GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

Geigenbauer Köln <

5 Saiter

> Transcription des Bass-Solos "Groove Merchant"

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

Zugeordnete Kategorien: Kauf & Verkauf

dilettantissimo Profilseite von dilettantissimo, 22.10.2012, 15:42:19
5 Saiter

Hallo Leute!

Bin neu in diesem Forum, Amateurmusiker und auf der Suche nach einem gebrauchten oder neuen 4/4 5 Saiter.

Ich lebe in Österreich/Kärnten und benötige das Instrument ausschließlich fürs Orchesterspiel.

Da sich meine Preisvorstellungen zwischen 4 bis 5 tsd € bewegen, ist es relativ schwer einen Gebrauchten in dieser Preisklasse zu ergattern, weshalb sich für mich die Frage einer Neuanschaffung stellt.

Hat jemand Erfahrung mit dem Thomann 3 um € 2.290 (plus einigen hundert € für gute Saiten und div. Aufmotzarbeiten von einem Fachmann) und lohnt es sich dafür die 650 km in Kauf zu nehmen?

Oder was hält Ihr von einem "Karl Mastri" von bassico um 4.500 ? (Fahrt nach München wär näher)

Oder gibt es gar in Österreich oder Süddeutschland jemanden der einen 5 Saiter zum Verkauf anbietet?

Bedanke mich im voraus für Euren vielen guten Tips und Antworten :-)

 

AndiFant Profilseite von AndiFant, 22.10.2012, 17:16:58

... schwierige Frage ...

wenn man in den Niedrigpreis-Bereich schaut, kommt neben Thomann noch gedo-musik in Frage: http://www.gedo-musik.de/shop/category.php?id_category=65

Ich selber kann dazu nichts sagen, aber andere hier haben da wohl schon gute Erfahrungen gemacht.

Wenn man schon nach München fährt, sollte man neben bassico auch einen Termin bei Alexander Grünert vereinbaren (http://www.gruenert.eu/). Bei beiden kann man eine Reihe von Bässen anspielen.

Einen Mastri 5-Saiter habe ich mal angespielt. Er war durchaus angenehm, Preis-Leistungsverhältnis gut. Es war allerdings nicht das, wonach ich suchte. Ob er für Dich passt, kann ich nicht sagen.

Ob sich die Fahrt nach München lohnt? Zum Testen und zur Meinungsbildung sicher schon, aber ob man beim ersten Versuch mit einem Instrument nach Hause fährt, ist unwahrscheinlich.

Vielleicht ist Wien nicht ganz so weit wie München? Dort gibt es auch ein Mastri Büro, außerdem in 4064 Ofterring. Vielleicht haben die auch ein paar Instrumente vor Ort zum ausprobieren.

Grüße

Andreas

 

dilettantissimo Profilseite von dilettantissimo, 22.10.2012, 17:42:35

Danke für den Hinweis!

Werde Kontakt aufnehmen und mal "vorsichtig" anfragen -

lg

Bigsby Profilseite von HannoBass, 22.10.2012, 17:21:37

Hallo,

den Thomann-Bass kannst du dir übrigens zur Ansicht kostenlos nach Österreich schicken lassen. Ist halt ein "besserer" Strunal Fabrikbass.

Ansonsten gibt es bei Ebay schon seit längerer Zeit einen 4/4 5saiter, den jemand aus Österreich verkauft. Anschauen kann nicht schaden: Hier

Bei Gedo gibt es für knapp 2000€ auch zwei interessante Bässe. Sehen besser aus als der Thomannbass und kommen ebenfalls aus Tschechien. Die Versandkosten liegen bei 80€. Rückversand ist kostenlos. Hier

Grüße

dilettantissimo Profilseite von dilettantissimo, 22.10.2012, 17:39:17

to Bigsby!

Danke für den Hinweis - Besagten 5 Saiter hab ich bereits getestet - Sieht am Foto gut aus, für mich jedoch eine bessere Schuhschachtel  - Verarbeitung schlecht,  und billige Mechanik - Klang ist immer Geschmackssache - mir war er zu " Blechern ".

