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Zugeordnete Kategorien: Bogen & Streichtechnik
Hallo, durch einen der letzten Beiträge hier bin ich im Teaxt auf die Arcus Bögen gestoßen...Sie werden zwar in einigen Posts erwähnt, aber dies scheint der einzige "tree" zu sein, der sich ausschließlich mit den Bögen beschäftigt. Ich wollte daher mal fragen, ob es seit 2005 weitere Spieler gibt die positives oder auch negatives berichten können...
Hallo drbigbass,
nach einigen Billigbögen ( < 50 €) habe ich mir vor einigen Jahren einen Arcus Veloce (deutsche Griffweise) geleistet. Das war natürlich schon ein gewaltiger Unterschied! Mein Basslehrer meinte immer wieder, die Stange sei zu steif. Naja, ich war und bin Anfänger: Für mich ist er toll. Einen Vergleich zu einem guten (und teuren) Holzbogen habe ich nicht.
Zuletzt beklagte ich mich hier, daß ich mich im Konzert in einer kleinen Kirche überhaupt nicht gehört habe, und jemand meinte, mit Carbonbögen sei es schwieriger, sich zu hören. Ich habe das nächste Konzert dann mal mit meinem JAK Bogen gespielt. Aber irgendwie liegt der Veloce besser in der Hand...
Hallo,
ich habe 5 Arcus Bögen zwischen 2.000 und 6.000 € getestet verglichen mit 3 Oubrecht und 2 Pfretzschner zwischen 2.000 und 3.000 €.
Wir haben die Bögen mit 4 Studenten getestet, auf verschiedenen Instrumenten und alle waren sich mehr oder weniger einig, dass die Arcus keine Chance haben. Keine Ansprache, kein direkter Klang.
Der Ton war zwar irgendwie angenehm, aber in einem großen Saal solo wesentlich weniger durchsetzungsfähig.
Nebengeräuschärmer kann ich nachvollziehen, allerdings war es für uns auch unmöglich soetwas wie Attack oder scharfe Artikulationen ordentlich zu spielen.
Die Leichtigkeit ist angenehm und das Handling auch. Was karl in seinem Beitrag schreibt würde ich ohne weiteres so unterschreiben.
Grüße,
K
PS: Ich rate testen auf alle Fälle, allein weil es den Erfahrungshorizont erweitert. Die Bögen sind handwerklich in Ordnung und der Klang ist brauchbar. Ich bezweifle allerdings ob er auch für einen klassischen Musiker, der Probespiele bestreiten möchte, brauchbar ist, da es dort halt eine gewisse Erwartungshaltung an den Klang gibt.
Hauptsächlich hatte ich gedacht, mit einem Arcus kann man nicht viel falsch machen: Ein technisches, erprobtes Produkt. 900 € für den Veloce waren für mich schon nahe der Schmerzgrenze.
Von Bögen aus Holz habe ich nun überhaupt keine Ahnung. Es gibt sie von 40 € bis- ja, selbst die Chinesen bieten welche bis zu 3500 € an. Die Spanne, übers Ohr gehauen zu werden, scheint mir riesig groß. Gut, wenn ich 2800 € für einen Dölling ausgebe, werde ich wohl auf der sicheren Seite sein, ein gutes Produkt gekauft zu haben. Aber so viel Geld habe ich nicht. Einen gebrauchten Markenbogen? Wird -durchaus möglich- gefälscht sein. Einen Schlangenholz Chinesen für 200 €? Das ginge schon...
Für welche Bögen habt Ihr Euch entschieden, liebe Kollegen?
Grüße, Uli
"Hauptsächlich hatte ich gedacht, mit einem Arcus kann man nicht viel falsch machen: Ein technisches, erprobtes Produkt."
Wieso kann man mit dem nicht mehr falsch machen, als mit jedem anderen? Und was ist an den Bogen technisch erprobt?Am besten einfach mehrere testen und selbst herausfinden was am besten klingt und in der Hand liegt, statt sich von Namen leiten zu lassen.
Schöne Grüße,
K
Hi Uli!
"Einen gebrauchten Markenbogen? Wird -durchaus möglich- gefälscht sein. Einen Schlangenholz Chinesen für 200 €? Das ginge schon..."
Zu den Markenbögen: Nicht immer das schlechteste von den Mitmenschen annehmen, aber auch von renommierten Namen gibt es Bögen, die den geforderten Preis nicht im entferntesten wert sind - ich denke da an so manchen Pfretz... Bogen aus DDR-Produktion. Und einen Bogenbauer "F.C.Pfretzschner" (welch "zufällige" Namensgleichheit) gab es nie, das war vor ca. 30 Jahren mal eine Hausmarke von GEWA. Man sollte sich beim Gebrauchtbogenkauf schon etwas auskennen.
