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Werbung für Kontrabassunterricht

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Zugeordnete Kategorien: Unterricht & Didaktik

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 07.12.2007, 11:46:01
Werbung für Kontrabassunterricht

Hallo verehrte Kolleginnen und Kollegen,

ich bin auf der Suche nach Werbemaßnahmen für den Kontrabassunterricht.

Im nächsten Jahr starte ich an einer Musikschule, die bisher eine der wohl größten Bildungslücken, nämlich kein Kontrabassunterrichtsangebot hatte. Wenn ihr noch Tipps und Tricks zur SchülerInnen-Werbung auf Lager habt, die womöglich noch subtiler sind als Zeitungsannoncen, "Konzerte-um-auf-den-Geschmack-zu-kommen" (ich hoffe, das ist kein Widerspruch in sich...), in Schulen gehen, Flyer (oder den neuen Aufkleber...) verteilen etc., dann wäre ich daran sehr interessiert!

Ich freue mich auf eure Beiträge!

Ste-Fan

bassknecht Profilseite von bassknecht, 07.12.2007, 13:30:32

Hallo
............. größten Bildungslücken, nämlich kein Kontrabassunterrichtsangebot...............
Das mag vielleicht Deine Ansicht sein, ich (als Kontrabasslehrer) würde diese Botschaft aber nicht verbreiten.

Wenn ein überregional anerkannter Musikpädagoge (zB Prof Bastian), eine Grosse Vereinigung von Lehrern oder ein Bildungspolitiker diese Botschaft verträte, wäre das etwas anderes, da könnte man sich dranhängen, aber Dir alleine wird man nur allzu leicht ein persönliches Interesse unterstellen. Letztendlich ist es auch so, Du hast ein materielles Interesse, es geht Dir um regelmässige und kalkulierbare Einkünfte, soziale Absicherung usw, sonst würdest Du nicht an eine Musikschule gehen. Deine Adressaten, nicht einmal die Musikschulleitung sollten den Eindruck bekommen Du wärest wer weis wie wild darauf missionarisch in Sachen KB tätig zu werden. Du hast eine tolle und hochqualifizierte musikpädagogische Dienstleistung anzubieten, oder? Das wird schon so sein, dann gib den Leuten die Chance selbst herauszufinden, dass KB erstens toll und exclusiv ist und zweitens Du das Instrument schmerzfrei vermitteln kannst.
Werbung in direkter Form würde ich daher nur sehr wohldosiert machen, eher alles sehr subtil, der Kontrabass sollte ganz selbstverständlich auf der Bühne des allgemeinen Interesses auftauchen, - auf einmal spielt da einer im örtlichen Zupf- oder Akkordeonorchester mit und der lokale Käseblattschreiber bemerkt, dass der ganze Verein urplötzlich nach Orchester klingt. Anderer Trick (habe ich selbst schon erprobt), ein Bassist hat sich in der VHS verlaufen und sucht das Ensemble von Manni X, landet aber beim VHS Gitarrenkurs geleitet von Manni Y. „Wie, da habe ich mich im Wochentag vertan, aber wo ich schon mal hier bin und die Omma geschleppt habe, kann ich doch mal bis zur Pause mitspielen, habt ihr Noten oder sind es mehr als drei Akkorde?“. Auch hier wird den eifrigen Beteiligten sofort das Licht aufgehen und es spricht sich herum, dass dass ganz toll geklungen hat und jemand am Ort ist der das kann.

Erfahrungsgemäss ist soetwas viel effektiver als wenn Du in der Musikschule ein mittelmässiges Bottesini h Moll Konzert mit dem Schulleiter am Klavier ablässt. Soliererei macht die Leute eher unsicher wenn etwas ganz schwierig aussieht und dennoch nur sehr bemüht klingt

Wenn alle nötigen Vorraussetzungen gegeben sind, ist es natürlich gut sich im Musikunterricht der allgemeinbildenden Schulen blicken zu lassen.Würde ich aber nur in Verbindung mit Instrumentenkunde im regulären Schulunterricht (längerfristige Absprache mit Lehrer treffen) machen. Optimal in einer Reihe von Instrumentenvorstellungen (zwei drei Instrumente im Wochenabstand und Du in der Mitte, Kollegensolidarität?). Hier sollte man vor den Kollegen den Hintergedanken durchaus offen ansprechen, aber auch andere positive Effekte herausstellen.  Es handelt sich also offiziell um eine Instrumentenkundeveranstaltung, nicht um eine Werbeaktion, dass dabei Interesse geweckt werden kann nimmst Du einfach so hin. Frage ist aber, hast Du wirklich ein sinnvolles und effektives Konzept für eine solche Aktion? Du sprächest jüngeres Klientel an, hast Du das drauf? Kannst Du Kinderkontrabass unterrichten? Ist die Musikschule willens und in der Lage das mit Anschaffung von genügend kleinen Instrumenten für Ausleihe und als Unterrichtsinstrumente in der Schule zu unterstützen? Weitere Backrezepte werde ich Dir aber nicht liefern um Deine Kreativität nicht einzuschränken. Ciao Roland  


Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 08.12.2007, 13:27:22

Hut ab vor deiner und vielen Dank für deine Auseinandersetzung mit meiner Anfrage, Roland.

