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chinesische kontrabässe

> bogen ==> wartungsfragen bzw. technisches Problem

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Zugeordnete Kategorien: Kauf & Verkauf

hzuc-4710 Profilseite von hzuc-4710, 28.12.2005, 22:58:47
chinesische kontrabässe
bin anfänger, suche einen einsteiger-kb. mein lehrer hat mir den tip gegeben einen chinesischen bass zu kaufen, preis-leistung sei optimal. wer kann mir sagen wo man so einen bass bekommt? bin aus österreich, optimal wäre natürlich ein händler/anbieter aus österreich od. süddeutschland.
Bassist14 Profilseite von Bassist14, 28.12.2005, 23:03:36
hallo hzuc-4710

wenn dein lehrer so gute erfahrungen hat, müßte er doch jemenden kennen der so einen bass besitzt oder ggf. sogar verkauft, frag ihn doch einfach mal direkt.

grüsse
bassist14
Ray Madison Profilseite von , 01.01.2006, 16:56:03
aber aber...... warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt? Nen Kumpel von mir hat sich nen Kontrabass von "Thomann" www.thomann.de zugelegt. Hab mir den Bass mal ab und zu für Gigs ausgeliehen und finde das Teil einfach saugut und günstig. Ich glaub sogar das sind (teilweise) chinesische. Kann man nix mit verkehrt machen. Weitere Hilfe für Einsteiger findest Du beim Rockabilly-Kontrabass Tutorial auf meiner Homepage unter: www.raymadison.de frohes neues Jahr noch Ray
Greenhorn Profilseite von Greenhorn, 02.01.2006, 11:19:22
Ray, deine Seite ist echt der Hammer. Motiviert jeden Anfänger!!!!!! Danke
Jörn Profilseite von , 01.01.2006, 17:23:04
Ich habe letztens mal im Musikhaus Jörgensen in Düsseldorf mehrere chinesische Bässe gesehen. Die Bässe waren grottenschlecht eingerichtet und verarbeitet: Stachel nicht richtig eingesetzt, Mechaniken nicht gut angebracht, die Mechaniken klapperten, schlechte Saiten etc. Ich habe dem gleichwertig gebildeten Verkäufer die Mängel gezeigt und er meinte, daß die Bässe wohl alle mal wieder zum hauseigenen Geigenbauer gehen. Als Käufer hätte man in so einen Baß locker noch 300 Euro investieren müssen. Bei Thomann hast Du ein Rückgaberecht; das spricht für die Bässe. Wenn Du vom Virus des Kontrabaßspielens befallen wirst, bleibt aber der Chinese bestimmt nicht Dein letzter Baß. Besser ist, einen guten zu kaufen, den Du ohne Verlust wieder verkaufen kannst.

Viele Grüße

Jörn
Bernd Eltze Profilseite von , 01.01.2006, 23:04:53
... Besser ist, einen guten zu kaufen, den Du ohne Verlust wieder verkaufen kannst... Hallo Jörn, liebe Kollegen ... das ist durchaus auch mit einem Chinesen ohne Probleme machbar, denn es liegt meiner Erfahrung nach definitiv nicht bzw. seltenst an den chinesischen Geigenbauern, daß in Deutschland immer wieder Bässe aus China- aber auch anderen Herstellerländern in schlechter Qualität angeboten werden. Es sind vielmehr die importierenden Händler, die teilweise überhaupt keine Ahnung vom Instrument haben und die Bässe ohne Vorgabe beim Hersteller möglichst billig bestellen, um sie dann mehr oder weniger anonym über das Internet oder an Anfänger zu Billigpreisen im Ladenlokal zu verkaufen. Ich beschäftige mich seit Jahren mit dem Thema und habe im Laufe der Zeit einige "deutsche Bässe"- ja sogar namhafte Amis in den Händen gehabt, von denen ich heute zu 100% weiß, daß sie in China gefertigt und nur in dem jeweilig angegebenem "Herstellerland" den Steg aufgesetzt bekommen. Es sind einige Firmen dabei, von denen ich das vor Jahren auch nie gedacht hätte. Besonders witzig finde ich dann, wenn hier im Forum von ganz schlauen Leuten dann teilweise diese Firmen oder Lieferanten als zuverlässige Quelle für "deutsche Top Bässe" genannt werden- ein ähnlich dieser Homepage klingender und hier bereits mehrfach empfohlener Musikalienlieferant ganz vornean. Was ich damit sagen möchte ist, das es durchaus auch sehr sehr hochwertig verarbeitete chinesische Bässe gibt, die aber auch jedem Vergleich standhalten. - Man muss halt nur vernünftige Ware bestellen oder bei einem Importeur kaufen, der für 100,00EURO Ersparnis im EK nicht auf sämtliche wichtige Details verzichtet, die den Endkunden dann im Endeffekt wesentlich mehr Geld kosten, wenn er den Bass nachträglich von einem Geigenbauer teuer richten lassen muss. Ganz wichtig und wie bereits von Dir erwähnt- die Bässe immer vorher anschauen und selber checken, wenn man den Verkäufer nicht wirklich kennt. Gruss und allen hier im Forum ein frohes neues Jahr- Bernd Eltze www.kontrabassist.com
Jörn Profilseite von , 02.01.2006, 14:26:39
Hallo Bernd,

