GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

Bassbauer im Saarland... <

basswechsel

> Bass im Freien

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

Zugeordnete Kategorien: Unterricht & Didaktik

latido Profilseite von latido, 06.04.2007, 15:44:17
basswechsel

hallo kollegen,

ich habe 2 bässe ,die sich in der mensur um 1cm unterscheiden und die ich beide spielen will.welche erfahrungen habt ihr gemacht,wie lange dauerte jeweils die eingewöhnungszeit.oder doch besser nur ein instrument?

Bassist14 Profilseite von Bassist14, 08.04.2007, 14:47:29

hallo latido

meine bässe unterscheiden sich um bis zu 5 cm in der mensur (und einige auch in der anzahl der saiten...), wenn ich wechsele hab ich mich nach wenigen minuten umgestellt.

das spielen auf verschiedenen bässen ist ein teil der professionellen praxis z.b. im orchesterbereich, wenn man als aushilfe kurz vor vorstellungsbeginn in ein fremdes theater kommt und dann auf einem unbekannten instrument irgendwelche probespielstellen/zu recht vergessene opern etc. zum besten geben darf, kritisch beäugt von neugierigen kollegen und bedroht von einem grimmigen mann der mit einem stock auf einen zeigt

ich kenne aber auch kollegen, die das gar nicht gern machen/mögen und immer auf dem selben bass spielen.

probier es doch einfach mal aus, wenn  du schon 2 bässe hast, was willst du dann einen unbenutzt herumstehen lassen? was hast du zu verlieren? und versuch doch mal auch bei jeder sich bietenden gelegenheit auf anderen bässen zu spielen. das erweitert deine  diesbezügliche komfortzone nur, schaden kann das nie. intonation hat ja nicht nur mit gewohnheitsmäßigem greifen, sondern auch mit hören zu tun.

 

toitoitoi

bassist14

 

ps: und berichte bitte wieder hier von deinen erfahrungen

Neuester Beitrag Kontracello Profilseite von , 09.06.2007, 11:51:53
Hallo Latido!
Der Instrumentenwechsel ist leichter, wenn das Spielgefühl nicht allzu unterschiedlich ist: Saitenabstand und Profil am Steg, Griffbrettrundung, Saitenhöhe über dem Griffbrett sowie die Kerben im Obersattel können bei verschiedenen Instrumenten durchaus einander angepasst werden. Natürlich spielen Saitenfabrikat und Saitenstärke dabei auch noch eine Rolle.
Ganz wichtig bei einem Instrumentenwechsel ist allerdings, welcher Ton beim Aufsatz des ersten Fingers kommt, wenn der Daumen am Halsfuß (das ist der Knick des Halses beim Übergang zum Korpus)fest anliegt. Das müsste in der Regel dann auf der G-Saite ein D sein. Einige Bässe haben an dieser Stelle ein Es, man spricht von D- oder Es-Mensur. Auch bei der D-Mensur gibt es von Bass zu Bass stets minimale Abweichung, so dass die Handstellung jeweils variiert. Diese Stelle ist immer sehr gewöhnungsbedürftig, sodass man sich in dieser Lage schnell "vergreift" und ständig korrigieren muss. Darauf musst Du bei Deinen Bässen besonders achten. Eine Anpassung an dieser Stelle ist kaum möglich, manchmal hilft es, den Steg etwas zu verschieben, aber dabei gibt es nur wenig Spielraum. Meistens muss dann auch der Stimmstock verschoben werden. (Geigenbauer!)
Man kann allerdings am oberen Ende des Griffbrettes eine Korrektur vornehmen, wenn der Hals zu lang ist, indem oben vom Griffbrett einige mm abgesägt werden und der Obersattel verlegt wird. Bei Celli wird das manchmal auch gemacht (ich habe das bei meinem 300 Jahre alten Cello machen müssen, weil der Hals zu lang war), wenn man auf mehreren Instrumenten ständig "zu Hause" sein muss. Die richtige Stelle zum Absägen des Griffbrettes findet man schnell, indem man ein Streichholz unter die Saite klemmt und dann durch Verschieben herausbekommt, wo sich das D auf der G-Saite optimal greifen lässt. Aber sei bitte vorsichtig damit und lass Dich dabei von einem Geigenbauer beraten. Absägen kann man schnell!
Übrigens hat ein Instrumentenwechsel auch bei gut angepassten Instrumenten durchaus immer wieder seinen Reiz, denn jedes Instrument hat seine speziellen Eigenschaften und fordert den Spieler damit ständig wieder aufs Neue heraus. Man bleibt flexibel! Außerdem passt irgendeiner Deiner Bässe ja besonders gut zu einem bestimmten Musikstil.
Wenn Du ein schweres Solo öffentlich spielen musst, ist das exakte Einspielen auf dem passenden Instrument natürlich notwendig und Du kannst nicht mehr mit Kopf oder Zahl einer Euromünze losen, welches Instrument Du gerade nimmst! (Diesen einen Satz nimm bitte nicht so ganz ernst!!!)
Vielleicht war Dir das alles schon bestens bekannt, aber der eine oder andere Leser kann ja in diesem Forum davon noch etwas profitieren.
Wenn Du weitere instrumentenkundliche Fragen hast, melde Dich doch einfach!
Mit herzlichen Cello- und Bassgrüßen Peter
bassogrosso Profilseite von bassogrosso, 08.04.2007, 18:42:08

HiLatido

EIN cm Unterschied scheint mir doch keine großes Problem darzustellen ; viel gravierender könnten bauliche Differenzen sein (D- oder ES-Mensur, Schultern...),die dann, beim Solokonzert, im "ewigen Schnee", schon die Trefferquote gefährden könnten... aber sonst: keine Panik.

Bassbauer im Saarland... <Zurück zur Liste> Bass im Freien

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 17.03.2024, 19:25:34.