HerrK Profilseite von HerrK, 22.10.2012, 17:55:07

Hi,

ich habe vor längerer Zeit bei bassico mal ein paar Bässe getestet (da hatte ich aber noch nicht so viel Ahnung - war kurz vor Beginn des Studiums) und fand sie sehr schön zu spielen. War ziemlich überrascht, was man für 4000€ so bekommt. Ich würde auf jeden Fall mal hinfahren und testen. Dann bei besagtem Herrn Grünert vorbeifahren.

Das schöne. Nach München lohnt es sich sowieso mal zu fahren und dann kann man das mit einem Wochenende Urlaub verbinden.

Schöne Grüße,

K

LowB Profilseite von LowB, 22.10.2012, 23:07:27

Hi dilettantissimo!

Zunächst mal zu Gedo Musik: Ich spiele selbst einen tschechischen 4/4 5-Saiter von denen und ich (und nicht nur ich) bin klanglich und spieltechnisch mit dem Instrument mehr als zufrieden. Allerdings stammt es aus einer Serie, die leider nicht mehr angeboten wird. Man muß bei diesen Preisen ( € 2.500,--) aber ganz klar Abstriche an der Verarbeitungsqualität machen, bei meinem etwa an der Lackierung und der Schnecke. Nichts gravierendes, aber perfekt ist anders. Und ob die derzeitigen Instrumente nicht doch aus Korea kommen, wäre mit Herrn Gerigk abzuklären. (Womit ich jetzt keine Vorurteile schüren möchte, auch aus Asien kommen gute Instrumente.) 

Ich würde mal bei Geigenbauern - hier in der Liste "Baßbauer" - herumtelefonieren, teilweise nehmen ja auch Edelwerkstätten gebrauchte Instrumente in Zahlung. Und die kommen dann aus einer Meisterwerkstatt.

Wenn mich nicht alles täuscht - finde leider keine Preisliste, war aber mal im Mastri-Katalog - liegt das "Einsteigermodell" von Björn Stoll kaum über Deinem Preisrahmen. Das wäre dann dann schon was richtig gutes. Mal bei Stoll oder Bassico/Mastri nachfragen, die haben den Vertrieb inne.

Gerade fällt mir noch ein: Iesta in Karlsruhe http://www.iesta.de/de/ ist ein Importeur chinesischer Instrumente oberhalb der BSO (bass shaped object) -Klasse, weiß aber nicht ob die 4/4 5-Saiter haben und ich fand sie (ich wohne nur ein paar Kilometer entfernt) dann doch zu teuer für den gebotenen Klang. Aber das ist meine subjektive Meinung.

Grüße

Thomas

P.S. Schicken lassen würde ich mir einen Baß nicht. Und nicht vergessen: Der Schmerz über den Preis vergeht - die Qualität bleibt. Auch da gibt's ab und an Bässe Deiner Preisklasse, Preise sind in Sfr. http://bassboutik.ch/bassboutik/Kontrabasse.html

nagybögö Profilseite von nagybögö, 23.10.2012, 01:15:09

Eine Frage von mir: Brauchst Du denn als Hobbybassist unbedingt einen Fünfsaiter? Im Normalfall bekommt man für den gleichen Preis einen klanglich besseren Viersaiter. Richtig gut klingende Fünfsaiter sind auch richtig teuer. Ich bin Berufsmusiker und spiele zwei Viersaiter, bei Bedarf leihe ich mir einen Fünfsaiter aus und komme sehr gut damit zurecht. Gerade in kleineren Besetzungen ist mir der klanglich flexiblere und leichter zu spielende Viersaiter wesentlich lieber. Und so oft braucht man die fünfte Saite auch nicht, wenn man nicht ständig Mahler, Wagner und Schostakowitsch spielt. 

Ich habe auf einigen Fünfsaitern in der Preislage gespielt und fand keines der Instrumente befriedigend.

dilettantissimo Profilseite von dilettantissimo, 23.10.2012, 12:59:48

hallo nagybögö!