Das persönliche Interesse steht bei der Sache natürlich im Vordergrund, sowohl auf meiner, als auch auf der Seite der Musikschule. Dennoch möchte ich mir da eine gewisse missionarische Tätigkeit nicht absprechen, da der Kontrabass zu lange in zu vielen Dämmerecken lag, was an diesen leidlichen Kommentaren, wie z. B. "Warum haben Sie nicht Flöte/Geige/Kamm/(...ad infinitum) gelernt?" schmerzlich immer wieder feststellbar ist. 

Aber zurück zum Thema: Die Tätigkeiten in Schulen sind am Laufen und haben wenigstens schonmal dazu beigetragen, dass die SchülerInnen "das Ding" nicht mehr für eine Gitarre halten...ich will da aber auch nicht in die o. a. Kerbe wieder einhaken ;-) Ein Tag der offenen Tür war auch schon semi-erfolgreich, da Interesse zugesagt, aber keine Anmeldung abgegeben worden war. Um so begeisterter bin ich von deiner subtilen VHS-Methode (die sogar in meinem Fall auch noch an die Musikschule angrenzt!)! Gestern hatte ich spontan bei einem Weihnachtskonzert für Kinder eine Gitarre mit dem Bass "verstärkt", was für große AUgen (und wohl auch Ohren) gesorgt hat. Das deckt sich mit deinem Vorschlag, so dass ich wohl einfach auch meine Umtriebigkeit erhöhen werde...

jlohse Profilseite von jlohse, 07.12.2007, 14:44:52
ich hätte da ein nettes Plakat anzubieten, dass sich bestimmt auch sehr gut in Musikschulräumen macht ;-) http://www.christopher-bass.de/media/kontrabass-plakat2.jpg bzw. http://www.christopher-bass.de/kontakt.html
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 08.12.2007, 13:28:47

Allerdings!

Gefällt mir sehr gut, gibt es in der Richtung noch weitere Tipps? Diese Grifftabelle muss ich mir nochmal ansehen....

Uli Profilseite von Uli, 08.12.2007, 09:29:09

Hm- ich fage mich, ob der Kontrabass etwas ist für Leute, die da nicht von selbst drauf gekommen sind. Ich kann für mich jedenfalls sagen, daß die Lust, dieses Instrument zu spielen, nicht durch Werbung hätte erzeugt werden können, so nach dem Motto: Gehn ' mer mal in 'ne Musikschule und schaun 'mer mal, was die da so haben...

Grüße

Uli

willo Profilseite von willo, 08.12.2007, 09:47:38

Werbung ist aber sinnvoll für solche , die grundsätzlich überlegen ein Instrument zu erlernen und noch ein paar Argumente brauchen. Denen muss man dann mal zeigen , was man mit nem Kontrabass alles machen kann. Zudem kannste vielleicht noch ein paar von anderen Instrumenten "abwerben". Einfach mal bekannt zu machen , dass es jetzt Kontrabassunterricht geben soll kann ja nicht schaden. Vielleicht gibt es ja auch Leute , die darauf warten.

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 08.12.2007, 13:30:39

"Einfach" mal bekannt machen? Darum geht es mir ja. Fällt euch dazu noch was ein?

 

Uli Profilseite von Uli, 08.12.2007, 19:45:15

Hallo willo und andere,

>Werbung ist aber sinnvoll für solche , die grundsätzlich überlegen ein Instrument zu erlernen<

Insofern habt Ihr ja recht, daß jeder Mensch anders gestrickt ist.

Ich kann nur von mir sprechen, und da ist Dein obiger Satz >>für mich, wohlgemerkt<<  ein Unding.

