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Hallo,
hat schon jemand Erfahrungen mit den im Betreff genannten Darmsaiten gemacht, die u.a. bei ausländischen Auktionsplattformen angeboten werden?
(Z.B. Global Gut (Satz für umgerechnet 76,02 Euro), Tiplop (Satz für umgerechnet 63,08 Euro) etc.).
Grüße,
Jörn
Hi!
Über indische Darmsaiten wurde hier schon einiges geschrieben, es gab hier sogar mal eine Sammelbestellung. Freitextsuche hilft.
Grüße
Thomas
Ah, Danke!
Ich hatte nur mit "Tiplop" gesucht und damit nichts gefunden.
Doch, zu Tiplop habe ich schon einiges geschrieben. Z.B. letzter Beitrag hier: http://geba-online.de/forum.php?action=viewtree&id=30941&pagi_start=26&instanz=0:
Was günstige Darm-Saiten angeht, ist http://www.tiplopworks.com/ mein Geheimtipp. Die Saiten kommen aus Indien und sind sehr günstig. Ich spiele sie seit über einem Jahr und bin sehr zufrieden - allerdings nur D+G, da E+A nur blank angeboten werden und viel zu wenig Spannung haben (zumindest die blanken E+A-Saiten eines anderen indischen Herstellers, die ich mal ausprobiert habe - siehe Thread "indische Darmsaiten"). Für meine letzte Bestellung von 3x D+G habe inklusive Versand 85 USD bezahlt. Man kann per paypal bezahlen. Ich habe bereits zweimal dort erfolgreich bestellt und sogar einmal Saiten zurückgeschickt (Cello-Saiten - waren teilweise zu kurz und zu steif) und das Geld zurückbekommen (hatte allerdings etwas gedauert, musste ein paar Mal nachhaken). Bei Interesse einfach eine Anfrage per E-Mail (s. Webseite) senden.
Die D+G-Darmsaiten mische ich momentan mit den Presto Jazzicato (alte, etwas dickere Version, nicht die neuen Tungsten), da mein Bass mit Darm- bzw. Darm-ähnlichen Saiten im tiefen Register zu dumpf klingt. Das passt gut zusammen - auch vom Spielgefühl her (Jazzicatos haben wenig Spannung, sind Nylon-umwickelt und fühlen sich daher ähnlich an wie Darmsaiten). Ich mag nämlich auch einen eher runden, bassigen Sound ohne all zu viel Sustain.
Ich muss (leider) ergänzen, dass bei den D+G-Saiten nur eine wirklich als D-Saite erkennbare Saite dabei war (habe ich erst kürzlich gemerkt, als ich die blickdicht verschweißte Packung aufgemacht habe). Preis-Leistung ist trotzdem noch gut. Saiten halten auch echt lange.
vielen Dank, dann hab ich jetzt schon mal einiges an Infos.
PS. m.E. offtopic: wenn man "Tiplop" als Suchbegriff bei der Freitextsuche eingibt, kommt zumindest bei mir nur dieses Thema. Wenn man das ganze aber mit dem Jokerzeichen * versieht ("*Tiplop*") bekommt man auch den oben zitierten Eintrag. Das werde ich mir für meine nächsten Suchen mal merken ;-)
Hallo,
hatte mal Global Gut D und G, für Barock/Klassik. Preiswert snd die schon, mit dem Bogen allerdings sehr gewöhnungsbedurftig. Sehr viele obere Flageoletts im Ton, das hat sich mit der Zeit nur wenig verbessert. Ich kann mir vorstellen dass die im pizz. besser sind als arco. Diese Firma hat auch "Tennisdarm" im Angebot, da habe ich ettliche Meter bestellt und als Bunddraht verwendet. Bisschen zu steif, peinliche Finger, aber unschlagbar im Preis. Wirklich ein guter "Geheimtipp" !