Zum Schlangenholz-Chinesen habe ich zuletzt am 01.11.d.J. im Thread "zu viele Haare" etwas geschrieben. Schwer sind die Dinger und etwas schlampert verarbeitet. Kann man aber richten lassen, ich bin mit meinem so vollauf zufrieden, daß ich nicht den geringsten Anlaß sehe diesen Bogen zu tauschen. Wenn ich mit dem 4000,-- € Schlangenholzbogen meines Lehrers spiele, stellt sich bei mir keinerlei Aha-Effekt ein.
Zu den arcus-Bögen kann ich nicht viel sagen, habe nur ein Mal einen (Veloce) ausprobiert. Kühl im Klang und (mir zu), von der Stange her, hart war mein Eindruck. Konnte die Kühle des Klangs im direkten Vergleich zu Holzbögen aber bei Geigenbauern und Orchestermusikern schon mehrmals mit Geigen und Celli bestätigt finden. Und der Herr Müsing (arco) klopft ja auf seiner Homepage ganz schön auf den Putz, manche Aussagen kommen mir schon verdächtig nach Voodoo vor.
Grüße
Thomas
Übrigens heißt es wenn ich mich recht entsinne
der Bogen, die Bogen
außer man meint Papierbögen, etc...
Habs aber auch nicht korrekt verwendet.
Bogen - Pluralformen Bogen oder Bögen. Erste Form bevorzugt nördlich des Weißwurstäquators, die zweite Form vornehmlich in Süddeutschland, Österreich, Schweiz. Unabhängig von Papier und Schlangenholz. (Was sagt man über die Badener: Sie können alles (?) - außer Hochdeutsch .)
Vergleiche auch schlampert und schlampig...
"Was nix kost, is nix wert" - Arcus ist etwas hochpreisig, dafür hatte ich noch nie Probleme mit Verarbeitung und Service. Hingegen der Ymak Bogen, den ich für eine Schule angeschafft hatte, löst sich mittlerweile auf.
Ich vermute stark, das es in der Karbon Qualität (Plastik?) und im Know-how erheblich Unterschiede gibt. Und 900€ für einen Veloce find ich erschwinglich.
Liebe Kollegen,
Ich habe ziemliech viele Bögen, darunter zwei von Arcus : ich weiss nich ganz genau wie die heissen, damals hatten die Namen, jetzt Nummern glaube ich. Es sind die zwei teureren Modelle, einer hat 2.500 gekostet, der andere 1.900. Ich habe damals 6 Arcus probiert, muss sagen dass der Preisunterschied sich meinetwegen nicht in der Qalität wiederspiegelt hat. Der "billigere" ist für mich eigentlich auch der bessere. Daneben habe ich Top-bögen aus Fernambuk und Schlangenholz, aber auch einen sehr billigen China-Bogen den ich hier auf Geba erworben habe, der aber vorzüglich gebaut ist und allerbeste Spieleigenschaften hat. Alle Kollegen die den Bogen gespielt haben, haben ihn mindestens 10 mal teurer geschätzt als was er gekostet hat.
Zu Arcus kann ich nur sagen das die zwei Bögen sehr, sehr gut sind. Sie spielen sich wie von selbst und sind äusserst angenehm im Orchester sowie auch Solo. Wie bei Holzbögen klingen sie auf einem Bass besser als auf einem anderen, vielleich ist das mehr ausgeprägt wie bei Holz. Der teure Bogen klingt wunderbar mit einem eher bassigen Instrument. Dann bekomme ich einen sehr schönen, vollen Ton mit viel Tiefbass und mit Klarheit. Auf einem helleren Bass ist es dann des Guten zuviel und wird es zu scharf. Der andere Arcus ist da weniger extrem und klingt auf den meisten Bässen ser gut.
Im Orchester sind beide sehr gut ortbar, was zum Spielkomfort beiträgt. Was ich schätze ist die "Bahnfestigkeit" auf der Saite. Holzbögen haben da oft ihren eigenen Charakter, und tun manchmal was sie wollen. Die Arcus Bögen machen da eher nur was der Spieler will. Das kann man als positiv oder als negativ bewerten.
Trotzdem bleibt der Billigchinese mein liebster Bogen... Orchester, Bottesini, alles geht und alles klingt. Hat 20 mal weniger gekostet. Es gibt noch Wunder.
Guten Rutsch !