Ich geb dir natürlich recht, daß ich als Amateur nicht wirklich einen 5 er brauch, ist eher so eine "Spinnerei" meinerseits, hab einen gut klingenden 4 Saiter mit dem ich sehr zufrieden bin. Der Grund ist einfach der, ich spiel fallweise in einem Barockensemble auf einem geliehenen 5 Saiter Barockbass und hab jedesmal Anlaufschwierigkeiten vom 4er auf den 5er umzusteigen und umgekehrt auch. Deshalb ist der Gedanke entstanden generell auf einem 5er zu spielen um diesen "Problemen" ein Ende zu bereiten. 

Lg.

nagybögö Profilseite von nagybögö, 23.10.2012, 14:19:01

Die Spinnerei kann ich sehr gut nachvollziehen. ;-)

Eine Alternative ist eine Extension (Verlängerung der E-Saite hinter dem Obersattel), dazu gibt es einiges im Forum zu finden. Vorteil: kostengünstiger und platzsparender als ein zweiter Bass, Du spielst immer auf dem gleichen Instrument. Nachteil: Nicht alle Viersaiter haben genug Body in der Tiefe; der Anbau ist nicht sehr hübsch.

Oder den Viersaiter in Zahlung geben und einen richtig schnuckeligen Fünfsaiter kaufen...

 

HerrK Profilseite von HerrK, 23.10.2012, 16:43:20

Ich kenne keine Instrumente vor und nach Umbau mit C-Extension, deswegen ist das folgende nur eine Vermutung meinerseits:

Eine Extension hat ja eine größere Mensur und Mensur bringt viel gerade bei tiefen Frequenzen. Die guten 5-Saiter haben teilweise ja auch riesige Mensuren. Vielleicht ist das also sogar wirklich gerade deswegen im günstigen Preissegment die bessere Lösung. Gerade wenn sowieso nur gelegentlich ein tiefer Ton benötigt wird und die 5. Saite nicht generell viel genutzt wird.

Grüße,
K

midioma Profilseite von midioma, 23.10.2012, 13:14:21

Ich habe mir vor ca. 20 Jahren einen 4/4 Fünfsaiter bei der Werkstatt Emanuel Wilfer (in Möhrendorf bei Erlangen) bauen lassen. Die einfachste Vollholz-Version kostete damals ca. 5000 DM. Die Preise dürften inzwischen sehr deutlich gestiegen sein und möglicherweise nicht mehr in Dein Budget passen, aber fragen kostet ja nichts.

Anfangs hatte ich aufgrund des Setups und der Besaitung (bei mir war hoch C das Problem) einige Probleme, aber inzwischen (niedrigere Saitenlage und andere Saiten, die es damals noch gar nicht gab) mag ich das Instrument sehr. Man muss dann allerdings damit leben können, dass sich das neue Instrument in den ersten (ca. 10?) Jahren noch verändert. 

Da es die günstigste Version war, muss man ein paar Abstriche machen, z.B. hat mein Griffbrett einen Ast (den ich jedoch selbst gar nicht finden kann), unter der hohen C-Saite war es nicht eben (das ist aber auch schwer hinzubekommen, selbst ein anderer Bassbauer hatte da Probleme und ich habe es letztlich dann mit der Zeit selbst beheben können), der Saitenhalter ist aus schwarz bemaltem Hartholz, nicht aus Ebenholz, die Mechaniken waren anfangs recht schwergängig (aber dennoch von Rubner, soweit ich das beurteilen kann) und der Steg ist recht dick. Das sind aber alles Dinge die man (später einmal) problemlos beheben kann. Für die optisch schöneren Versionen mit geflammtem Holz (selbst Herr Wilfer meinte, dass die teureren Instrumente nicht unbedingt besser klingen) kann man leicht das Doppelte und Dreifache ausgeben. 

