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Basssolo warum und wieso (nicht)?

> oberen 5 Saiten vom 6 Saiter auf 5Saiter?

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Zugeordnete Kategorien: Jazz

tubass Profilseite von tubass, 12.12.2007, 03:56:37
Basssolo warum und wieso (nicht)?
Basssolo muss (nicht) sein
Basssolo kann (nicht) sein
Basssolo darf (nicht) sein

Brauchen wir Bassisten Basssoli?
Brauchen unsere Mitmusiker Bassoli?
Braucht die Menschheit Basssoli?

Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen, Erwartungen und Ernüchterungen!
maddin Profilseite von maddin, 12.12.2007, 07:08:19

Was schon mal toll wäre, egal welches Instrument, das wären "schönere Soli"...mehr im Kontext, das "Main Theme" erweitern! Kein Frickelnatzkram....

bigintelligence Profilseite von bigintelligence, 12.12.2007, 09:22:51

Sehe ich auch so, nicht nur immer schneller, höher, schräger!

mingorius Profilseite von , 12.12.2007, 10:48:09
Ich bin auch ein Mitglied der Basszunft, aber ich denke, dass ein die Welt 99% der Basssolos, die tagtäglich gespielt werden, nicht braucht! Der Bass ist meiner Meinung nach ein Begleitinstrument und klingt im solistischen Kontext eigentlich nur gut, wenn er da aussergewöhnlich gut gespielt wird. Natürlich will ich damit nicht sagen, dass man das Solospiel nicht üben sollte - ich tue verbringe sehr viel Zeit damit, aber man muss nicht bei jeder Gelegenheit versuchen, mit nem Solo zu zeigen, was man alles für Tricks gelernt hat nur um am Ende den Song in ein dramaturgisches Tief zu reiten!!! Lieber "virtuos" begleiten, da haben alle mehr davon...;-)
mingorius Profilseite von , 12.12.2007, 10:49:23
sorry für die vielen schreibfehler, ich hab mir heut noch keinen kaffee gemacht...
willo Profilseite von willo, 12.12.2007, 11:23:50

Hängt natürlich davon ab , was man denn so unter nem Solo versteht und welche Rolle das im jeweiligen Musikstil spielt.. Spielt nur ein Instrument allein oder setzt nur ein Musiker aus? Wird das auswendig gespielt oder improvisiert? Ab wann ist ein Zwischenspiel ein Solo? Und was würdet ihr als Motivation des Solierens darstellen? - Profielierung und Präsentation der Instrumentbeherrschung?  Etwa um zu zeigen , wie toll das Instrument klingt? Oder als "Stilmittel" (dehnbarer Begriff) ?  Mehr fällt mir jetzt auf die Schnelle jedenfalls nicht ein.

Da hat man schonmal Mitmusiker und mehrere Instrumente und dann will man wieder alleine spielen!  Die Soliersucht ist ja auch unter den Elektrobassisten stark verbreitet: 7-Saiter mit gar nicht mehr so rein bassigem Tonumfang gibt es meinem Kentnisstand nach ja nur , um besser solieren zu können. Aber die Witze über Basssoli kommen ja wohl nicht von ungefähr , also machen sich wohl viele viel Mühe für nichts.

Dusan Profilseite von , 12.12.2007, 11:26:53

Ein Basssolo muss nicht unbedingt virtuos sein, und mit irgendwelchen Tricks sollte es auch nichts zu tun haben. Es sollte einfach gute Musik sein. Ein Charlie Haden-Solo ist in seiner Einfachheit x mal interessanter als das Gewichse eines Patitucci. Übrigens gibt es hierzu bereits einen Thread.

http://www.geba-online.de/forum.php?action=vi ... amp;search=&search_kat_id=

Bassist14 Profilseite von Bassist14, 12.12.2007, 11:59:21

über patitucci kann man ja geteilter meinung sein, aber mir persönlich sagen 5 töne von charlie haden meist mehr als xmillionen 32tel von z.b.  brian bromberg

