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VELVET-Saiten/die Zweite

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Zugeordnete Kategorien: Saiten

dave2 Profilseite von , 02.09.2004, 23:13:18
VELVET-Saiten/die Zweite
Vor Wochen hatten wir uns hier schon einmal über die "sagenumwobenen" VELVETs ausgetauscht. Daher ist vielleicht ein persönlicher Erfahrungsbericht dem einen oder anderen, der auch "seine" Saiten sucht, nützlich. Ohne Geschäftsinteresse, versteht sich.
Von meinem Bassbauer hatte ich den Hinweis, für meine Allroundspielerei von Orchester bis Jazz am besten die "COMPAS 180" zu wählen (es gibt noch COMPAS 360, ANIMA und GARBO; damit habe ich keine Erfahrung).

Vorweg: Das Obligato-Motto: I'm so happy, Can't stop playing möchte ich - PIRASTRO verzeihe mir - voll und ganz auf die 180 übertragen.

Das Aufziehen der Saiten ist allerdings ein kleines Geduldspiel, in Ermangelung einer Schlaufe oder Kugel am Saitenhalterende. Obwohl die Idee, die Saite sich quasi selbst festquetschen zu lassen an sich genial ist, und wohl den direktesten Kontakt Saitenhalter zu Saitenende ergibt. Ähnliches passiert oben am Wirbel. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Zwirbelei, falls nachlässig gemacht, zu der von einigen Forumsteilnehmern beklagten mangelhaften "Stimmhaltigkeit" beitragen könnte.

Meinerseits hatte ich bei den 180ern die schnellste Stimmkonstanz von allen bisher aufgezogenen Saiten. In 2-3 Tagen waren die Saiten konstant, und hielten darauffolgend ein Orchesterkonzert im Freien bei ca. 28° C brav durch, sowie eine Bigbandsache "mit Schmackes" einige Tage drauf.

Klang in arco und pizz von Anfang an laut (bes. G und D, weniger auf den unteren Saiten) und vor allem nicht kratzig wie bei neuen Darm, sondern elegant und edel. O.k.,o.k. iss subjektiv. Weder "stahlig" noch "darmig", sondern eben anders. Guter Sustain.
Das Spielgefühl ist angenehm, fast weich. Den Steg konnte ich so lassen wie er war; lediglich beim groben Anreissen der E-Saite wird das Griffbrett berührt.
Flageoletts kommen prompt.
Trouble gabs bei der Verstärkung: Da gefiel mir der Klang anfangs garnicht. Bis mir ein Licht aufging: Meine 2 Piezos in den Stegausschnitten standen ja jetzt wohl unter geringerem Basis-Druck (wegen der schwächeren Saitenspannung) als bei den vorherigen Stahlsaiten. Also die Einschnitte etwas mit Papier ausgefüttert, und der Minibrut neu ausgeregelt. Ideal ists noch nicht, aber vielleicht eignen sich anders positionierte Pickups besser.
Meinen Bigbandleuten fiel kein Unterschied auf, was aber nicht viel heisst.

Alles in allem: Ich finde die 180er für meine Zwecke, auf meinem Bass, sehr überzeugend. Hoffentlich habe ich noch lange Spass an ihnen!

dave2
philipp Profilseite von , 04.09.2004, 10:49:42
was sind denn das überhaupt für saiten? so vonner machart her? was ham die zb fürn duchmesser und was für ne saitenlage brauchen die teile?
ausserdem würde mich ja ma sehr interessieren wie ich mir das mit dem "festquetschen" vorzustellen habe :) kann mir irgendwie nicht vorstellen dass das nen gescheites prinzip is....
ausserdem möchte ich mal als anfänger ganz generell sagen das solche erfahrungsberichte sehr sehr sehr nützlich und hilfreich sind, sollten ruhig mal nen paar mehr leute schreiben!
dave2 Profilseite von , 05.09.2004, 11:03:42
Vorab nochmal: "VELVET" ist ein Firmenname, es gibt also nicht "DIE" Velvet, so wie es nicht "die Pirastro" ist, wenn man die Obligato meint.
Ich kann mich nur auf die aktuell ausgelieferte "COMPAS 180" beziehen.

Woraus der Saitenkern besteht, ist wohl Betriebsgeheimnis. Irgendwas "organisches". Aber Plastik ist ja auch organisch.
Die Bespinnung ist ein nicht schwärzendes Metall.

Die Endfixierungen, ohne Kugel etc., halten bombenfest. Es sind ja im Prinzip Knoten, die unter Zugerhöhung durch gegenseitige Reibung immer fester werden.

Die Saiten sind erheblich dünner als "echte" Darm, z.B. Eudoxa, und fast dünner als viele Stahlsaiten. Wegen der geringen Spannung schneiden sie aber nicht in die Finger ein und greifen sich äusserst angenehm.

Sie haben dieser geringen Spannung wegen eine grössere Amplitude; das könnte bei ohnehin tiefer Saitenlage (Jazzbass) einen höheren Steg erfordern. Bei meinem Bass habe ich nichts verändert. Im ff schlägt die E-Saite gelegentlich auf dem Griffbrett an.

Ich bin nach wie vor von den Saiten begeistert. Aber sie kosten, als Schweizer Wertarbeit...

dave2
Tilman Profilseite von , 08.09.2004, 19:19:37
Hallo,

ich habe jetzt erfahren, dass es von den neueren Compas 180 zwei Sorten gibt:
1.) 27kg Saitenspannung fuer Orchesterstimmung, rotes Textil oben
2.) SUIT-Version, 24kg Saitenspannung fuer Orchester- oder Solostimmung, schwarzes Textil oben
Allerdings habe ich noch nicht herausbkommen, ob man nach Belieben zwischen Orchester und Solo hin- und herstimmen kann. Die Obligato reagieren ja z.B. ziemlich schlecht auf Wiederaufziehen, wenngleich das auch ein wenig anders ist, als einmal aufziehen und dann immer mal umstimmen.
Ich habe mir jetzt mal einen Satz Compas 180 SUIT bestellt und bin schon sehr gespannt.
Tilman
Neuester Beitrag dave2 Profilseite von , 13.09.2004, 10:32:13
Hallo Tilman,

ich habe die "schwarzen" SUIT, und bin - jetzt auch nach einer Orchesterwoche - nach wie vor begeistert.

alles Gute, dave2
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