Was mir heute an meinem Bass noch nicht so recht gefällt ist das Halsprofil, das hätte ich gern etwas runder und nicht so flach, und den Abstand der Saiten im Sattelnähe finde ich persönlich manchmal etwas weit (am Steg läßt es sich nicht vermeiden ohne Abstriche beim Streichwinkel hinzunehmen). Bei den Testbässen mal darauf achten, ggf. messen und als Baukriterium dann in den Auftrag übernehmen. D- oder Es-Mensur ist wohl konstruktionsbedingt (Wilfer baut Kleinserien), aber dennoch danach fragen.
Die Mensurlänge ist bei meinem Instrment 109 cm. Es soll wohl auch Instrumente mit 4/4-Korpus und 105 cm Mensur geben. Für 5-Saiter mit tiefer H-Saite würde ich aber eine Mensur um 110cm  nehmen, die Tiefe klingt dann einfach besser. Allerdings haben die Standard-Saiten dann deutlich mehr Spannung (als hätte man ein 105cm-Instrument einen Halbton höher gestimmt). Es kommt natürlich auch wesentlich darauf an was Deine Hände mitmachen. 

Letztens bekam ich von einem älteren und sehr erfahrenen Profi-Bassisten (der im weitesten Sinne aus der Jazz-Ecke kommt) folgenden Kommentar zu meinem Instrument: "Wenn man diesen Bass hat, braucht man kein anderes Instrument mehr." Und er meinte damit auch dass man bei diesem 5-saiter keinen 4-saiter mehr braucht. 
Also können auch relativ günstige Instrumente gut sein, nur kennt man das Ergebnis im Voraus natürlich nicht wenn man sich einen Bass neu bauen lässt. Es kann ja auch anders kommen...
Wenn ich klassische Solo-Literatur spielen wollte/könnte, würde ich aber wohl doch eher einen 4-Saiter nehmen. Für 's Orchester und für Jazz ist er aber prima. 

Ich denke das Problem bei den Berufsmusikern ist, dass Sie ein Instrument wollen, dass sofort gut klingt. Die sind teuer, denn so etwas will jeder haben. Bei den Amateuren oder Schülern/Studenten ist oft der Preis kritisch und sie sind u.U. bereit ein günstigeres Instrument zu kaufen, das sich mit der Zeit noch verändert (meist dabei auch verbessert) und ggf das Risiko einzugehen, dass die Qualität nach mehreren Jahren doch nur sehr durschnittlich ist. 

Die E.Wilfer-Bässe sind sehr robust gebaut, dicke Decke (klingt super und laut mit modernen Stahlsaiten wie Spirocore/Flexocore), aber mit dem Nachteil, dass das auch einiges wiegt, gerade bei einem 4/4.
Falls Du einen solchen Bass willst, dann besorge Dir am besten einen Basswagen, Dein Körper wird 's Dir auf Dauer danken...

LowB Profilseite von LowB, 23.10.2012, 15:02:55

Hi Jörg!

Ein Saitenhalter aus Hartholz muß ja kein Nachteil sein, viele Bässe klingen mit einem leichteren Saitenhalter im Vergleich zu einem aus Ebenholz besser.

Gedanken über den Sinn und Unsinn von 5-Saitern hatten wir ja schon öfters, z.B. hier: http://geba-online.de/forum.php?action=viewtr ... ;instanz=0&search_kat_id=3 , auch den Link im letzten Beitrag beachten.

Grüße

Thomas

midioma Profilseite von midioma, 24.10.2012, 12:04:05

Ich meinte das auch nicht als einen Nachteil, sondern einen Einsparpunkt. Dass es schwarz lackiert ist ist wohl dem schwarzen Ebenholzgriffbrett geschuldet, ermöglicht aber nochmals Einsparungen, da das Holz optisch nicht ansprechend sein braucht. Man kann aber natürlich auch eine schlechte Holzqualität hinter dem Lack verstecken...

Johannes_Oehl Profilseite von , 23.10.2012, 20:34:13

Man braucht nicht unbedint einen 5-Saiter, auch für Jazz nicht wirklich.