Ich habe mich jahrelang mit dem Gedanken getragen, die Kontrabasstuba zu erlernen- und nichts anderes. Nach zehn Jahren Kontrabasstuba kam dann erst die Neugierde auf den Kontrabass und damit die Einsicht, daß diese Neugierde ohne Lernengagement nicht zu befriedigen ist.  Und so habe ich heute viel Arbeit (und Freude) mit  Üben, Proben und Auftritten.  :-)

Grüße

Uli

StefanE Profilseite von StefanE, 08.12.2007, 17:19:42

Bis vor vier Jahren habe ich keine einzige Note gekannt; ich war mit den Kindern zum Tag der Offenen Tür der Musikschule. Und ich hatte den Vorsatz, mich nirgends zum Unterricht anzumelden. Der Lehrer für E- und Kontrabass führte gerade einem Interessierten vor, wie man so ein Ding intoniert. Er griff auf der G-Saite ein D und zupfte die leere D-Saite parallel. "Das habe ich noch nicht ganz getroffen, es ist noch eine kleine Schwebung zu hören, noch etwas korrigieren, ja, der Ton stimmt." Das machte er auch mit anderen Tönen so, und es hat mich diese Praxisanwendung der Theorien der Wellenlehre ungemein begeistert. Anschließend hat er noch eine kleine Jazzimprovisation auf dem KB gespielt, und schon war ich auf dem Weg ins Büro, meine Anmeldung auszufüllen.

So bin ich dazu gekommen. Ich denke, man muß jeden möglichen Schüler an irgendeinem Punkt treffen und ihn da abholen.

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 09.12.2007, 12:29:23

Ohohoh, da lugt doch wieder ein Werbebetätigungsfeld durch: Die Physik-Unterrichtsräume, -Hörsääle etc....wenn ich so recht nachdenke, sollte ich mich vielleicht auch an Elektriker wenden, damit die nicht immer auf ihr Oszilloskop starren müssen?

Aber auch dein Fall zeigt mir wieder: Einfach vielen Leuten den Bass näher bringen - umtriebig sein, dann werden schon welche dabei sein, die nur auf den Bass gewartet haben....

Ich selbst wollte damals Fagott lernen, aber der Kontrabass hatte keine Warteliste....

Wolf-Dieter Profilseite von , 09.12.2007, 11:20:06
Liebe Kollegen an den Musikschulen,

die aktive Werbung für das Kontrabass-Spiel ist wirklich dringend notwendig. Mein Kollege am Pult neben mir ist fast achtzig und spielt in drei Laien-Orchestern mit, weil sich keine jungen Bassisten finden. Ich selbst nähere mich der Pensionsgrenze und werde dauernd gefragt, ob ich nicht noch in diesem und jenem Orchester mitmachen will. Tut was, um junge Musiker für das interessante und vielseitige Instrument zu begeistern, damit wir alten Säcke endlich etwas kürzer treten können!
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 09.12.2007, 12:31:52

*räusper* äh...benötigt ihr noch Aushilfen?

Uli Profilseite von Uli, 10.12.2007, 16:57:42

Hallo Wolf_Dieter,

>Tut was, um junge Musiker für das interessante und vielseitige Instrument zu begeistern, damit wir alten Säcke endlich etwas kürzer treten können!<

Gebt ihnen das Buch von Patrick Süßkind zu lesen!  Wer sich darin wiederfindet- ich z.B., für den ist der KB das richtige.

Aber mal im Ernst: Für Leute, die auf dem Präsentierteller stehen wollen, ist der Bass nix. Und heute wollen viele auf den Präsentierteller.

Mein Basslehrer, um die 40, meinte mal: Um bei den Mädels aufzufallen, ist das nicht geeignet.

Gestern hatten wir Weihnachts- jazz in einer Kirche. Für mich blieb, mit dem Sousaphon hinter dem Altar zu hocken. Außer dem Trichter war nichts zu sehen.  So ist eben das Bassistenleben.  

Grüße

Uli

tubass Profilseite von tubass, 11.12.2007, 03:45:53

 

Das Sousaphon hockt hinter dem Altar:     "ausser dem Trichter war nichts zu sehen"

Bestimmt hat Dich die Gemeinde wahrgenommen (ausser Du wärst ein 5Meter 40 langer Schlangenmensch, der sich mit seinem Sousaphon symbiotisch verschlingt). Und sie werden Dich (bei vorausgesetztem guten Ansatz) gehört haben. Der Bass(sousaphon)ist belebt die Musik von unten (und von hinten), und davon lebt er. So ist es bei Bassisten eben.