bei irgendeinem Thread habe ich auch schonmal die Erfahrung eines renommierten Bassbauers referiert, der den Qualitätsgewinn der chinesischen Fabrikbässe durchaus anerkannte. Die müssen nicht schlecht sein, können es aber. Ich habe extra das Musikgeschäft Jörgensen genannt. Jörgensen gilt außerhalb von Musikerkreisen als bestes Musikhaus in Düsseldorf; eine Omma würde die Blockflöte für den Enkel da kaufen. Dort steht der chinesische Baß für 3000 Euro, der klanglich gar nicht schlecht ist, aber so erschreckende Mängel hat, daß ich mich gefragt habe, warum ein Baß durch Details derart fahrlässig im Wert gemindert wird.

Viele Grüße und ebenfalls ein frohes neues Jahr

Jörn
kontrajan Profilseite von kontrajan, 11.03.2007, 18:53:03

"Jörgensen gilt außerhalb von Musikerkreisen als bestes Musikhaus in Düsseldorf"

Das trifft die Sache im Kern! Jörgensen ist das mit Abstand mieseste, teuerste (überteuerte) und inkompetenteste Musikgeschäft, das ich kenne. Trotzdem im Raum Düsseldorf recht bekannt, leider. Die Beratung ist in jeder Hinterhof-KFZ-Werkstatt besser und kompetenter - und ja, ich meine damit, dass jede Hinterhof-KFZ-Werkstatt mich mutmasslich besser beim (Kontra-)Basskauf beraten könnte :)

Uli Profilseite von , 11.03.2007, 19:49:54
Hallo Bernd, >>als zuverlässige Quelle für "deutsche Top Bässe" genannt werden- ein ähnlich dieser Homepage klingender und hier bereits mehrfach empfohlener Musikalienlieferant ganz vornean.<< Hm- wenn wir denselben meinen: Der sagt ganz klar, daß er chinesische und koreanische Bässe ver-ebay-t. Die guten davon kosten aber durchaus 1500 bis 2000 EUR. Grüße Uli
Uli Profilseite von , 11.03.2007, 19:51:50
Ich weiß garnicht, warum meine Beiträge immer absatzlos am Stück erscheinen. Weiß jemand Rat?
Grüße
Uli
Bigsby Profilseite von HannoBass, 05.07.2011, 19:07:32

 Mir hat die Firma Gedo gesagt, dass die guten aus Tschechien kommen (also die Vollmassiven für 2000€). Die sehen auch sehr gut aus finde ich.

berni1 Profilseite von berni1, 16.03.2007, 11:33:42

kaputte "enter" taste?!?