Neuester Beitrag Ceperito Profilseite von Ceperito, 17.12.2007, 08:19:03

"(...)aber mir sagen 5 Töne von Charlie Haden meist mehr(...)" - mir auch! Mit einem KB kann man genau so schöne Solis machen, wie mit einer Trompete, einem Saxofon, etc. Gerade bei schnellen Nummern scheint aber das KB-Solo unattraktiv, warum? Es fehlt der Bass. Wie gelungen ein KB der einzige Solist der Gruppe sein kann, hat u.a. Ray Brown auf dem Album "Ray Brown´s new Two Bass Hits" gezeigt. Dabei bedient er sich genau dieses Arrangements, er läßt sich seine Soli vom KB (ich glaube Christian McBride) begleiten. Im Jazz-Kontext ist es live eine alte Unsitte, wenig bzw garnichts während des Bass-Solos zu spielen. Das Solo würde immer gewinnen, wenn Pianist oder Gitarrist oder selbst der Saxofonist leise den (Walking-)Basspart während des Solos übernehmen würden. L.G. Jan

Marcel Profilseite von Marcel, 12.12.2007, 12:59:37
Muss nicht, kann aber und muss gedurft werden ;-)

Aber mal im Ernst, über eine Jazzballade kann das Basssolo durchaus auch für das Publikum der Höhepunkt des Abends werden, während es über eine Uptime-BeBop-Nummer in der Regel nur nervt oder unverständlich oder nichtssagend ist, gerne auch alles zusammen. Andererseits verstehe ich nicht, warum der Bass so wenig solistisch eingesetzt wird, denn wenn man jemanden hat, der das Instrument bedienen kann, kann das sehr schön klingen jenseits des typischen Changes-Ausspielen und Licks-Abdrücken. Dafür ist der Bass sowieso nicht wirklich geeignet, das können Bläser und Pianisten einfach besser, man muss sich halt was einfallen lassen.
FrankS. Profilseite von FrankS., 12.12.2007, 20:23:38

Mal abgesehen davon, ob nun eine Basssolo virtuos gefrickelt  oder einfach mit schönen melodischen Phrasen gespielt wird. Ich finde ein Bassolo bildet immer einen wunderbaren dynamischen Kontrast zu den anderen Solisten, da es ja in der Regel leise vorgetragen wird. Wenn auch noch ein dankbares (oder gutmütiges) Jazzpublikum anwesend ist, dann geht meistens auch der Geräschpegel im Raum zurück und es entsteht diese wunderbare angespannte  Atmophäre. Bei skalenverliebten Höher-Schneller-Weiter-Bläsern kommt diese spezielle Atmoshäre nur selten auf. Bei all den Phrasen und Skalen wird eh meist Dynamik und Melodie komplett vergessen.

 

 

tubass Profilseite von tubass, 13.12.2007, 00:01:58

"ich finde ein Bassolo bildet immer einen wunderbaren dynamischen Kontrast zu den anderen Solisten, da es ja in der Regel leise vorgetragen wird. Wenn auch noch ein dankbares (oder gutmütiges) Jazzpublikum anwesend ist, dann geht meistens auch der Geräuschpegel im Raum zurück und es ensteht diese wunderbare spannungsvolle Atmosphäre."

Ich finde Deine Beschreibung der positiven Wirkungen eines gelungenen Basssolos auf alle Partizipierenden so treffend, dass ich sie hier gleich nochmal wiederholt habe. Aber lass uns unangespannt, sprich locker im geeigneten Moment  solistisch loslegen, und wenn in vielen Spielsituationen  der geeignete Moment gar nicht kommt, sind wir trotzdem zufrieden, weil wir die ganze Zeit einen geilen Bass "unterlegt" haben... d`accord?