Liebe Grüsse
Bassta7
>>Auf einem helleren Bass ist es dann des Guten zuviel und wird es zu scharf.<<
Ja, mein Veloce neigt auch schon mal zu metallisch scharfen Klängen- im Gegensatz zu meinem Holz Billigbogen. Aber das ist das, was >ich< höre. Wie das sich vier Meter vor dem Bass anhört, weiß ich leider nicht. In dem Zusammenhang: Nach Möglichkeit möchte ich gerne mit Bass und Bogen am (hoffentlich stattfindenen) nächsten Treffen in der Frankfurt-Mainzer Gegend teilnehmen.
Ich habe übrigens auch sechs Arcus Bögen ausprobiert. Allein schon aus finanziellen Gründen stand das Ergebnis des Tests aber vorher fest.
Viele Grüße, Uli
Hi Bassta7!
Sehr informativer Beitrag, danke .
Habe mal versucht die Typenbezeichnungen von arcus zuzuordnen: Neuer Name, aktueller Preis in €, alter Name - soweit möglich (S6 wäre eigentlich Cadenza Silver, hieß aber Concerto) und ohne Gewähr:
S3 980 Veloce
S4 1.600 Sinfonia
S6 2.600 Concerto
S8 5.500 (gibt's noch nicht so lange, würde einem Cadenza Gold entsprechen, den es zunächst nur für Quintstimmer gab)
Und Deinem letzten Absatz kann voll zustimmen, wenngleich es sich wohl weniger um ein Wunder handelt, man braucht bei den Chinabögen auch einfach etwas Glück. Kann man aber haben.
Yita etwa offeriert bei Ebay derzeit einen Master Schlangenholzbogen für ca. 440,-- € (plus Steuer und Zoll), der sieht meinem von der Holzqualität recht ähnlich. Könnte verdammt gut sein. Nur die Umwicklung löst sich auch schon wieder am Daumenleder. Schlampig, pardon, schlampert .
Auch von mir Wünsche für einen guten Rutsch!
Thomas
Hallo in der Rund,
ich spiele ein Arcus Sinfonia und bin damit sehr zufrieden. Als ich auf der Suche nach einem passenden Bogen für mich war, habe ich mir vom Geigenbauer meines Vertrauens mehre Bögen geben lassen, mit der Bitte, die Preisschilder vorher zu entfernen. Eine weitere Vorgabe war mein Preislimmt von 1500€ und der Froschform. Es war alles dabei. Unterschiedliche Gewichte, Schülerbogen, Meisterbogen, Holz, Carbon, weißes- & schwarzes Haar. Die Bögen konnte ich mehrer Tage in Ruhe anspielen und testen. So bin ich zu meinem Bogen gekommen. Ich spiele aber auch noch mein alten Knüpel. Das ist ein Holzbogen, relativ schwere. Der Name Knüpel kommt vom Geigenbauer. Er hat ihn so bezeichnet, als der Bogen ein neuen Bezug bekommen hat. Beide möchte ich nicht missen. Jeder hat sein guten Klang.
Ich denke man kommt nicht umhin die Bögen selber auf seinem Kontrabass zu spielen. Zu unterschiedlich sind die Kontrabässe, die Saiten, die bevorzugte Haltung, Druck etc..
Antesten, mit Zeit und Ruhe. Da zählt nicht was im Katalog oder im Web steht, sondern nur das eigene wohlfühl Gefühl.
Oder wie mein Kontrabasslehrer sagt: Wer gut klingt, hat recht....
Liebe Grüße
Holger
Ich habe mir den neuen S4 zugelegt. Ich hatte zum vergleich einige Holzbögen in gleicher Preisklasse liegen, die mit meinem Instrument (Björn Stoll 5-Saiter) undefiniert und eher schwach klangen. Der günstigere S3 klang mir auch zu kühl und vor allem in den höheren Lagen etwas eindimensional. Der S4 dagegen brachte eine deutliche Verbesserung mit sich.
Gute Bogenkontrolle, reichhaltiger Klang, klare Artikulation, gute Lautstärke. Aber vor allem ist die Ansprache selbst auf der H-saite ungemein schnell und deutlich. Ich würde auch sagen, dass der Bogen für eher hell klingende Instrumente etwas zu hell sein wird, was den klang dünn macht. Mein Instrument ist dagegen eher Bassig im Grundsound, da ergänzt sich Bogen und Bass perfekt. Im Orchester kann man damit schon richtig Danpf machen.
Letztlich müssen Bogen und Bass (und Spieler) zusammenpassen.