 

*hihihihihihi*

 

;-)

Otscho Profilseite von Otscho, 26.11.2007, 15:17:05

Hallo,

habe vor einigen Wochen einen neuen chinesischen Kontrabass bei eBay sehr billig erstanden. Ich habe das Instrument selber abgeholt, da ich aber absoluter Anfänger bin, sind mir diverse Mängel auf den ersten Blick nicht aufgefallen. So hatte ich gleich beim Stimmen der Saiten das Problem, dass die D-Saite gerissen ist und sich die G-Saite in den Steg geschnitten hat!!! Mit wurde dann unverzüglich von dem Versandhaus die Saite und der Steg ersetzt.

Als ich dann mit dem Bass bei meinem neuen Lehrer aufschlug, stand ihm die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. Als wir versuchten die defekte Saite abzuziehen, ist ihm aufgefallen, dass die Mechanik viel zu weit oben angebracht ist, sodass der aufgewickelte Abschnitt  der Saite zwischen Holz und Mechanik eingeklemmt ist und die Saite somit gar nicht herauszubekommen war. Desweiteren ist die Saitenlage viel zu hoch eingestellt und ohne Neueinstellung unspielbar. Und der Steg ist aus so weichem Material, dass man ihn mit dem Fingernagel eindrücken kann. Kein Wunder also, dass sich die G-Saite reingeschnitten hat. Von den diversen Farbklecksen und anderen optischen Fehlern mal abgesehen.

Fazit: Glücklicherweise habe ich noch Widerrufsrecht, von dem ich sofort nach dem Termin bei meinem Lehrer Gebrauch gemacht habe und ich werde nie wieder naiv bei irgendeinem eBay Händler Billigware kaufen! 

Es ist schon unverantwortlich von einem Händler, wenn er so einen unspielbaren Schrott Kunden andreht. Besonders wenn in der Anzeige mit einem "sauber verarbeiteten" Instrument geworben wird...

 

Naja, hinterher ist man immer schlauer ;-)

Gruß,
Christian

Bernd Eltze Profilseite von , 26.11.2007, 15:50:43
Hallo Christian, genau die von Dir beschriebenen Fehler am Bass sind natürlich ein Ärgerniss für jeden unerfahrenen Bassisten, der eben auf diese wichtigen Details beim Kauf nicht achtet. Die Ursache liegt wie schon vor ein paar Tagen von mir beschrieben darin- daß es im Zeitalter der Billigbässe ebenso viele Importeure und Händler gibt, die neben "Blockflöten und Gitarrensets" nun auch Kontrabässe anbieten. Denen fallen diese Fehler ja selbst meist nicht auf- kein Scherz. Ich wa während der letzten Jahre sowohl im Eigeninteresse- aber auch für Schüler bei diversen Anbietern und einige waren noch nicht einmal in der Lage, den Baß aus dem Karton heraus in halbwegs spielbereiten Zustand zu bringen. Wie soll ein solcher "Fachmann" dann irgendwelche Fehler feststellen...?! Dein Lehrer scheint kompetent zu sein- nimm ihn beim nächsten Kauf mit oder laß Dir detailliert erklären, worauf Du bei einer Bestellung- oder Kauf achten solltest. Er wird Dir sicherlich in eigenem Interesse gerne helfen, denn er muß Dir auf dem Instrument das Spielen beibringen. Gruß Bernd www.kontrabassist.com
Uli Profilseite von Uli, 26.11.2007, 16:21:15

Hallo,

man muß eben immer schauen und hören. Ich bin zu solch einem ebay Händler hingefahren (nach Waltrop ;-) und habe mir einen vollmassiven- allerdings koreanischen- 1/2 Bass gekauft. Nicht direkt mitgenommen, sondern erst mit einem Bassbauer(?) der Firma besprochen, wie ich den Bass eingerichtet haben wollte, was er dann auch getan hat.  Dieser Bass war denn auch nicht _ganz_ billig. Zu Hause noch Helicore Saiten drauf und Musiklehrer und ich sind sehr zufrieden.
 Dennoch liebäugele ich inzwischen mit einem 3/4 Bass- mal sehen...