Viele Grüsse
Bassta7
Ja, gestrichen sind die Saiten tatsächlich gewöhnungsbedürftig, ich dachte aber eher, dass das generell am Darm liegt (habe keinen Vergleich zu anderen Saiten). Es geht aber. Vor allem sollte man vorher das Öl an der Streichstelle entfernen und die Saiten dort ggf. etwas aufrauen. Ich spiele aber fast nur Pizz. Seit ich die Kombi mit D+G Darm spiele, hab ich keine Probleme mehr mit Blasen an den Fingern. Vorher hatte ich die Daddario Hybrid Light und hab mir auf langen Jam-Sessions regelmäßig Blasen gespielt. Ich werde als nächstes trotzdem mal die Jazzicato D+G ausprobieren, die sind ja auch relativ weich und greifen sich dank der Ummantelung sehr angenehm.
Hallo,
ich habe seit einigen Wochen auch Darmsaiten (D und G) von „Tiplop Works“ auf meinem Bass.
Beim ersten Anspielen konnte ich mich vor Freude erstmal gar nicht mehr einkriegen, habe ich doch vorher immer nur Stahlsaiten gespielt – ich wusste nicht, dass es auch bequemer geht!
Ok, man merkt natürlich, dass das günstige Saiten sind. Die Oberfläche scheint nicht ganz gleichmäßig zu sein. Die G-Saite surrt/schnarrt bei einigen Tönen (H,C,Cis), ebenso die D-Saite (H).
Die Spannung könnte etwas höher sein. Insgesamt gefällt mir das Spielgefühl zusammen mit den Helicore Hybrid light auf E&A aber ganz gut.
Nur vom Sound fällt mir auf, dass die Darmsaiten so einen schönen „Klick“-Sound beim pizz haben. Die Helicore machen eher „plopp“. Vielleicht liegts auch nur an den alten Helicore (2,5 Jahre).
Ich würde ja gerne mal E&A auch mit blankem Darm probieren, allerdings sollen die ziemlich schlapp sein. Die umsponnenen die man so findet (Lenzner, Efrano etc), sind mir ehrlich gesagt zu teuer.
Habt ihr noch irgendwelche Empfehlungen für einen „gemischten“ Satz? Vielleicht Synthetik-Saiten? Sie sollten allerdings auch streichbar sein.
Gruß
Thomas
meine Jazzicatos (Stahlkern mit nylon umsponnen). Die lassen sich auch streichen.
siehe mein Beitrag hier vom 26.01.2013, 23:07:27.
Die Efrano kosten als nackter Darm oder mit versilbertem Kupferdraht umsponnen so ziemlich das gleiche. Als nackter Darm sind sie eher noch etwas teuerer.
Die Kombination von Darm mit Saiten mit Nylon-Umspinnung oder auch Synthetikkernsaiten ist aber auch ganz beliebt. Früher wurde auch gern G und D in Darm und A und E in Stahl (mit geringerer Spannung, z.B. heruntergestimmte Solo-Saiten) gespielt. Da bieten sich z.B. Spiro Solo 3/4 oder für noch etwas weniger Spannung Spiro Solo 4/4 Saiten an.
Die Efranos haben eher etwas wenig Spannung für Darm, gerade auch auf dem D. Die Tiplop sollen da aufgrund des wohl noch geringeren Saitendurchmessers wohl noch schlapper sein. Das D sollte schon 2,8mm haben, bei den Efranos sind es nur 2,7mm.
Es kann sein, dass Du die Saitenlage für Darm etwas zu niedrig hast. So 1-2mm höher als Stahl wäre schon angebracht, gerade wenn die Spannung besonders gering ist und die Saiten eine ungleichmäßige Oberfläche haben.
Danke erstmal,
die Jazzicatos scheinen ein guter Tipp zu sein.
Meine Saitenlage ist natürlich eher für Stahlsaiten ausgelegt, kann sein dass das jetzt zu niedrig ist für Darm.
Ich hab leider keinen höhenverstellbaren Steg. Muss ich da jetzt zum Geigenbauer oder kann man sich da selber helfen?
