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Zugeordnete Kategorien: Saiten - Bassbau
Hallo alle zusammen,
habe seit ein paar Tagen einen Kontrabass!
So sehr ich mich auch darüber freue, so sehr verunsichert mich das Teil auch. Eigentlich bin ich ja Gitarrist und Saxophonist (Jazz & Blues, ein wenig Folk). Gelegentlich durfte ich auch schon am E-Bass aushelfen - aber von Anspruchsniveau doch eher niederschwellig. Als das Angebot den abgebildeten 53 Jahre alten Bass (4/4, Sperrholz, ahornfurniert; Copy of Antonius Stradiuarius Cremonenfis, Faciedat 1721, BKN, Made in Germany) zu kaufen, musste ich einfach zulangen. Ein Freund hat ihn sich angesehen und angespielt und sagt, es sei der beste Sperrholzbass, den er je an den Fingern hatte. Nur: es sind die falschen Saiten drauf und das Griffbrett ist zu stark konkav (ca. 3mm, wenn die z.B. A-Seite jeweils am Anfang und Ende des Griffbretts gedrückt wird.
Der Erstbesitzer hat fast ausschließlich mit dem Bogen gespielt und die dafür geeigneten Saiten (angeblich Pirastros (mit blauer Umspannung)) benutzt. Ich selbst würde -meinen Fingern zuliebe- gern eher weiche Saiten spielen und bräuchte da mal euren fachkundigen Rat (bitte nicht die teuersten empfehlen). Außerdem hätte ich gern eine Kontrabass-Schule oder Anfängernoten, o.ä..
Hier die Fotos:
Vielen Dank im Voraus, Leo
Hallo, ich habe ebnfalls einen Bass "Copy of Stradiuarius Cremonensis Faciebat Anno 1721, made in germany" gebraucht gekauft, farbe genau wie Foto im Beitrag. Können Sie ungefähr eine vermutung abgeben in welchen Preiskategorien der Bass sich befindet? Unser Kontrabass-Lehrer ist begeistert vom Klang. Können Sie etwas zur Qualität des Basses sagen?
Ich danke herzlich
Catweazle
Hallo Leo, herzlichen Glückwunsch zum Instrument und herzlich willkommen in der Bassisten-Gemeinde. Da Du KB-Anfänger bist, solltest Du Hybrid-Saiten auf Deinen Bass draufziehen, da Du Dich am Anfang auch mit dem Bogen (arco) beschäftigen wirst. Für 100 € bis 150 € empfehlen sich: Savarez Corellis (leicht zu greifen aber leise), Pirastro Obligatos (sehr gut aber nicht lange haltbar), Thomastik Spirocore weich (pizz besser als arco), Pirastro Flat Chromesteel (arco besser als pizz), DAddario Hybrid (sehr gut aber schlecher Service seitens des Herstellers, falls es Probleme gibt), etc. Die von Dir beschriebene Hohlkehle von 3mm ist gut. Als Anfänger bitte unbedingt einen Lehrer suchen, der Dir ein wenig hilft, es geht nicht ohne. Ansonsten empfehle ich Dir, in diesem Forum mit der Suchfunktion alle Dir relevanten Themen mal anzuklicken, es gibt kaum eine Frage, die hier nicht unbeantwortet ist. L.G von Jan
Glueckwunsch auch von mir, sieht gut aus der Bass!!
Saiten: Ich habe da auch ein bisschen rumexperimentiert, teures Hobby sage ich Dir. Bin letztendlich wieder auf Thomastik Spirocore weich - halt die Klassiker bei Stahlsaiten - zurueckgekommen. Damit liegst Du als Anfaenger nicht falsch - die lassen sich zur Not auch streichen, tendieren da aber schon etwas zur "Kreischigkeit" was aber mit der Zeit nachlaesst. Fuer Jazzer usw, die nur mal "zur Uebung streichen, reicht's - Klassiker stehen da eher nicht drauf - obwohl eine Freundin von mir fuer die beiden tiefsten Saiten ihres Fuenfsaiters Spiros draufhat (darueber hat sie die Flatchromesteels), ich staunte nicht schlecht - sie ist Profi und spielt in der Oper. Vorteil dieser Marke ist dass die Saiten sehr lange halten.