Grüße 

Uli

 

Bernd Eltze Profilseite von , 26.11.2007, 16:40:11
Klar- was Uli sagt ist natürlich genau richtig. Hinfahren, kleiner Check der wichtigen Details und dan- ja dann muß der Bass natürlich auch noch klingen. Im hochpreisigen Bereich werden die Mängel meist geringer, habe allerdings in Dortmund auch schon massive Bässe mit gespachteltem Hartholzgriffbrett und Metallsaitenhalter angeboten bekommen. Also- Augen auf beim Basskauf ;-)
max Profilseite von max, 26.11.2007, 17:49:01

Vielleicht kann man ja folgende Faustregel gelten lassen: wenn ein Bass mit Tasche und Bogen unter 400,-€ kostet, kann er nur Schrott sein- völlig unabhängig vom Herkunftsland.

(ich frage mich sowieso, wie die das machen- da ist der Bass ja billiger als das Rohmaterial. Müssen chinesische Geigenbauer vielleicht bezahlen, um an den Arbeitsplatz kommen zu dürfen?)

jlohse Profilseite von jlohse, 26.11.2007, 18:58:21
Neben den Materialkosten gibt's da ja noch die Umsatzsteuer (19%), die Zoll- und die Versandkosten, die irgendwie ja auch noch in dem Preis berücksichtigt werden müssen.
janosch Profilseite von , 08.10.2008, 10:30:56
also ich hab mir von nem Freund der mehr als 15 jahre kontrabass spielt einen guten bass erworben für 600 euro. Meines wissens gut investiert ... ich denke ist ist eine chinabass da ich die schriftzeichen nicht entschlüsseln kann die im bass auf einem aufkleber stehen ^^^was mich wundert das der stachel ein wenig krumm ist so in richtung front ...
jlohse Profilseite von jlohse, 08.10.2008, 12:51:15

 was genau wundert dich da?

Bernd Eltze Profilseite von , 08.10.2008, 15:39:37
Hallo Janosch,

dieses Problem ist mir nicht unbekannt und kommt dann vor, wenn ein Baß billigst und ungenau zusammengeklöppelt wird. Momentan habe ich sehr viele Bässe zum einrichten hier und jeder 2. Ebay Billig Baß kommt mit diesem Problem. Warum?

Der Stachelfuß ist konisch, das wirst Du sehen, wenn Du die Saiten löst und den Fuß herausziehst. Manche Billiganbieter (muß nicht zwangsläufig aus China kommen) bohren aber das Loch im Korpus nicht wie nötig ebenfalls konisch, sondern einfach gerade hinein- und schon kippt der Fuß durch den Saitenzug nach vorne Richtung Decke. Das ist auf den ersten Blick nicht tragisch- wird aber mit der Zeit und durch die Bewegung nicht besser und jeden Geigenbauer freuen, der eh schon ein Problem mit billig Bässen hat, denn jetzt muß der Pfusch des Herstellers ausgebessert werden und das läßt sich ein deutscher Geigenbauer natürlich unverhältnismäßig teuer bezahlen (wenn man mal die momentanen Ebay Dumping Preise teilweise unter 300,00EURO als Neupreis Beispiel nimmt).

Ich kann nur immer wieder darauf hinweisen, daß genau auf solche kleinen Details beim Kauf geachtet werden sollte.
- schief eingesetzte Stachelfüße, wie beschrieben
- Stachelfüße mit Stacheln aus gezogenem- statt gedrehtem Stahl, welche da ungleichmässig rund im Fuß vibrieren und unschöne Geräusche produzieren
- überlackierte "Ebenholz" Griffbretter (bei denen unter dem Lack gerne Spachtelarbeiten versteckt werden)
- zu dünne und nicht richtig angepaßte Stege
- schlechte Verleimung und mangelhafte Lackierung sind keine Seltenheit und werden nach dem Kauf zu einer Kostenfalle.

Vom Zubehör wie der Erstausstattung Saiten, welche schon beim stimmen reißen und schlecht (teilweise mit Baumwolle) genähten Taschen bei denen nach einer Woche die Griffe abreißen mal ganz zu schweigen.