Neuester Beitrag hh Profilseite von , 23.04.2008, 20:42:03
Quatsch. Bassisten kriegen immer die meisten Groupies. Das weiß doch jeder.
willo Profilseite von willo, 10.12.2007, 11:22:05

Zeitungsannoncen oder -artikel sind doch gar nicht so schlecht. Vielleicht gibt es ja auch noch irgendein Kulturblättchen oder sowas. Die Mühe, Flyern zu verteilen würde ich mir aber sparen. Die kannste nur Leuten in die Hand drücken , die schon Interesse bekundet haben , damit die noch mal alles wichtige , Adressen , Preise usw. auf einen Blick haben und in öffentlichen Gebäuden oder "Musikstätten" wie Theater , Oper ,Jazzclub , Zupforchester oder was es da alles so gibt, aushängen. Grundsätzlich solltest du mit günstigen Bedingungen , wie Leihinstrumenten, einem Instument zum Bespielen (damit die Schüler , die von weiter kommen nicht immer ihren Bass anschleppen müssen) , variablen Terminen , verhandelbaren Tarifen , Mitspielmöglichkeiten ,Ensembles usw. werben , falls solche vorhanden sind und dich die Musikschule dahingehend nicht zuweit einschränkt.

Ansonsten kann ich nur empfehlen: Da hin gehen , wo die poitentiellen Schüler sind. Frag einfach mal bei örtlichen "Musikvereinen" , "Musikformationen" , vielleicht wollten die schon immer mal Bassunterstützung oder können irgendwie Schüler vermitteln. Aufwendig aber effektiv wäre eine Zusammenarbeit mit einer Schule. Vielleicht hast du ja Kontakte und kannst mal nen Workshop , ne Arbeitsgemeinschaft oder so was machen, dich sonstwie bei musikalischen Aktivitäten zeigen oder die Schule dazu bringen dir Schüler zu vermitteln. Ziel muss sein , dass deine Sache bekannt wird und sich durch "Mundpropaganda" weiterträgt.

Und schließlich brauchste auch noch guten Kontakt zu den Eltern der Schüler , damit die auch dranbleiben und das finanziell und ggf. fahrtechnisch unterstützen. Also hin und wieder mal einladen , Schreiben aufsetzen...

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 11.12.2007, 23:15:54

Hmm, die Eltern halte ich auch für eine sehr wichtige Zielgruppe. Die Kinder können ja noch so begeistert sein - wenn die Eltern da nicht mitmachen (und bei den gängigen Vorurteilen geht das sehr schnell), dann wird das nichts. Fazit: Bei Elternabenden werben? ;-)

Joumi3 Profilseite von Joumi3, 13.04.2008, 18:21:17

Sorry, ich weiß der Tread ist von Dez 2007, ich will aber trotzdem meinen Senf loswerden...

In genau oben beschriebenen Situation bin ich grade...

Ich bin 15 und will UMBEDINGT Kb anfangen.

Die Reaktionen meiner Familie waren nicht sehr aufmunternd:

 

Meine Mutter: Das ist doch totaaaaal langweilig. Alle zwei Takte ein BUUUUUM.

Mein Vater: Neee, lern mal lieber Gitarre. Dann kannst du wenigstens andere ein bisschen musikalisch unterhalten.

Mein Opa: Kontrabass ist doch viel zu groß, das kannst du nicht halten.

Meine Oma: Du bist doch ein Mädchen!!!

Meine Oma: Was'n das??

 

 

Toll! Jetzt steh ich blöd da...

Soooooviel Geld, dass ich mir mal so locker ein KB kaufe und dann auch noch Unterricht bezahle, hab ich nicht.

Und auf finanzielle Unterstützung kann ich wohl nicht hoffen!!!

 

Ich persönlich glaube, dass, wenn meine Eltern mehr über Kontrabass wüssten, sie sich auch ein bisschen dafür begeistern könnten...

Wär schon toll...

 

max Profilseite von max, 13.04.2008, 20:37:05

Hallo Joumi,

Für Deine Mutter: http://youtube.com/watch?v=hxaXPm5FMjs&feature=related , http://youtube.com/watch?v=aFl-o_UEG6M&feature=related

Für Deine Oma: http://youtube.com/watch?v=kIh4M7sg9AE ,

Für Deinen Vater: http://youtube.com/watch?v=KZW5ZwL0pKU

und für Deinen Opa finden wir auch noch was.

 

max Profilseite von max, 13.04.2008, 21:01:53
Joumi3 Profilseite von Joumi3, 13.04.2008, 21:22:40

Hey Danke!!!!

also zumindest meine Mama war begeistert  :)

naja.... ich spiele sowieso bald Kb. Ob ich nun finanziell unterstützt werde oder nicht. Ich krieg das geld schon zusammen...

Außerdem sind meine Eltern ja auch nicht soooooooooo unnachgibig...

max Profilseite von max, 13.04.2008, 22:10:45

Super- ich wünschte, mein Sohn wäre so drauf wie Du. Ich musste übrigens auch erst Geige lernen- freu Dich auf den Kb, für mich war es eine Erfüllung!

