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Hallo,
kann mir jemand sagen warum bei meinem Bass wenn man g (Leersaite) und fis gleichzeitig streicht eine merkwürdige Schwingung entsteht, fast eine Art Wummern?
Am Stachel liegt es glaube ich nicht, denn ich habe ihn einfach mal ganz entfernt und das Phänomen bestand nach wie vor.
Was könnte man unternehmen um das Aufschaukeln zu reduzieren? Es stört mich sehr, denn mir scheint, dass der Bass aus denselben Gründen bei manchen Tönen schlecht anspricht.
Das nennt man Interferenz. Oder auch Wolfton. Eine schwierige Aufgabe!
Versuch's mal mit dem Dämpfen des Saitenhalters und der Saiten unterhalb des Steges. Das ist recht einfach zu bewerkstelligen (Handtuch, Schaumstoff, etc…)
Jonas
Aber ist das nicht komplett normal? Mal ehrlich - fis und g gleichzeitig, das wummert auch bei zwei Querflöten ganz schön. Durch die beiden gleichzeitig klingenden Schwingungen entstehen mehrere neue Töne. Den ersten, einen tiefen Ton, hört man bei einiger Übung ziemlich gut - wie bei Obertönen.
Ich denke mal, daß eine Sekunde so ungefähr eine Duodezim drunter gibt, der mitschwingt. Hat Hindemith beschrieben, er nennt das Kombinationston. Es ist gut zu hören, wenn eine verzerrte Gitarre diesen "Santana"-Sound macht, wo man z.B. G und A gleichzeitig auf zwei Saiten spielt und dann das G zum A zieht. Das "Kreischen" ist eigentlich nichts anderes als der tiefe Ton, der mit größerer Annäherung der Töne zueinander immer tiefer nach unten geht. Ich hab das mal gut gehört, als ein Schüler seinen wirklich, wirklich schlechten Gitarre-Amp mitbrachte. Das war sensationell. Bei der kleinen Sekunde war es dann ungefähr eine Duodezim drunter. Fetter Sound... Orgelbauer benutzen den Effekt angeblich (behauptet Kollege Hindemith), um bei wenig Geld mit zwei kleinen Pfeifen eine große zu imitieren... Und wenn man eh schon so tief wie wir ist, hast Du mal eben ein sogenanntes "Ganzgroßes KontraC#" am Start.
Das Phänomen sollte also mit oder ohne Stachel da sein. Es kann schon sein, daß Du mit Dämpfen der Saite, wie von Jonas vorgeschlagen, eine Reduzierung des Effektes bekommst - und natürlich besteht immer die Möglichkeit, daß es bei Dir WIRKLICH etwas am Bass ist, was man per Ferndiagnose natürlich nie weiß - aber ich benütze dieses Wummern so oft auf der Bühne... Ohne hätte ich manchmal nicht halb so viel Spaß...
Es ist eher interessant, wieso Du glaubst, daß der Bass aus denselben Gründen woanders schlecht ansprechen könnte... ich glaube, Du wärest mit dem Besuch bei einem Bassbauer ganz gut beraten... Denke ich mal...
Gute Nacht,
Alex
und a klaane Sekund mocht dös Leben erst rund: http://www.youtube.com/watch?v=Ln9RA11xyFI
Das ist ja ein scharfes Video von Georg Breidschmid & Co. - ich habe doch glatt sofort die DVD geordert.
Danke für Tips und Hinweise.
Ihr habt alle ein bischen Recht.
Es gibt in der Tat beim Fis ein kleines Wölfchen. Aber das ist es nicht allein. Die Sekunde hat allerdings wirklich in sich. Die Sache mit den Kombinationstönen fand ich hilfreich und interessant. Auch das ist ein Teil des Phänomens.
Aber es bleibt die Frage, warum sich der Bass genau bei dieser Sekunde so derartig aufschaukelt, das ist ein Wummern (ein dritter Ton ist tatsächlich leicht hörbar), dass es einmal quer durch den Bass geht. Andere Bässe haben bei Sekunden nicht derartige Nöte. Hört sich sicherlich schräg an, aber sie bleiben viel, ich sage mal: gutmütiger.
Der Geigenbauer selber - und ich finde es sehr sehr schade, dass die meisten Geigenbauer leider selber keinen vernünftigen Ton auf dem Instrument erzeugen können das sie bauen - hatte keinen Bock mehr sich mit dem schlechten Anspracheverhalten zu beschäftigen. Der Steg wurde ersetzt, der Stimmstock angepasst und mehrfach verändert, mit Saiten habe ich experimentiert. Aber das Problem der schwierigen Ansprache bleibt. Mittlerweile habe ich auch genügend andere Bässe in dem Pfoten gehabt um sagen zu können, dass andere Bässe sich wesentlich problemloser streichen lassen.
Falls jemand einen geduldigen Bassbauer im Großraum Nürnberg kennt - her mit!
Hi Ricci!
Wahrscheinlich ist der entstehende Differenzton einfach ein Vielfaches (bei der Frequenz wohl eher: Teiler) der Resonanzfrequenz Deines Basses. Wenn nix mechanisch kaputt ist.
Was das "spielen können" der Instrumentenbauer angeht (ich bin selbst Orgelbaumeister): irgendwann auf der Strecke muss man sich entscheiden, ob Instrument SPIELEN oder Instrument BAUEN die eigene Präferenz ist. Beides ist ähnlich aufwändig und belagert Deine komplette Zeit und Dein komplettes Denken.
Die Fingerfertigkeit des SPIELEN liegt zudem in direkter Konkurrenz zur Fingerkraft des BAUEN.
Dann beurteilt ein Instrumentenbauer den Ton eines Instrumentes nach ganz anderen Kriterien als ein Musiker, er hat eine ganz andere Herangehensweise.
Und: die wirklich guten Musiker sind meist "Rampensäue". Die wirklich guten Instrumentenbauer Eremiten. Trifft ein Eremit eine Rampensau...
Sie trauen sich in Deinem Beisein möglicherweise auch einfach nicht.
Wenn einer ein Musikinstrumentenbaumeister geworden ist, dann nicht für nix. Sei nett zu ihnen!
LG
Andreas
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