Genau diese aufgezählten Details machen den kleinen Unterschied und lassen einen ähnlich aussehenden Bass durchaus auch schon einmal ein paar hundert Euro teurer werden. Die Ausgabe lohnt sich allerdings, denn die anschließenden Reparaturen werden definitiv teurer,

Gruß Bernd
janosch Profilseite von , 08.10.2008, 14:26:41
warum das so ist ... deswegen ... schlechte bauweise? oder passiert das im allgemeinen bei solchen bässen?
KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 08.10.2008, 14:33:06

 Hi,

 

ist der Stachel selbst krumm (dann kannst Du ihn i.d.R. auch nicht mehr problemlos in der Höhe verstellen bzw. einfahren) oder ist die ganze Konstruktion (Stachel mit Birne) schief drinnen? Kann sein, daß da mal was ausgetauscht wurde und die Birne vom neuen Stachel dünner ist als das vorhandene Loch.

 

MlG; Klaus

janosch Profilseite von , 08.10.2008, 14:35:16
ja der stachel an sich ist nicht krumm ... also lässt sich problemlos einfahren ... aber die birne scheint wirklich ausgetauscht worden zu sein ... man kann das leider schlecht nachvollziehen da keiner weiß woher der bass nun kommt ...
KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 08.10.2008, 14:41:36

 Hi,

 

evtl. täts nix schaden, wenn Du denn Bass mal einem Geigenbauer zeigst, wer weiß was da sonst noch alles los ist.....die wenigsten Geigenbauer verlangen was dafür, wenn sie nur mal kurz einen Blick drauf werfen sollen.

 

 

MlG, Klaus

janosch Profilseite von , 08.10.2008, 14:50:09
dann geh ich doch direkt mal zum balsereit ! danke
Jörn Profilseite von fetti, 03.07.2011, 13:57:13

Im Internet bekommt man folgendes T-Shirt, das die Frage ganz gut beantwortet:

http://www.slap-strings.de/product_info.php?products_id=25

 

China

jlohse Profilseite von jlohse, 03.07.2011, 14:57:36

 Wenn man auf chauvinistischen Fäkalhumor steht – bitteschön. Jeder blamiert sich so gut er kann.

Für den Endverbraucher ist es heute generell nicht mehr so einfach, die Herkunft eines Produktes nachzuvollziehen. Beispiel Automobilbranche: vor ein paar Tagen las ich von einem neuen Audi SUV-Modell. Ein ur-deutsches Produkt, möchte man meinen. Wird aber hergestellt (montiert) in Spanien – und China. Verschiedene asiatische Autohersteller haben hingegen schon Fabriken hier in Europa.

Und wer beispielsweise glaubt, mit einer Gibson-Gitarre ein auf amerikanischen Boden gefrästes Instrument in den Händen zu halten, sollte sich lieber mal fragen, wozu Gibson dann zwei Fabriken in China hat.

Die Welt ändert sich: mit dem Schubladen-Denken wie vor 20 Jahren kommt man da nicht weit. Oder macht sich selbst etwas vor.

slapinb Profilseite von slapinb, 03.07.2011, 15:21:05

Ach Jonas,

Du sprichst mir aus der Seele ;-)

Gruß Bernd 

LowB Profilseite von LowB, 03.07.2011, 15:49:42

 

 Hallo Jonas!

Du hast mir aus der Seele gesprochen. Die Chinesen bauen Autos, u.a. sogar mit einem Stern drauf - und die fahren sogar. Die bauen Flugzeuge, u.a. mit einem Diamanten drauf - und die fliegen sogar. Es soll sogar Computer geben - ich würde deren Anteil auf 100,000% schätzen, in denen chinesische Bauteile verbaut werden - und die funktionieren sogar. Und was glaubt ihr, wo das "sehr geschmackvolle" obige T-Shirt wahrscheinlich herkommt?

Nebenbei: In China gibt es eine Jahrtausende alte Kunsthandwerk- und Instrumentenbautradition.  Und wenn dort Mist gebaut wird, dann deshalb, weil wir ihn hier kaufen! Aber wenn mich jemand nach einem preiswerten (!) Baß fragen würde oder ich selbst einen für z.B. Straßenmusik benötigen würde, hätte ich keinerlei Probleme auf den Händler aus Waltrop zu verweisen oder selbst dort persönlich (!) eine chinesische Sperrholzkiste abzuholen.