Viel Glück,

max

5string Profilseite von 5string, 14.04.2008, 12:30:58

@Joum3

Du bist genau auf dem richtigen Weg. Bleibe standhaft und setzt Dich durch, wenn es Dir wirklich ernst ist. Genau so hat mein Sohn damals angefangen. Allerdings war er da erst 3 (!) Jahre alt. Heute ist er 29 und seit mehr als 10 Jahren ein erfolgreicher Profi-Schlagzeuger. Schau mal unter  www.specki-td.com wenn es Dich interessiert.

Christine Knobel Profilseite von , 16.04.2008, 09:14:47
Warum versuchst Du nicht, Dir erst aml einen KB zu leihen?
Das müßte doch möglich sein.
mfg Christine
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 16.04.2008, 09:25:32
nagybögö Profilseite von , 16.04.2008, 22:25:16
Hallo Joumi,

mit der Einstellung wird das bestimmt was! Ich habe meinen ersten Bass über die Schule ausleihen können - da stand ein Bass in irgend einer Ecke und wartete nur darauf gespielt zu werden. Ich bekam das Instrument ohne Leihgebühr und habe dann später sogar mal bei einer Schulaufführung mitgespielt. Vielleicht hast Du Glück und findest etwas ähnliches. Für den Anfang ist ein Leihinstrument wirklich zu empfehlen. Wenn Du Dich nach einer Weile etwas besser auskennst, kannst Du viel gezielter auf Instrumentensuche gehen (und unbedingt einen Fachmann, Basslehrer oder so um Rat fragen. Ich spiele jetzt 20 Jahre Bass und es macht immer noch grossen Spass!
willo Profilseite von willo, 20.12.2007, 17:43:52

Ich kann auch noch was bezüglich Zusammenarbeit mit Schulen empfehlen: An meiner ehemaligen Schule gab es von der städtischen Musikschule aus "dezentralen" Unterricht. Sowas hat natürlich den Vorteil , dass einerseits die Schüler einfach nach der Schule dableiben können uns sich ne Extra-Anfahrt sparen und du andererseits , da die Schule das Angebot ja dann auch kundtut , in aller Munde bist und sich das auch über die Schule hinweg rumsprechen kann. Allerdings musst du dann immer einen Bass mitbringen oder einen in der Schule haben.

5string Profilseite von 5string, 14.04.2008, 12:23:58

Ich habe erst seit 4 Monaten einen Kontrabass. Als "brauchbarer" E-Bassist, dachte ich erst, ich könnte KB selbst lernen. Ich musste aber nach einigen Wochen einsehen, dass ein E-Bass eine Gitarre ist, ein KB aber eine Geige.

Dann war ich bei einem Konzert in einer Musikkneipe, das von den jungen Lehrern einer privaten Musikschule gespielt wurde. Nichts verkopftes, kein Musikschul-Vorspiel-Abend, sondern einfach Musik, die jeder gerne hört. Die haben keine direkte Werbung für die Sc hule gemacht, sondern einfach nur gezeigt, dass es tierisch Spass macht, Musik zu machen. Noch am gleichen Abend habe ich mich bei dem Kontrabass-Lehrer - der übrigens mein Sohn sein könnte - zum Probe-Unterricht angemeldet. Seit 6 Wochen bin ich jetzt sein gelehriger Schüler, habe richtig Spass dabei und gehe mit Riesenschritten vorwärts. Alleine hätte ich das nie geschafft! Die Unterrichtsgebühr ist bestens angelegt.

Fazit: Wenn Du Werbung für Deine Musikschule machen willst, dann spare Dir das Geld für Anzeigen und Flyer. Gehe lieber immer wieder da hin, wo potentielle Kunden sind und zeige ihnen, wie schön es ist, ein Instrument zu beherrschen. Erwähne nebenbei, dass er dieses Instrument bei Dir erlernen kann.

 

Joumi3 Profilseite von Joumi3, 17.04.2008, 23:09:20

Ich kann einen Bass über meine Schule ausleihen (hab mich erkundigt!). Wir haben da 2 Ungebrauchte rumstehen. Ich würde sie sogar ziemlich billig bekommen, Vorraussetzung wäre nur, dass ich festen Unterricht nachweisen kann...

Da läge dann wohl auch das Problem:

Soviel Geld habe ich nicht!!!

Ich bin wie bereits gesagt 15 und habe auch etwa soviel Geld wie eine 15Jährige. Meine Eltern wollen mich finanziell nicht unterstützen, bevor sie sich nicht 100% wissen, ob ich das auch durchziehe... (bei Blockflöte hab ich total versagt :) und Geige würde ich ja auch gerne ganz aufhören...das ist einfach zu viel hohes Gequitsche...)

