht geben, dass ein zu großes Instrument sicherlich ein Mitgrund ist. Ich spiele gerne ab und zu mal den 3/4 Bass meines Lehrers, aber der ist mir einen Tick zu groß und bei meinem Halben da fühl ich mich so richtig wohl, alles ist angenehm, gut erreichbar.
Als Übergangslösung bis du mit allen Ärzten durch bist, empfehle ich dir mal eine Traumasalbe - die du in jeder Apotheke bekommst und dir zumindest kurzzeitig für die Anfangszeit eine Linderung bringen wird. Eventuell könntest du dir auch so Moorschlammkissen (gibt es auch in Nackenform und reichen bis runter zum Schulterblatt) zulegen - 1 Minute in die Mikro und dann oben lassen bis ausgekühlt. Oder wenn du etwas Geld investieren möchtest - alternativ - Akupunktur. Dies sind aber alles nur Überbrückungen, bis dir ein Arzt die Therapie verschreibt die auf dich speziell abgestimmt ist.
Kopf hoch - Traumasalbe ist wirklich ein HIT!!!
Hallo,
Akupunktur wird von einigen Krankenkassen auch bezahlt. TKK übernimmt die Kosten z.B., weiß ich aus eigener Erfahrung - Sehnenscheidenentzündung.
Grüße,
K
hallo hanna
meine meinung (und erfahrung): du mußt nach der ursache suchen, und daran etwas ändern.
dann verschwinden auch die symptome, unabhängig von salbe und physiotherapeut
http://www.liebscher-bracht.com/lnb-schmerztherapie.htm
ich finds gut und sehr interessant.
VG Frank
Feldenkrais, ansonsten Feldenkrais bei einem anderen Lehrer oder einer anderen Lehrerin - da gibts schon Unterschiede... ;-)
Als Arzt und Musiker hier meine kurzen Anmerkungen. Zuerst:
ein gutes therapeutisches Team ist wichtig um Beschwerden loszuwerden oder zumindest zu lindern aber auch um abzuklären ob die wahrscheinliche Ursache, das Bassspielen, auch wirklich die Ursache der Beschwerden ist. Wenn Beschwerden zu groß, zumindest im Extremfall kurz pausieren....
Wenn klar, dass das Spielen die Probleme macht, analysiere Deine Spielart. Kollegen sind zwar hilfreich, aber Du wirst wissen wie man und vor allem Du für Dich "richtig" spielst und meist ist v.a. bei langen Grabendiensten die Routine das Problem, wenn man sich auf alles konzentriert, nur nicht auf die Haltung....Und Fehlhaltungen gibt es nicht nur beim Spielen sondern auch beim Spielen der Pausen!.....Daher wäre es am besten Du klärst mit dem Orchesterrat/Betriebsarzt wenn es den gibt ob du Dich für eine Woche filmen darfst, nicht nur einen Dienst im Graben sondern mind. eine Woche, Proben und Aufführungen, muss ja kein Ton mitlaufen sondern nur ein kleiner camcorder auf Dich gerichtet. Das gibt zwar viel Material aber wenn Jahrzehnte Arbeit oder BU auf dem Spiel stehen, sind die nächsten Wochen/Monate es wert. Das Material solltest Du Dir ansehen um selbst zu schauen, ob und wann in welchen Situationen Du von der Haltung abweichst, die Du eigentlich denkst zu spielen...Oft liegt es nciht an der falsch gelernten Haltung/Spielweise sondern an der Nachlässigkeit, der Umsetzung im Alltag....Dann evtl. in weiterem Schritt einen Spezialisten suchen...wie oben schon erwähnt....
Erst mal vielen Dank über soviel liebe und konstruktive Hilfe hab ich mich wirklich sehr gefreut und habe mir auch schon einiges im Netz dazu angesehen.
Ich möchte natürlich dringen die Ursachen meiner Schmerzen finden um dann eine wirklich dauerhafte Lösung zu haben.
Von Detmar Kurig habe ich schon öfter mal gehört er würde sich mit solchen Problemen gut auskennen.Kann da einer etwas zu sagen oder kennt noch einer andere die mir bei der Ursachensuche von der Bassseite aus helfen könnten?
Nochmal allen vielen Dank
Ich war auf der BASS2012 in Kopenhagen auf dem Seminar von Angela Gebler. Sie ist Physiotherapeutin und Hobby-Cellistin und kennt sich mit Musikerproblemen sehr gut aus. Was sie uns dort erklärkt hat war sehr interessant und einleuchtend, wir wären aber alle nie von selbst darauf gekommen. Sie ist häufiger bei verschiedenen Bass-Seminaren mit dabei, habe ich gesehen.