Für Straßenmusik wäre mir mein hochwertiger mitteleuropäischer Orchesterbaß zu schade - und wenn mir jemand sagen würde, Decke und Boden seien in China ausgestemmt worden, könnte ich nur sagen: ganz hervorragend gemacht!

Grüße

Thomas

jlohse Profilseite von jlohse, 03.07.2011, 16:50:44

China ist ein gutes Beispiel dafür, wie lange es dauern kann, einen miesen Ruf loszuwerden. Aber Deutschland hat das ja auch geschafft. Viele haben ja vergessen, das "Made in Germany" Ende des 19 Jahrhunderts deswegen auf die Produkte gestempelt wurde, um (vermeintlich) *mindere* Qualität kenntlich zu machen. Erst später erst wurde das zum Gütesiegel.

Geschichte wiederholt sich: genau, wie sich damals Deutschland vom Agrarland mit billigen Arbeitskräften zum Industriestandort entwickelte, hat sich auch Chinas Wirtschaft entwickelt. Nur eben viiiiel schneller als damals Deutschland.

Zu Thomas’ Beispielen möchte ich noch ergänzen, dass die Chinesen seit Jahrzehnten erfolgreich Raumfahrt betreiben. Und das chinesische Labore innerhalb von drei Tagen mal eben schnell den EHEC-Erreger identifiziert hatten, nachdem unlängst ganz Europa suchte. Warum sollten sie ausgerechnet bei Musikinstrumenten scheitern?

"Und wenn dort Mist gebaut wird, dann deshalb, weil wir ihn hier kaufen!" – das kann ich nur unterstreichen. Unterhalb eines bestimmten Preisniveaus ist eben Schluss mit Qualität. Egal, woher es kommt.

 

BonnBass Profilseite von BonnBass, 05.07.2011, 12:55:26

 "Die Chinesen bauen Autos, u.a. sogar mit einem Stern drauf - und die fahren sogar. Die bauen Flugzeuge, u.a. mit einem Diamanten drauf - und die fliegen sogar. Es soll sogar Computer geben - ich würde deren Anteil auf 100,000% schätzen, in denen chinesische Bauteile verbaut werden - und die funktionieren sogar. Und was glaubt ihr, wo das "sehr geschmackvolle" obige T-Shirt wahrscheinlich herkommt? Nebenbei: In China gibt es eine Jahrtausende alte Kunsthandwerk- und Instrumentenbautradition.  Und wenn dort Mist gebaut wird, dann deshalb, weil wir ihn hier kaufen!"

Hallo zusammen!

Finde ich prima, Eure Einstellung hier! Zu Qualitätsunterschieden bei Bässen kann ich noch nicht allzuviel sagen, da fehlt mir die Erfahrung. Aber wir haben ein 3/4 Cello hier, Made in China, in Deutschland von einem Cellobauer eingerichtet, nachgearbeitet und verkauft, war irgendwo bei knappen 1500 Euronen vor vier Jahren. Mittlerweile ist unser Großer dem entwachsen und wir suchen ein 4/4, ein bis zwei Qualitätstufen darüber.

Und das ist gar nicht so leicht. Es braucht schon lockere 3 - 4 Tausender MEHR, um einen deutlich spürbaren Qualitätsunterschied zu finden. Vielleicht findet sich ja noch ein Schnäppchen somewhere, aber ich bin kurz davor, zu sagen: 4/4 Chinaböller, vom deutschen Cellobauer eingerichtet und...

Das wird wohl bei Bässen nicht viel anders sein.

Klar, wenn man für den Postversand mehr bezahlt als für das Instrument, muss man sich nicht wundern, wenn auch der Versandkarton besser klingt.

Aber im Preisbereich bis 3000 Euro werden die Chinesen derzeit kaum zu schlagen sein. Und was ist "Made in Europe" wie bei den Thomännern? Rumänien, oder? Ist das jetzt "besser"?

Ist wie mit allem anderen im Leben auch: ich kann das Label kaufen. Ich kann mir aber im "Blindtest" einfach selbst ein Urteil bilden. Und wenn dann "Made in China" meinen Vorstellungen am Nächsten kommt: warum nicht??