Der Unterricht hier in der Nähe ist nicht gerade billig...

Außerdem würde mir ein Bass ohne Unterricht höchstwahrscheinlich herzlich wenig bringen...

bassknecht Profilseite von bassknecht, 18.04.2008, 01:24:47

Hallo Joumi, das klingt nach eine echten Pattsituation. Regelmässiger Kontrabassunterricht sollte auf Dich, Deine Möglichkeiten und Wünsche eingehen und zielorientiert sein, dass kann nur jemand machen der spielen kann und zusäzlich Unterrichten ähnlich einem  Handwerk gelernt hat, zwei ziemlich hochqualifizierte Eigenschaften die eine Person in sich vereinen sollte. Daher ist Unterricht nicht für das Taschengeld einer 15 jährigen zu bekommen und schon gar nicht umsonst. Ohne Sponsoring ist da sicher nichts zu machen.

Hast  Du mal einen Kontrabass ausprobiert, woher stammt Dein Interesse? Ich denke dass ist ganz wichtig, denn nur so kann man für sich herausfinden was man bereit ist zu investieren um Bass zu lernen. Dich stört das hohe Quietschen von Geigen,  als Geigerin die kurz vor dem Ausstieg steht weisst Du, das Quietschen hat hauptsächlich etwas mit dem Menschen zu tun der die Geige bedient. Die Tatsache dass ein Kontrabass mit seinen Leersaiten relativ tiefe Töne produziert ist keine Garantie für einen grundsätzlich warmen und nervenschonenden Klang beim Üben. Auch Kontrabässe können sehr hässlich klingen und das Problem  mit der Intonation hast Du genau wie bei jedem anderen Streichinstrument, in der Anfangsphase ist das so und wie lange so eine Phase dauert kann sehr unterschiedlich sein. Ich will sagen, Kontrabass erfordert wie jedes andere Instrument einen dicken Nerv und starken Durchhaltewillen.  Ich  glaube Kontrabass ist nicht  einfacher oder  klanglich "schmerzfreier" zu lernen als Geige oder Blockflöte nur eben anders. Dass Deine Eltern Durchhaltevemögen  von Dir erwarten kann ich verstehen, andererseits gibt es für sie niemals eine 100% ige Garantie dafür dass Du es durchziehst. Überhaupt, was meinen Deine Eltern mit "Durchziehen" , bis wohin denn durchziehen? Danach würde ich sie nochmal fragen, wenn sie das so sagen, sind sie vielleicht einfach immer noch sauer weil Du die Blockflöte geschmissen hast. Eigentlich  könnten sie das ja sagen, dann wüsstest Du besser wie Deine Chancen sind und wie lange es vielleicht noch dauert mit der Enttäuschung Deiner Eltern. Bei meinen Eltern damals hat es immer besänftigend gewirkt, wenn sie gesehen haben dass ich mich ganz selbständig und ernsthaft um etwas gekümmert habe. Schildere  dem Lehrer der für das Verleihen des Basses zuständig ist Deine Situation. Wenn er OK ist und  kapiert hat was los ist, sollte er Dir den Bass durchaus für 4 Wochen mal ausleihen um folgende Kette auszulösen 1. Jourmi kommt mit Bass Zuhause angeschleppt, stimmt zwei Tage lang und spielt  dann 2 Wochen lang deutlich erkennbare  Rhythmen auf Leersaiten gezupt und gestrichen (nicht nervtötend), zieht sich öfter die Youtube Kontrabassvideos rein 2. Eltern bekommen mit dass da etwas kontinuierlich im Gange ist  und fangen an nachzudenken  3. Weil zu befürchten ist, dass der Bass abgegeben werden muss weil kein Untericht, kann man die Entscheidung nicht auf die lange Bank schieben auch wollen sie das zarte Flämmchen "Musikmachen" nähren 4. Lehrersuche, Sponsoring  5. Bassausleihe auf längere Sicht legitimiert 6. die Sache läuft. Das wäre meine Vorgehensweise und ich bin sicher bei mir hätte das damals sehr wahrscheinlich so  geklappt. Ciao Roland

max Profilseite von max, 18.04.2008, 15:34:02

 Um sicher sein zu können, ob Du "das durchziehst" müssten Dir Deine Eltern doch erst mal eine Chance geben, oder? Da finde ich die Idee von bassknecht (Roland) schon pfiffig.