Die anderen von Ceperito genannten Stahlsaiten (Corelli, D'Addario, Flat-Chromesteel) haben den Vorteil, dass sie gestrichen besser klingen, dafuer knurren sie gepizzt nicht ganz so. Sind aber alles gute Saiten. Was die Kunststoffsaiten angeht, so sind Obligatos auch gut, mir persoenlich aber zu weich/labberich.
Wuerde dir sehr anraten auch mit dem Bogen zu ueben, auch wenn du keine echten Klassikambitionen hast - du hoerst halt viel besser, ob die Toene stimmen. Ansonsten, miss die schwingende Saitenlaenge - wenn es um 104 cm ist, ist es ein 3/4. Es ist wichtig, die richtigen Saiten draufzuziehen - wenn du auf einen 3/4 Saiten raufmachst die fuer 4/4 gemacht sind, stimmt die Spannung nicht (zu schlaff). Die 3 mm Hohlkehle sind OK.
Bon Courage und viel Spass mit deinem Bass!
Vielen, vielen Dank schon mal.
Die schwingende Saite misst bei meinem Bass 108 cm. Es müsste demnach ja ein 4/4 sein. Die D'Addarios und Prestos finde ich nur Saiten für 3/4 Bässe - kann ich die trotzdem aufziehen? Bei Pirastro Obligato finde ich keine Informationen zu Länge und Beschaffenheit (hart/weich). Für mich Ahnungslosen bleiben im Grunde nur die Thomastik Spirocore übrig - oder?
Zur Vermutung, es könne ein Framus-Bass sein: Der Erstbesitzer sagte mir, der Bass wäre aus Mittenwald und habe 1954 1200 DM gekostet. Framus war derzeit in Bubenreuth beheimatet und hatte, so kenne ich das von den Gitarren, immer einen Zettel mit Logo usw. im Korpus eingeklebt. In meinem Bass ist auch ein Zettel (siehe Foto).
LG, Leo
Ist denn bekannt, ob Framus 4/4 Bässe gebaut hat?
Was bedeutes die Abkürzung: BKN auf dem Zettel?
Grüße
Uli
Hallo Leopold. Presto Saiten sind schlicht und ergreifend gut, ihr Geld wert und insofern ein guter Rat, den ich dir auch geben möchte!. Konkret allerdings würde ich die neue Saitensorte von Presto, die Balance Hybridsaiten, den Nylonwounds von Presto vorziehen, da sie sich besser streichen lassen. Versuch nicht Dich vor dem Streichen zu drücken, Streichen scheint anfänglich schwierig, nervend und zeitintensiv, letztendlich wirst Du später davon profitieren und andere Lernfortschritte schneller machen, das Streichen amortisiert sich.
Als grosser Freund von guten Sperrholzbässen wäre es mir erstmal egal ob es ein Framus ist oder nicht, ich glaube, dass damals so ziemlich alles was an Sperrholz- Kontrabässen unter deutschen Fabrikationsnamen (Höfner, Framus, Hopf, Hoyer ec) verkauft worden ist, komplett in der Tschechoslowakei hergestellt wurde. Wichtig ist, dass die Decke nicht zu dick ist, der Halswinkel optimal ist, sodass der Steg die richtige Höhe Über der Decke hat. Stimmstock und Stachel muss OK sein, gut ist auch ein Ebenholzgriffbrett und ein nicht zu schwerer Saitenhalter, sowie zum gewünschten Sound passende Saiten . Letztere fünf Elemente sind einfach austauschbar, kosten aber trotzdem Einiges. Wenn Du bis auf die Saiten nichts investieren musst, der Bass OK ist so wie er ist und Du nicht zuviel bezahlt hast, kann es sein dass Du ein Schnäppchen gemacht hast. Lass dich nicht von der "Massivholzgläubigkeit " mancher BassspielerInnen irre machen.
Neben den oben ewähnten Presto Balance Saiten, die ich gerade begonnen habe langfristig zu testen, habe ich speziell auf guten Sperrholzbässen mit Pirastro Permanent Saiten immer gute Erfahrungen gemacht, obwohl diese Saitensorte nicht viel gespielt wird und von einigen Kollegen gern totgesagt wird. Die Permanent Saiten möchte ich Dir noch zusätzlich empfehlen und hoffe Du wirst ob der Fülle an Ratschlägen nicht kirre. Ciao Roland
Auf dem Zettel steht doch deutlich oben drüber: Copy of.