Schönen abend noch
Thomas
Um auszuprobieren (für wie lange auch immer), ob Du für die Darmsaiten mit einer höheren Saitenlage besser zurecht kommst, kannst Du mehrere dünne Schichten Hartholzfurnier (Ahorn, Buche o.ä.) unter die Stegfüße klemmen. Notfalls auch anderes Holz, aber dann könnte der Klang leiden. Am besten die Furnierstücke auf Stegfußgröße zurechtschneiden. Nicht zusammenkleben, denn die müssen sich an die Deckenkrümmung anpassen!
Immer die gleiche Höhe unter beide Stegfüße legen, sonst kann es u.U. Abdrücke in der Decke geben.
Noch eine Frage zu den Furnierstücken:
Welche Stärke sollte man da nehmen - 0,6mm oder noch dünner?
Und bekommt man die einfach (bei aufgezogenen Saiten) unter die Stegfüße geschoben? Ich habe ein bisschen Sorge, dass der Stimmstock dabei umfallen könnte.
Grüße
Thomas
Die Dicke hängt von der Biegefähigkeit ab. Ideal ist, die Maserung parallel zur kurzen Seite zu nehmen. Wenn es zu dick ist, dann bricht das Holz u.U. beim Biegen. 0,6 mm sollte aber gehen, denke ich.
Die Saiten muss man deutlich lockern. Damit der Stimmstock nicht umfällt am besten den Bass auf das Bett oder einen Teppich legen, dann wird schon nichts passieren. Ggf. kann man eine Saite auf der gegenüberliegenden Seite nicht ganz so stark lockern um etwas Druck auf der Decke zu lassen. Ggf. kann man auch die Decke ober- und unterhalb des Steges auf der Stimmstockseite mit einem dicken Buch (Anti-Rutschmatte unterlegen) beschweren.
Es hängt natürlich sehr vom Bass und der Setzung des Stimmstocks ab, aber bei meinem habe ich schon mehrfach den Steg getauscht und mir ist, obwohl auf der Decke überhaupt kein Druck mehr war, noch nie der Stimmstock umgefallen.
Wegen der Anpassung des Steges noch ein kleiner Tip: da die Darmsaiten i.d.R. dicker sind als Stahlsaiten müssen die Stegkerben auch noch etwas größer (und "runder") gefeilt werden. Um mir die Kosten für Rundfeilen in diversen Durchmessern zu sparen, hab ich das bei meinem Steg wie folgt gemacht: ich hab ganz normale Bohrer genommen (Qualität und Einsatzgebiet (Holz, Stein, Metall) ist völlig egal, geht nur um den Durchmesser), die vom Durchmesser etwas kleiner waren als die aufzuziehende Saite. Den jeweiligen Bohrer hab ich in Schleifpapier (80er bis 220er) gelegt und so durch die vorhandene Kerbe des Stegs geschliffen, bis die Saite perfekt zu ca. 1/3 im Steg lag. Geht schnell und einfach und macht schön runde Kerben.
Hi zusammen,
angesichts der zahlreichen Darmsaiten-Fans hier bin ich auch neugierig geworden und habe mir vor ein paar Wochen für den ersten Test über ebay.com die Kombi D-G-Saite von Global Gut bestellt. In den nächsten Tagen sollten sie hoffentlich eintreffen.
Die folgende Anleitung gab es beim Angebot ...
"THESE STRINGS ARE PLAIN GUT AND NEED SOME PREPPING BEFORE INSTALLATION. Strings need to be knotted on one end, installed on the bass and then finally sanded smooth because they are somewhat rough. This is all fairly easy to do. I soak the string in some warm water until soft. Then slowly started tying one of the ends in a knot, soaking the string as I pulled it into a knot shape. The E string is the hardest then it gets easier from there. I think I double knotted the D and G string to keep it from slipping threw the tailpiece. Then I installed the strings, tuned slightly, then waited until they were dry. After that I tuned to pitch then sanded them lightly with some 400 or higher grit sand paper. As these string are gut they will stretch a lot at first and need a lot of retuning before they settle in.