Viele Grüße,
Brain
Ich habe nun Gelegenheit, den Arcus Veloce mit einem 'Meisterbogen *Egidius Dörfler*** ausgiebig zu vergleichen.
Aussehen: Der Veloce wirkt auf mich viel 'wertiger'.
Handhabung: Der Dörfler Bogen kommt mir leichter vor; er hält sich bequemer, auch, weil das "Froschmaul" (sagt man so? :-) nicht so eng ist wie bei dem Veloce Schlangenholzfrosch.
Klang: Hier steht nun eine neue Behaarung beim Dörfler Bogen gegen eine abgespieltere beim Veloce. Der Dörfler Bogen ist sanfter und wärmer im Klang. Der Eindruck gilt aber nur für mich als Streicher; wie andere drei Meter von dem Bass das wahrnehmen, weiß ich nicht.
Mein vorläufiges Fazit: Der Dörfler Bogen ist angenehmer in der Handhabung, entwickelt aber mit der Handwärme einen unangenehmen,leicht stechenden Geruch. Den Klangunterschied möchte ich erst abschließend beurteilen, wenn der Veloce auch neue Haare bekommen hat. Und ja.: Sehr viel schöner sieht der Veloce aus.
Grüße, Uli
Hat jemand von euch mal Arcus mit Müsing, Carbow oder CodaBow verglichen?
Zum Vergleich Arcus vs. Müsing braucht man streng genommen nur einen einzigen Bogen, weil Arcus und Müsing das Selbe ist. Kleiner Scherz, nicht böse sein!!
Zum Codabow kann ich garnichts beitragen, ich habe noch nie einen gespielt. Aber Carbow und Müsing kann ich vergleichen, ich benutze sowohl als auch. Wobei: Streng genommen ist der Carbow auf Platz 2 gerückt, ich spiele meistens mit dem Arcus. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich den Arcus spiele, der preislich nicht weit weg ist vom Carbow Garry Karr.
Beim Arcus gefällt mir, dass er mit etwas zickiger Besaitung sehr gut klarkommt. Anders formuliert: Die Ansprache ist immer mindestens o.k., auch mit Spiros oder dickem Gedärm. Der Carbow mag die Saiten nicht so sehr, die man als suboptimal für's Streichen identifiziert. Das artet dann in Arbeit aus. Dafür finde ich den Carbow viel geschmeidiger in Kombination mit Streichersaiten, dann ist die Ansprache top, der Klang sehr modulationsfähig und auch die Dynamik gefühlt besser.
Dass das alles wie immer mit den Fähigkeiten des Instrumentes und vor allem des Spielers zusammenhängt, dürfte klar sein. Ich habe zwar irgendwann mal Kontrabass studiert, bin aber nie im professionellen klassischen Dienst gewesen, ich habe eher Musicals und Jazz und Folk und sowas gespielt. Meine Bogenbeurteilung ist also bestenfalls die eines Amateurs, nicht die eines klassischen Solisten.
Dem klassischen Spieler würde ich zum Carbow raten, wenn er denn preislich moderat unterwegs sein möchte und wenn es ein Carbonbogen sein soll. Ich finde, man bekommt viel Bogen für's Geld. Wer auf der Suche nach einem ganz bestimmten Sound ist, wird ohnehin zum Holzbogen der gehobenen Preisklasse greifen. Auf mich wirken Carbonbögen immer ein wenig charakterschwach, was bei meiner Art von Bassgerumpel aber ein großer Vorteil ist. Gerne kann ich einen Carbow mal zum Testen zur Verfügung stellen.
Über die Arcus hatte ich schon öfter gehört/gelesen, dass sie eher unkompliziert sind. Interessant, dass Deine Erfahrung in die gleiche Richtung geht. Müsing kennt irgendwie noch niemand, vielleicht gibts die noch nicht lang genug. Der CodaBow scheint in USA beliebt zu sein, aber zu den Modellen mit deutschem Frosch konnte ich noch keine Meinungen finden, ähnlich mit Carbow.