Zudem habe ich erst ganz wenige 5-Saiter gespielt, die wirklich ausgewogen klangen. Selbst Bässe in der satten fünfstelligen Preisklasse. Wenn man Spirocore draufhat, gehts meist irgendwie ganz gut. Der Wilfer Bass wird wahrscheinlich heutzutage mehr in Euro kosten als damals in Mark.

dilettantissimo Profilseite von dilettantissimo, 24.10.2012, 09:10:21

Über dieVerwendung eines 5ers im Jazz kann ich nicht mitreden bzw mitschreiben, aber wenn du mal im Orchester in einem Kontrabassregister mit 6 Bässen gesessen bist und die Hälfte davon 5er waren und Töne unterhalb des e gespielt werden und der Boden zu zittern beginnt, dann ist es schon ein "geiles Gefühl" 1

midioma Profilseite von midioma, 24.10.2012, 12:21:01

Nein, brauchen tut man ihn im Jazz nicht.
Im Gegenteil, es ist hinderlich, wenn man sich erst einmal an die hohe C-Saite gewöhnt hat und dann auf einem normalen 4-Saiter spielen muss/darf (z.B. auf Sessions oder im entfernteren Ausland). Bei der tiefen H-Saite ist es wohl nicht ganz so extrem, in diesem Bereich spielt man ja selten Soli. 

Es ist auch recht problematisch gut spielbare hohe C-Saiten zu bekommen. (Zumindest für mich.) 
Dennoch mag ich meinen 5-Saiter mehr als die 4-Saiter die ich in der Hand hatte (mit einer einzigen Ausnahme).

Ich sagte ja schon, dass der Wilfer vermutlich das Budget sprengen dürfte, ich schätze mal so ca. 6000 Euro. Trotzdem hoffe ich, dass meine Erfahrungen grundsätzlich hilfreich sind, auch wenn es kein WIlfer wird. (Ich will hier ja keine Werbung machen, ich kann nur meine Erfahrung mitteilen und die beruhen nun einmal auf meinem Wilfer-Bass.) Die Instrumente, die ich bei Wilfer auf der Musikmesse gesehen habe waren teurer als 5000 Euro, aber das waren vermutlich auch nicht die Instrumente aus der niedrigsten Preisklasse. 

Es hängt sicher viel von den Saiten ab. Ich hatte bislang nur Spiro Mittel (S42), Spiro Weich (S42W) und Innovation 140B (Braided) drauf. Die hohen C-Saiten waren verschieden, ich bin aber mit dem Prototyp der chromstahlumwickelten 140B mit dem 140B-Satz ziemlich zufrieden. Die 140B sind aufgrund der niedrigeren Spannung natürlich leiser als Spiro Mittel, aber klanglich und taktil sehr angenehm. Auf jeden Fall sind sie deutlich anders als Spiros. 

Johannes_Oehl Profilseite von , 24.10.2012, 15:05:19

Hi,

ich wollte deine Expertise überhaupt nicht schlecht machen. Ich weiß momentan nicht genau, was beim E.Wilfer los ist, aber viele andere deutsche Werkstätten haben ihre "Günstig-Linie" komplett gestrichen, da gibt es in dem mittleren Bereich nur noch Bässe die als Weißware aus Rumänien kommen oder zumindest komplett vorgearbeitet sind. Muss ja auch nicht schlimm sein. Ich gehe aber davon aus, dass man bei den meisten Bassbauern eher fünfstellig denken muss für einen Bass, an den noch selbst Hand angelegt wird.

Und du hast Recht: Nur weil der Ahorn geflammt ist, wird noch lange kein besser Bass draus.

Neuester Beitrag midioma Profilseite von midioma, 23.11.2012, 12:44:12

Günstig bezog sich nicht auf Fremdvorfabrikation (damals vor knapp 20 Jahren, außer vielleicht eine groben Vorfräsung), sondern auf optische Holzqualität (eben nicht geflammt), das Weglassen von teurer Handarbeit (wie Löwenkopf etc.) und Verwendung von etwas günstigeren Materialien an Stellen die später noch relativ leicht austauschbar sind (Saitenhalter aus lackiertem Holz, Griffbrett hat einen Ast, aber kaum sichtbar und nur beim Abziehen desselben störend). Ausserdem macht E.Wilfer Kleinserien, das senkt den Preis gegenüber einer Einzelanfertigung wohl noch einmal etwas. Und es dauerte natürlich auch mindestens ein halbes Jahr (oder war es ein 3/4 Jahr) bis ich den Bass bekommen konnte. Und letztlich wußte ich nur in etwa was mich am Ende erwarten würde.