Was das "Gequietsche" der Geige angeht hat er übrigens auch recht- es sei denn, Du meintest das so, wie ich es damals empfunden habe. Habe 5 Jahre lustlos Geige gelernt und es immerhin in die erste Geige des Schulorchesters geschafft, kann also sooo übel nicht gewesen sein- trotzdem hat mich der Klang meines Instrumentes einfach nicht zufriedengestellt. Da saß ich dann mit meiner Geige vorne und piepste rum- und bekam regelmäßig einen Ganzkörperschauer, wenn von hinten die Bässe einsetzten- BROOOOOOOM!

Als dann nach ewigem Gequengel der KB- Unterricht anfing, störte mich das anfängliche Kratzen und Keuchen überhaupt nicht- ich wusste ja, wenn ich mich anstrenge und dabei bleibe, erreiche ich irgendwann besagtes BROOOOOOOOM! Außerdem fand ich es von Anfang an wunderbar, mein Instrument beim Spielen im Arm zu haben, statt dass es so komisch vom Hals absteht.

Wenn es Dir so geht, ist Kb exakt das richtige für Dich. Das Klavier würde ich übrigens auf jeden Fall (UMBEDINGT) beibehalten. Ich habe meinen Klavierunterricht nach 3 Jahren geschmissen- und DAS bereue ich zutiefst.

haltma Profilseite von haltma, 18.04.2008, 21:20:09

 Wie wär's, wenn du in nächster Zeit mal richtig viel (und v.a. laut und falsch in Anwesenheit deiner Eltern) auf der Geige übst? Dann hören sie zum einen, dass du auch was durchziehen kannst, dass es sich zum andern schrecklich anhört. Zur rechten Zeit dann das Angebot auf den Tisch legen: Kontrabass- mit Geigenunterricht tauschen, Lust und schöne Töne gewinnen, alle zufrieden. Und geh doch schon mal los, um dich nach UNterricht zu erkundigen, Ein fertiger Plan auf dem Tisch überzeugt sicher mehr als bloße Absicht! Viel Glück!

max Profilseite von max, 19.04.2008, 12:33:34

 Na, ich weiß nicht recht... das grenzt ja an Erpressung, zumindest die "laut und falsch"- Komponente. Das kommt bei Eltern selten gut an (ich spreche da aus Erfahrung, sowohl als Sohn als auch als Papa). Könnte auch nach hinten losgehen ("meine Güte, wenn das Kind trotz Üben so klingt, sollte sie es vielleicht lieber mit Stricken probieren..."). Vielleicht solltest Du es doch erst mal mit der bassknecht- Methode versuchen...

nagybögö Profilseite von , 19.04.2008, 16:09:00
Hallo Joumi,

noch ein Tipp von mir. Meine Eltern wollten mir nach ein paar Jahren Klavierunterricht den Bassunterricht nicht bezahlen. Wir hatten nicht so viel Geld, ich dafür ein paar Geschwister - da sollte es für alle "fair" zugehen (sprich: keine Sonderbehandlung für mich).
Wir haben einen Kompromiss gemacht. Ich habe einen Teil selbst bezahlt und habe angefangen zu jobben. Mit 15 kann man ja schon z.B. Baby sitten, Zeitungen austragen usw.
Das war ein klares Signal: er meint es ernst!
Auf der Geige rumkratzen würde ich nicht machen - das kann nach hinten los gehen.

Manchmal muss man etwas Geduld mit seinen Eltern haben ...
Viele Grüsse und lass Dir den Mut nicht nehmen!
denisdn Profilseite von denisdn, 19.04.2008, 10:06:19

Du solltest Dich mit Deinen Eltern einfach mal vor den Rechner setzen und dann mal schön zusammen gemütlich ein bisschen nach berühmten Bassisten und deren Biographien googeln. Da wären zum Beispiel: Paul Chambers, Charlie Mingus und aus der elektrischen Fraktion Jaco Pastorius. Oder bestell Ihnen doch einfach bei Amazon mal ein paar Bücher über andere Jazzgrößen. Charlie Parker oder Chet Baker sind hier erwähnenswert. Danach wirst Du wirklich überrascht sein, wie sich die Einstellung Deiner Eltern ändern wird.

max Profilseite von max, 19.04.2008, 12:24:05

 Vorausgesetzt, die Eltern mögen Jazz- bei den meinigen wäre ich auf diesem Wege nicht weit gekommen. Es gibt aber auch grandiose Einspielungen klassischer Kontrabasskonzerte z.B. von Dittersdorf, Bottesini etc. Da bin ich allerdings kein Fachmann (weiß noch nicht mal, ob ich die Namen richtig geschrieben habe...), vielleicht  kann ja mal ein Kollege aus der Klassikfraktion hier ein paar Tips geben.