Lg Andreas

 

LowB Profilseite von LowB, 05.07.2011, 13:35:46

 

Hallo Andreas!

Volle Zustimmung zu Deiner Meinung!

Die Thomänner "Made in Europe" kommen, soweit mir bekannt ist, von Strunal, www.strunal.cz . Wohl eine der größten und am weitesten automatsierten Instrumentenfabriken, so weit das im Intrumentenbau möglich ist, auf dem Kontinent. Und auch hier möchte ich sagen: Lieber eine gleichmäßig gefräste Decke von "Kollege Roboter" als schlampig von Hand ausgestochen, zumindest im unteren Preissegment.

Grüße 

Thomas

LowB Profilseite von LowB, 05.07.2011, 20:44:01

 

Hi Bigsby!

Die Information, daß die besten Bässe der Firma aus Waltrop aus Tschechien kommen - aber nicht von Strunal - habe ich auch.

Die sehen nicht nur gut aus, haben ordentliche Komponenten (Rubner Mechaniken, Klier Griffbrett, Aubert Steg, teilweise mit Evah Pirazzi oder Spirocore Saiten, einen guten Stachel), sind mit kleinen Abstrichen (Nitro-Lackierung, Hartholz Saitenhalter) mit schönem Holz solide gebaut und werden im Laden vorzüglich spielfertig eingerichtet - sie klingen auch wirklich gut, wobei es auch da eine Serienstreuung gibt. Und im Gegensatz zu den (erheblich) billigeren Chinesen soll es auch keine Probleme geben, weil das Holz nicht richtig abgelagert ist. 

Wer einen Baß in dieser Preisklasse sucht, sollte so einen Baß unbedingt selbst testen. Der mitgelieferte Brasilholzbogen bei den meisten Modellen taugt gerade mal für eine Singende Säge, der Carbonbogen bei anderen Modellen ist für den Preis ebenfalls wirklich gut.

Grüße

Thomas

LowB Profilseite von LowB, 05.07.2011, 22:42:16

 

Hi, ich bin's nochmal.

Ich wollte den Thread nicht auf "Tschechen" ausweiten, aber ich fand heute Abend folgende Anmerkung in meinem Posteingang von Bigsby, der aber nicht hier erscheint: 

"Mir hat die Firma Gedo gesagt, dass die guten aus Tschechien kommen (also die Vollmassiven für 2000€). Die sehen auch sehr gut aus finde ich."

Dazu habe ich meine Meinung gesagt - nur damit das nicht so zusammenhanglos im Raum steht, wenn der Bezug nicht klar ist. Ich hoffe, Bigsby, die Veröffentlichung Deiner (berechtigten) Meinung an dieser Stelle ist o.k.

Grüße

Thomas 

Bigsby Profilseite von HannoBass, 06.07.2011, 17:18:10

 Hallo Thomas,

ja das war ok. Ich hab auch nochmal bei Gedo angefragt und mir wurde versichert, dass bei den teuren Modellen (momentan 950 als Kennzahl) die Saitenhalter aus Ebenholz und die Lackierung nicht aus Nitro- sondern Polyurethanlack ist. Dieser Lack kann sehr dünn aufgetragen werden und bildet keine Risse wie Nitro.

Grüße

LowB Profilseite von LowB, 06.07.2011, 19:26:54

 

Hi Bigsby!

Ich meinte nicht nur das Material "Nitrolack", sondern auch, daß die Lackierung in der Dicke etwas ungleichmäßig ist. Aber augenscheinlich sind die Gerigks um weitere Verbesserung ihrer Produkte bemüht.  Und für manche Bässe ist ja Hartholz als Material für Saitenhalter nicht von Nachteil. Ich kenne nicht so viele Chinesen in der Preisklasse bis € 2500,-- (David Lien, iesta),  aber da sind die Gedos klanglich eindeutig überlegen. Meine Meinung. Und nicht nur meine.

Grüße

Thomas

BonnBass Profilseite von BonnBass, 07.07.2011, 14:27:50


"Ich wollte den Thread nicht auf "Tschechen" ausweiten,"

Hi Thomas!