Mit meinem Holzbogen bin ich überaus zufrieden, aber ich hätte gerne zusätzlich einen etwas besseren Carbonbogen für Situationen, in denen es eng und/oder dunkel ist und ich den Bogen mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwo reinknall (vor COVID war es meist eine Wand oder Bank in einer Kirche). Der Bogen sollte sich aber trotzdem sehr gut spielen und sehr gut verarbeitet sein. Bin zur Zeit etwas am schauen, was es gibt. Die eigentliche Suche ist für Anfang nächstes Jahr geplant, deutsche Herstellung würde ich bevorzugen (was die Auswahl quasi auf Arcus/Müsing beschränkt, wobei zumindest die Frösche der anderen beiden Hersteller wohl auch Made in Germany sind). Vor ein paar Tagen habe ich zufällig gesehen, dass es jetzt einen Müsing C5 gibt (kannte nur C3/C4). Von den Youtube-Videos von Herrn Müsing klingt es so, als könnte der Müsing für mich als Zweitbogen besser geeignet sein, obwohl ich von der Optik her eher den Arcus bevorzugen würde (die Metallkopfplatte wär mir auch lieber). Budget weiß ich noch nicht. Ob preislich mehr als S4 drin wäre, hängt letztendlich davon ab, wie gut die Bogen für mich sind.
Inzwischen sind ja viele Jahre vergangen, und so um 2016 herum traf ich auf der Frankfurter Musikmesse Herrn Müsing (Arcus). Ich sagte ihm, daß ich vom Arcus Veloce auf einen Egidius Dörfler Meisterbogen gewechselt bin. Daraufhin bot er mir an, drei Arcus S4 Bögen zum Testen zu schicken. Er wollte den Veloce zum Verkaufspreis zurücknehmen, wenn ich mich für einen S4 entscheiden sollte. Zu bezahlen sei nur der Aufpreis zum S4.
Es kamen drei unterschiedlich ausgestatte S4 Bögen, mit und ohne Daumenleder bzw. Silberdraht. Hui! Was für ein Unterschied zum Veloce und auch zum Dörfler Bogen! Ich entschied mich für den 'völlig nackten' S4, der mir als noch einen Ticken klarer im Klang vorkam. Für mich der 'Ferrari' unter den Bögen!
Den spiele ich nun mit größter Zufriedenheit seit über fünf Jahren- was will ich mehr? Fazit: Man sollte für einen guten Bogen etwas tiefer in die Tasche greifen. Es lohnt sich!
Den S4 (mit Umwicklung/Leder) vom Orchesterkollegen hatte ich schon kurz angespielt. Gewicht, Verarbeitung, Optik und Gefühl in der Hand hat direkt überzeugt. Um über Klang etc. etwas sagen zu können, hatte ich ihn nicht lang genug gespielt, aber es war deutlich, dass er in die richtige Richtung geht und mit den üblichen Carbonbögen (Carbondix etc.) nicht viel zu tun hat.
meine Kontrabasserfahrung ist zwar erst 3 Monate alt.... für das Cello habe ich mir einen "mittelpreisigen" Arcus zugelegt, der meinen Holzbogen gleicher Preisklasse vom Tonsprektum und vor allen in der Ansprache locker in die Tasche steckt. Dieselbe Erfahrung hat meine Frau mit der Geige gemacht.
Wie beim Holzbogen ist der Preis nur bedingt ein Kriterium für die klangliche Qualität: der optimale und individualle Fit von Instrument und Instrumentalist stellte sich nicht zwangsläufig mit den teureren Bögen ein und Bögen desselben Typs (Bezeichung) spielen sich unterschiedlich / hören sich unterschiedlich an - das hatte ich bei einem teil-maschinell gefertigten Produkt weniger extrem erwartet. Es lohnt sich also, mit etwas Zeit und Ruhe eine größere Auswahl zu probieren und einen qualifizierten Zuhörer mitzunehmen. Wir waren für die Arcus Bögen nach Terminvereinbarung direkt beim Hersteller in Würzburg. Sehr große Auswahl für Geige und Cello.
Beim Kontrabass (schönes Vollholz Leihinstrument, aber mit einfachem Bogen) war der Wunsch nach besserer Saitenansprache, vollerem Ton und weniger Nebengeräuschen schnell da. Eine Auswahl mehrerer Müsing Bögen (gleicher Hersteller wie Arcus, Ausstattung etwas einfacher) und 2 CodaBows in der Preisklasse 800 - 1250 EUR führte zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen einem der 3 Müsing C3 und einem CodaBow Infinity. Der CodaBow machte den runderen & bassigeren Klang, die Müsing Bögen waren präziser in der Ansprache und vermitteln mir die bessere Rückmeldung. Als Anfänger zunächst die besser Wahl. Und in 1...2 Jahren schaue ich dann vielleicht noch mal weiter.
Grundsätzlich ist die Erfahrung: viele der Carbonbögen aus den frühen 2010er Jahren waren sicherlich nicht optimal, inzwischen haben einige Hersteller wohl den Dreh raus und ich sehe/höre sie als klanglich gleichwertige Alternative zu traditionellen Holz-Bögen.
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