Joumi3 Profilseite von Joumi3, 19.04.2008, 17:43:20

 

Wow! Hier hagelt es ja Vorschläge... zudem noch sehr brauchbare! Da komm ich ja gar nicht mit!!!

Zu der Geige möchte ich Folgendes sagen: Es stimmt nicht, dass ich aufhören möchte, weil ich viel "rumquietsche" (danebengreifen, etc.), es ist mehr so, dass es mir einfach zu hoch ist... Ich empfinde zu hohe auch sauber gegriffene Töne einfach als nahezu unerträgliches

QUIIIIIIIIIETSCH!

Noch dazu ist dieses schreckliche Quietsch direkt am Ohr...

Ich habe keinen Geigenunterricht mehr (und damit kann ich leider auch keinen Geigenunterricht gegen Kontrabassunterricht eintauschen). Ich habe aufgehört als ich keinen Spaß mehr an der ewigen Diskussion mit meiner Lehrerin hatte.

Sie wollte, dass ich möglichst laut spiele. Sie hielt meine Methode (Möglichst-leise-spielen-dann-tut-es-nicht-so-in-den-Ohren-weh) für Schüchternheit. Jede Stunde gab es das selbe Theater:

Ich spiele nach ihrer Aufforderung 10 Töne lauter, nur, um dann doch wieder ein wunderschönes decrecendo (schreibt man das so??) hinzubekommen.

Natürlich hatte meine Lehrerin in gewisser weise recht: So leise Geigespielen hört sich auch nicht unbedingt toll an... Irgendwann hat man dann auch keine Lust mehr zu üben..

 

Zu Blockflöte sollte ich dazu sagen, dass ich damals 4 oder 5 war. Meine Mutter wollte es mir beibringen (sie spielt selbst sehr gut). Ich hatte überhaupt keine Lust auf Blockflöte. Wollte doch viel lieber ein "richtiges" Instrument spielen. Ich biss mehr auf der Flöte rum, als dass ich darauf spielte. Ich glaube meine Mama wollte, dass ich später mal Querflöte oder Klarinette spiele. Irgendwann gaben meine Mama und ich es auf. Die Flöte wurde weggepackt.

 

Klavier habe ich eigentlich nur angefangen, weil mein Bruder aufhörte und wir bis zum Ende des Jahres bereits Stunden bezahlt hatten. Mit dem Klavier habe ich mich dann sehr schnell angefreundet. Heute möchte ich es nicht mehr missen...

 

Nun zum Kontrabass:

Natürlich weiß ich, dass auch ein Kontrabass grauenhaft klingen kann. Ich habs ja selbst schon probiert ;) Intonation ist natürlich schwer und ich glaube auch nicht daran, dass ich einfach so, nach ein paar Minuten üben, spielen kann.

Ich glaube einfach nur, dass ich meine Ohren um einiges schone, wenn die schiefen Töne ein paar Lagen tiefer sind.

Was ich am Kontrabass toll finde, ist in erster Linie der Klang. Als ich zum ersten mal ein KB in der Hand hatte, hab ich nur leere Saite gestrichen und mich gefreut wie ein Schneekönig, weil es so schön tief, voll und warm geklungen hat.

Außerdem hat man beim Kontrabass nicht das Gefühl ein winziges Gerät am Hals zu haben, sondern schon irgendwie etwas Großes und Greifbares.

Zuletzt hat Kb natürlich gegenüber der Geige den genialen Vorteil, dass es nicht so verbreitet ist. Geige spielt inzwischen jeder!

 

Zu den Erwartungen meiner Eltern muss man noch sagen, dass ich das vielleicht etwas missverständlich dargestellt habe. Sie erwarten nicht, dass ich Profimusiker werde. Sie wollen bloß, dass ich mehrere Jahre gut dran bleibe und nicht nach einem Jahr erzähle, ich hab keine Lust mehr...

 

max Profilseite von max, 20.04.2008, 10:51:04

 So wie sich das liest, bist Du schon Bassistin- jetzt musst Du nur noch Bass spielen lernen.

haltma Profilseite von haltma, 20.04.2008, 23:28:59

 Da kann ich Max nur beipflichten: Da bringst du schon mal das Wesentlichste für das Instrument mit: die Lust auf dessen Klang! Vielleicht solltest du zwecks Ermunterung deinen Eltern mal Auszüge aus diesem Forum ´zeigen? Einige von uns sind schließlich schon lange dabei und keine "Kontrabass-Backfische" mehr...

Klaus Trumpf Grundetüden <Zurück zur Liste> Kontrabassunterricht in München

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