Da habe ich wohl damls noch recht viel Glück gehabt, dass ich mir das Instrument gerade so eben leisten konnte. Habe mich zwar lange Jahre mit dem Setup herumgeärgert, aber jetzt kann ich (vielleicht bis auf das Halsprofil) recht gut damit leben. Nur das Gewicht macht mir mit zunehmendem Alter langsam etwas zu schaffen. Gut dass es die Basswagen gibt...

LowB Profilseite von LowB, 24.10.2012, 10:41:41

Hi dilettantissimo!

Das Thema "5-Saiter im Jazz" hatten wir auch schon mal: http://geba-online.de/forum-0-13706-1637_5-Saiter . Wobei die meisten so ein Instrument wohl mit der hohen C-Saite spielen, darüber hat Jörg schon sehr viel und ebenso kompetent geschrieben.

Für mich wär's nichts, irgendwann darf/muß man doch in die Daumenlagen und da übt die dünne C-Saite doch einen hohen Druck auf den Daumen aus. Und die ganz tiefen Töne würden fehlen.

Ja, es muß tief im Keller rumpeln. Die H-Saite meines EUBs habe ich derzeit auf Subkontra A gestimmt...4 (Nein, mein Nick wird sich dadurch nicht ändern.)

Grüße

Thomas

midioma Profilseite von midioma, 24.10.2012, 12:32:09

Klar, für's Orchester ist die tiefe H-Saite natürlich viel besser. Es kommt eben darauf an was man mehr spielt und was einem wichtiger ist. 

Die dünne hohe C-Saite kann man vermeiden indem man Darm- oder Synthetikkern statt Stahlkern nimmt. Klingt aber natürlich wieder etwas weniger brilliant und hat etwas weniger Sustain als ungedämpfte Stahlkernsaiten. Damit kann man auch wieder einige Zeit in der Daumenlage spielen. 

Im übrigen hätte ich ja noch die Option eine C-Extension daran zu bauen, dann hätte ich quasi beides. Da ich es aber für meinen Verwendungszweck (95% Jazz/Latin 5% Orchester/B.-Continuo) nicht brauche, dafür kein Geld ausgeben will und meine Schnecke nicht unbedingt ein Loch benötigt, spare ich mir das auf unbestimmte Zeit. Subkontra-A werde ich so natürlich nicht erreichen. 

Für noch mehr Tonumfang in niedrigeren Lagen muss wohl ein 6-Saiter in Quintstimmung her... wink_smile

LowB Profilseite von LowB, 24.10.2012, 13:40:35

Hi Jörg!

"Für noch mehr Tonumfang in niedrigeren Lagen muss wohl ein 6-Saiter in Quintstimmung her... wink_smile" - Dazu dann noch eine C-Extension (eigentlich G-Extension oder wie weit auch immer man in den Keller käme) und wir hätten den "totalen" Baß... wink_smile

Löcher für Saitendurchführung und Schrauben müssen übrigens bei einer C-Extension nicht sein: http://www.contrabassen.nl/innovationen.php

Grüße

Thomas

AndiFant Profilseite von AndiFant, 24.10.2012, 14:36:54

Zu den Extensions:

- es gibt Extensions, die kein Loch in der Schnecke brauchen, z.B. hier

- die Extension wird den Klang des Kontrabasses verändern, allein durch ihr Gewicht am Ende des Halses. Das Ergebnis der Operation ist also nicht ganz sicher. Dafür lässt sich der Umbau immerhin wieder rückgängig machen, sofern man eine Extension genommen hat, für die keine Löcher gebohrt werden musste.

Geigenbauer Köln <Zurück zur Liste> Transcription des Bass-Solos "Groove Merchant"

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 23.11.2024, 20:13:00.