Finde ich aber gut, dass Du es trotzdem getan hast;-)) Wer einen "Chinesen" sucht, meint damit ja wohl nicht explizit die asiatische Provenienz, sondern eher ein "Budget - Instrument", wie der Lateiner sagt. Also ein günstiges Instrument für den ambitionierten Einsteiger, das ihm die nächsten Jahre Freude macht und bei den Etüden nicht technisch im Wege steht. Für den Fall des Aufstieges in höhere Sphären dann noch sowas wie einen Wiederverkaufswert - und alle freuen sich.

Da passen diese Tschechen doch prima in den Thread. Ich jedenfalls freue mich über die Informationen.

LG Andreas

 

LowB Profilseite von LowB, 07.07.2011, 22:33:13

 

Guten Abend, Andreas!

Es freut mich, wenn ich jemandem eine Freude machen kann. Nun kenne ich mich mit Celli überhaupt nicht aus, aber es könnte lohnenswert sein - und sei es nur der Erfahrung wegen - mal nach Waltrop zu fahren. Setzte Dich vorher mit den sehr freundlichen Gerigks in Verbindung und teile ihnen mit, was Du möchtest.  Ich könnte mir vorstellen, daß Du im Segment zwischen 1500 - 2400 € zumindest einen Überblick bekommst, was in dieser "Hausnummer" möglich ist.

Grüße

Thomas

Sasch Profilseite von Sasch, 15.04.2012, 22:11:12

Hallo zusammen,

nach langjähriger Bass-Abstinenz habe ich mir vor rund einem Jahr einen vollmassiven China-Bass (Alfred Stingl Series AS 160 3/4) zugelegt.  Normalerweise werden die so um die 1500 Euro gehandelt, habe ein Ausstellungsstück für 800 Euro ergattert. Der Steg war unbrauchbar, die Saiten ebenfalls. Für weitere 500 Euro neuer Steg beim Geigenbauer und Pirastro Fexocore Saiten drauf  und schon hatte ich einen ganz brauchbaren Sound für insgesamt 1.300 Euro. Die Mechanik ist völlig in Ordnung, der Bass hält die Stimmung sehr gut und zuverlässig. Auch der Stachel ist in Ordnung. Das Griffbrett hat eine zu ausgeprägte Hohlkehle, was insbesondere bei der A und D Saite zu etwas unbequemen Abstand in den Lagen führt.  Es müßte neu abgerichtet werden, die Kosten spare ich mir aber jetzt erstmal. Zweimal waren kleine Leimarbeiten am Hals und an einer Zarge fällig.  

Der Bass hat mir meinen Wiedereinstieg sehr leicht gemacht, spiele gern in einem ambitionierten Laienorchester. Klar spiele ich ab und zu mal mit dem Gedanken an ein "Upgrade", habe früher mal einen sehr schönen E.Wilfer Bass gespielt. Im Moment aber alles fein und ich kann nur sagen, dass ich mit den Umbauarbeiten ein sehr zuverlässiges Instrument mit einem schönen warmen Klang spiele. Welche Erfahrungen habt ihr mit den Alfred Stingl Bässen von Höfner gemacht?

 

Liebe Grüße

Sascha

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 18.04.2012, 15:03:13

Hallo Sascha,

 

wieso hast Du den Steg und die Griffbrettwölbung nicht einfach beim Händler reklamiert? Bei jedem anderen Gerät macht man das doch innerhalb der Garantie, warum nicht bei einem Kontrabass?

 

MlG, Klaus

Neuester Beitrag Sasch Profilseite von Sasch, 18.04.2012, 21:15:20

Hallo Klaus, nicht brauchbar war etwas flapsig ausgedrückt. Sagen wir besser: Der Steg und Saiten, die drauf waren, haben nicht dazu beigetragen, dass das Instrument schön klingt und auch einfach zu spielen ist. Das ist jetzt deutlich besser und insofern hat sich diese Investition in jedem Fall gelohnt. Aber danke für deine Rückfrage: Kaputt oder beschädigt waren die Teile nicht. Sascha   

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