Während der BASS2012 konnte man bei ihr, außerhalb des kurzen Seminars, auch Einzelstunden buchen. Jeff Bradetich hat auch am Seminar teilgenommen und war sehr interressiert an dem was Angela uns dort erklärt hat. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich vermute sehr stark, dass er anschließend noch einen Termin mit ihr ausgemacht hat.
Sie wohnt in Neusäß, bei Augsburg, soweit ich weiss.
Bei einem guten Feldenkrais-Lehrer lernt man aus sich heraus die für sich persönlich gesunde Haltung zu finden - ganz unabhängig vom Aussehen (Kamera, Lehrschulen, Kollegen). Gut ist der Lehrer, nicht wenn er Spezialist ist für Musiker-Haltung usw., sondern wenn er dich dabei unterstützt die schmerzfreie Bewegungsweise zu finden; und das merkt man bereits nach wenigen Stunden.
Möglicherweise liegt es doch an der falsch erlernten Haltung/Spielweise und nicht an der Nachlässigkeit/Umsetzung im Alltag. Lass dir nichts von Musiklehrern oder Medizinern erzählen, sondern finde für dich das Richtige heraus. Und das geht auch ohne Feldenkrais... ;-)
Notfalls wirds du auf Hergebrachtes verzichten und am Ende deine eigene neue "Lehrschule" gründen.
Ich habe hin und wieder Schmerzen in der rechten Schulter und habe herausgefunden, dass sie vom linken Knie stammen und über die Schulter gehen, weil ich ursprünglich das Gewicht auf beide Knie nicht verteile.
Hallo Hanna,
Angela Gebler ist sicher eine gute Adresse habe auch schon mit ihr arbeiten dürfen.
Detmar Kurig finde ich aber besonders gut ,er ist natürlich ein super Bassist und hat verschiedene Körpertechniken gelernt (AT und einige ostasiatische)aber vor allem finde ich hat er eine besondere Begabung Probleme zu erkennen und Lösungen zu vermitteln.Ich kenne bestimmt ein Dutzend Bassisten denen er bei Schmerzen wirklich entscheidend geholfen hat.
Es ist aber nicht leicht mit Detmar einen Termin zu finden.Mit den drei Professuren und den Solokonzerten ist er ständig unterwegs.
Aber ich würde unbedingt versuchen mit ihm etwas zu machen.
Alles Gute
Lisa
Liebe Bassisten und natürlich Bassistinnen,
es ist jetzt 4 Monate her da habe ich euch um Hilfe gebeten,weil es mir wirklich nicht so gut ging und habe eine Menge Tipps und Unterstützung bekommen.Dafür möchte ich mich sehr bedanken.
Inzwischen geht es mir viel besser und ich spiele nicht nur schmerzfrei sondern mit Riesen Spaß wieder Bass.Bin vielen eurer Vorschläge nach gegangen und habe vor allem mit Detmar Kurig begonnen zu arbeiten.
Der Unterricht begann sehr unspektakulär,ich hab ihm eine Menge Noten vorgespielt aber schon nach ein paar kleinen Eingriffen hatte ich das Gefühl ,dass ich hier meinen Probleme vielleicht lösen könnte.Nun habe ich mittlerweile 7 weiter Stunden gehabt,wenn ich recht überlege sind das gar nicht so viele,aber die Schmerzen haben von Woche zu Woche nachgelassen und hab neben bei ein Menge über Musik und andere Sachen gelernt.
Wollte auf diese Weise einfach mal meine Freude zum Ausdruck bringen und für die Hilfe danken.
Hanna
Hallo Hanna,
auch wenns Dir besser geht: dauerhaft müssen wir alle (KontrabassistInnen) etwas tun, z.B. Pilates Training kann ich sehr empfehlen, die Übungen stärken den Rücken und helfen die Schulterblätter nach hinten unten zu ziehen, um der komischen Haltung beim Bassssspielen entgegen zu wirken.
Dehnen und Muskelaufbau im Arm/Schulter/Nacken/Rückenbereich scheint extrem wichtig zu sein zur Vorbeugung jeglicher Schmerzen, die immer von einseitigen Bewegungen/Überstrapazierungen oder dauerhaftem Missbrauch der Muskulatur herkommen, manchmal auch durch Schädigung der Wirbelsäule, das muss aber richtig diagnostiziert werden, da hilft nur so lange zu Ärzten rennen, bis man einen guten gefunden hat.
(ich spreche leider aus Erfahrung)
Alles Gute!
Karoline
>> z.B. Pilates Training kann ich sehr empfehlen,<<
Nicht unbedingt allgemeingülig: Ich habe gerade einen Pilates Kurs nach sechs Kursstunden wegen starker Schmerzen im Brustwirbelbereich abgebrochen. So nach und nach geht es mir inzwischen wieder etwas besser...
LG, Uli
GEDO Bass 550 3/4 < | Zurück zur Liste | > Welche Saiten sind das? |
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