In my experience installing gut strings I've found that it is better to soak the whole string in some warm water for an hour or so before installation because its easier on the string as it wraps itself around the tuning posts and gets settled over the bridge and string nut. After drying overnight I tune to pitch then sand."
Können die erfahreneren Darmsaiten-Spieler hier bestätigen, dass man die Saiten tatsächlich einweichen sollte, bevor man den Knoten macht? Ist das nur bei den günstigen Saiten aus Indien so, oder wird das auch bei denen von Lenzner, Efrano usw. so gemacht?
Viele Grüße,
Gerrit.
Hallo Gerrit,
"Können die erfahreneren Darmsaiten-Spieler hier bestätigen, dass man die Saiten tatsächlich einweichen sollte, bevor man den Knoten macht?"
Ja, die 2 bis 3 cm, die man für den Knoten benötigt. Dann geht es einfacher und der Knoten hält nach dem Trocknen auch gut.
Das habe ich mit Saiten von Pirastro, Lenzner und Efrano gemacht.
Mit dem Einweichen der ganzen Saite - also auch in der Mensur/in dem Teil der Saite, die gegriffen, gestrichen, gezupft, geschlagen wird - habe ich keine Erfahrungen.
LG Jan
Kann mich zwar nicht zu den besonders erfahrenen Darm-Spielern rechnen, habe aber auf die eine oder andere Weise doch ab und zu damit zu tun.
Auf jeden Fall brechen/reissen die Därme nicht so leicht, wenn sie nass sind und gebogen werden. Dass mus ja nicht die ganze Saite sein, die ist ja aus sehr vielen Därmen zusammengesetzt. Die unteren 10 cm einzuweichen ist da schon sinnvoll und hilfreich.
Allerdings mus man etwas geduldig sein um die Saite erst dann hochzuspannen, wenn der Knoten wieder trocken ist, sonst kann es u.U. passieren, dass der Knoten nach unten rutscht und sich auflöst. Einen leichten Zug, damit sich der Knoten zusammenzieht, kann man aber schon im feuchten Zustand auf die Saite geben.
Aber aufpassen, dass da nichts auf den Bass tropft!
Da bei mir die Efrano Saiten zu kurz waren (110 cm 5-saiter), habe ich 3mm geflochtene Perlonschnur genommen und am oberen Ende der Saite je einen Knoten in den Darm und die Perlonschnur gemacht und dabei das jeweils andere durch das Knotenauge geführt. Dann liegen beim Ziehen an beiden Teilen die Knoten (wenn man sie richtig herum gemacht hat) dicht aneinander. Das klappt gut. Aber auch hier warten bis der Darm wieder trocken ist bevor richtig Zug drauf kommt.
Mit der Methode kann man u.U. auch eine gerissene Saite provisorisch flicken, sofern ein Teil für die Mensur plus 1-2 Knoten noch lang genug ist.
Das geht prinzipiell auch mit Darm auf beiden Enden, nur meist reicht dann die Gesamtlänge nicht mehr.
"(...) Können die erfahreneren Darmsaiten-Spieler hier bestätigen, dass man die Saiten tatsächlich einweichen sollte, bevor man den Knoten macht? Ist das nur bei den günstigen Saiten aus Indien so, oder wird das auch bei denen von Lenzner, Efrano usw. so gemacht?"
Also meine Efranos kamen gleich mit Knoten. Das macht's natürlich einfacher.
Vielen Dank für die Hinweise! Dann werd ich mal mein Glück mit dem Knoten versuchen, wenn die Saiten hier eintreffen ...
Bei meinen Lenzner Saiten war die G-Saite z.B. ohne Knoten, die E-Saite dahingegen war schon geknotet.
Was möglicherweise daran liegt, dass die tiefen Saiten aufgrund der Dicke sinnvollerweise nur einfach geknotet werden können, während die hohen Saiten (insbesondere G und hohes C, sofern vorhanden) auch in eine Schleife geknotet werden könnten.
Bei Lenzner will man die Methode der Saitenbefestigung wohl dem Spieler überlassen, was ja auch sehr vernünftig ist, wenn auch etwas mehr Arbeit für den Spieler.
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