bassatuba Profilseite von bassatuba, 12.12.2007, 20:53:38

Ich spreche hier nur für Basssoli in unserer Swing-Formation...
Wir spielen in verschiedenene Zusammensetztungen vom Trio (p, d, b) bis bis zum 8tet (inkl. g, 2 saxes, viol und voice) und ich bin überzeugt, dass es für Basssoli sehr auf die Grösse der Band ankommt. 
Im 8tet spiele ich gelegentlich eine Einleitung und anschliessen bin ich Teil des Fundaments der Band und ohne Solo. Im Trio und im Quartett/ Quintett hingegen spiel ich einige wenige Soli und wenn's manchmal auch nur ein wenig abgewandeltes Thema ist um den Solisten zurückzuholen. 
Zu unsern Stücken, so scheint mir,  passen keine komlizierte Basssoli.

tubass Profilseite von tubass, 13.12.2007, 00:19:15

Hoi Peter!

"und wenn`s manchmal auch nur ein wenig abgewandeltes Thema ist um den Solisten zurückzuholen"

Den sich in seinem Solo verrirrt habenden Solisten im Basssolo zurückzuholen - Das ist wahre Basssolokunst!   Alle Achtung!

(mir wird gerade bewusst, wie oft ich das schon  selber  praktiziert habe, jetzt wo Du`s sagst...)

Harami Profilseite von Harami, 13.12.2007, 10:51:19

Nur so nebenbei meine Erfahrungen bei einem kleinen Workshop vor 2 Wochen: 1. Bassolo (das ich wollte): wilde Zeichen gegeben, trotzdem setzt die geballte Sax-Mafia ein und spielt das Thema.  2.Bassolo (mit Zeichen angekündigt und auch anscheinend "akzeptiert") : gut angefangen, nach ca. 2/3 des Chorus von der (unerfahrenen) Pianistin mit eigenem Solo zugemüllt. 3. Solo: ungefähr bis zur Mitte des 2. Chorus gekommen, dann blökt ein Saxofonist, der nicht mitgedacht/mitgezählt hat, mit eigenem Zeugs dazwischen.

Ja - die Wertschätzung des Bassisten... Ich hoffe und glaube nicht, dass das irendwas mit der Qualität meiner Soli zu tun hatte - eher schon, dass die Bereitschaft auf etwas andere, leise Klänge manchmal gering ist. Man hat´s schon schwer... ;-)

Ebbe Profilseite von , 17.12.2007, 01:13:42
Also ich kann eigendlich kein Solo, bei mir klatscht nie jemand, ich glaube die merken nicht mal wenn mein Solo fertig ist. Nun habe ich beim Stöbern diesen Soloschieber gefunden. www.chords-online.de/shop/index.php?sid=76be4 ... nid=15f4739819a199857.97019217 Ich gehöre der Generationa an die tatsächlich noch gelernt hat mit Rechenschieber Konstruktionsberechnungen anzustellen,ich habe damals Spritzgussformen für Gehäuse von Taschenrechnern konstruiert. Da besagte Generation der ich angehöre mittlerweile Schwierigkeiten hat Skalen auswendig zu lernen, könnte ich mir vorstellen mit diesem Teil arbeiten zu können. Ob ich mir das Teil für 7€ zulege ist nicht meine Frage, sondern eher ob das sinvoll sein kann. Ich stelle mir vor, dass ich den Schieber mit aufs Notenpult zu den Changes stelle, werde auch mit neuer Brille und Notenpultleuchte für gute optische Verhältnisse sorgen Gruss Ebbe
tubass Profilseite von tubass, 17.12.2007, 05:44:01

He Ebbe, eine Flut von neuen Solohilfsmitteln bietest Du ja da an! Dieser Schieber befreit von der Suche nach den richtigen Tönen, und die von Dir propagierte Ergänzung desselben mit  Brille und Pultleuchte ermöglicht endlich die nötige Kombination von Weitblick und Erleuchtung, um an die Schaburetten ranzukommen!

PS. Momentan hab ich zwar keinen Bedarf, aber sobald ich die Lampe an habe, werde ich berichten..

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