Ich denke da hat die Fa. Framus eben einen Bass aus dem Jahr 1721 von Antoius Stradiuarius aus Cremona/Italien kopiert und das auch korrekt auf dem Zettel ausgewiesen.
Eine peinliche Bildungslücke meinerseits aber:
Hat Stradivari überhaupt Bässe gebaut?
Von Gasparo da Salo, Amati u.a. existieren ja noch Geigen, Bratschen, Celli & Kontrabässe, aber von einem Stradivari-Bass habe ich noch nie etwas gehört.
Kennt jemand einen und - wenn ja - in welchem Museum steht er?
L.G.Jan
Stradivari hat neben Geigen, Bratschen und Celli auch einige Geiarren und eine Harfe gebaut, aber keinen Kontrabass...warscheinlich war ihm dafür das Holz zu schade.
...oder die Werkstatt zu klein? :-)
Danke, Dusan, L.G. Jan
meinst Du die ausgabe über Charlie Mingus, oder gab' da noch eine weitere, die sich um unser Lieblingsthema drehte?
das ist das heft (feb 2002)
da steht: acht bässe von andrea amati für karl XI von frankreich (...) 5 bässe von stradivari
autorin helga leiprecht hat leider keine quelle angegeben...
laut planyavksy gibt es zumindest einen strad-bass (violone)
edit: so, jetzt will ich mal etwas vorbildlicher sein beim zitieren :
http://www.amazon.de/Geschichte-Kontrabasses-Alfred-Planyavsky/dp/3795204267
'n Abend zusammen!
Hier noch etwas Nachgelesenes zum Thema "Stradivari und Kontrabass". In der Geschichte des Kontrabasses von Alfred Planyavsky habe ich mal gestöbert und gefunden (S.55), dass Stradivari nach den Forschungen eines Herrn K.Jalovec (ital. Geigenbauer 1957) "etwa 3000 Violinen herstellte". Weiter heißt es dann im Text: "Stradivari baute außerdem 12 große Bratschen, 50 Violoncelli und 5 Kontrabässe". In dieser Aussage schwingt doch eigentlich keinerlei Zweifel mehr mit, oder?
Auf der Seite 191 (Abb.60) gibt es zudem die eindrucksvolle Konstruktionszeichnung für einen Kontrabass mit dem Untertitel "Contrabasso Antonio Stradivari, Cremona 1714".
Schönen Abend, Pollux
Vielen Dank für Eure Antworten!
So hat Stradivari anscheinend doch ein paar Bässe gebaut, die aber wohl nicht mehr existieren.
In den Aussagen von Planyavsky und Jalovec schwingt für mich übrigends doch ein leichter Zweifel mit, da die Herren aufgrund fehlender Quellenangaben (und fehlender Instrumente) nur mutmaßen können - es bleiben schwer verifizierbare Thesen, an die ich aber gerne glaube.
Liebe Grüße von Jan
Nochmals Dank an alle und die besten Wünsche fürs neue Jahr.
Neue Saiten sind drauf und die Hornhaut auf den Finger hat inzwischen ein Mass angenommen, welches ich nicht für möglich gehalten hätte.
Mit den D'Addarios Hybrid light kann ich gut leben und werde sicher nicht in nächster Zeit ins Wechselfieber geraten. Gerne würde ich auch mal eine Tonaufnahme ins Netz stellen - das geht nur mit einem Link, oder?
Bisher übe ich nur Tonleitern und Fingersatz nach dem Buch von Ray Brown - würde aber auch gern mal etwas Anfängerliteratur probieren (Klassik). Hat von Euch vielleicht jemand etwas zu Hause rumliegen, was garantiert nicht mehr gebraucht wird?
Güße, Leo
Hallo Leo,
ich habe zwar nichts zu verschenken, aber einen preisgünstigen Tipp:
Easy Double Bass by Lode Leire (vertreibt z. B.: Intervalle), 13 super-einfache Arrangements (Klassik) für KB-arco und Piano. Alles notiert, auf CD vorgespielt und dann nur die Klavier-Begleitung als Playalong auf CD.
L.G.Jan
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